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Würzburg/Schweinfurt
So reagieren die Betreiber der Cannabis-Läden auf die Razzia
Am Dienstag haben Ermittler drei sogenannte CBD-Shops in Würzburg und Schweinfurt durchsucht. Die Inhaber bekommen nun Unterstützung.
Am Dienstag hat die Polizei drei sogenannte CBD-Shops in Würzburg und Schweinfurt durchsucht.
Foto: Daniel Peter | Am Dienstag hat die Polizei drei sogenannte CBD-Shops in Würzburg und Schweinfurt durchsucht.
Benjamin Stahl
,  Aaron Niemeyer
 und  Andreas Lösch
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:04 Uhr

Der Zettel an der Tür eines "Cannameleon"-Ladens in Würzburg ist eindeutig: "Wegen Repressalien vorübergehend geschlossen", steht darauf. Ansonsten weist am Mittwoch nichts auf die Polizeiaktion vom Vortag hin. Am Dienstag hatten Einsatzkräfte der Polizei drei sogenannte CBD-Shops in Würzburg und Schweinfurt durchsucht. Anlass waren "Ermittlungserkenntnisse, wonach den Ladenbetreibern strafbarer Handel mit Betäubungsmitteln vorgeworfen wird", hieß es in einer Pressemitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft.

Hauptsitz der Firma durchsucht

Auch die Schweinfurter Filiale bleibt am Mittwoch geschlossen. In der Nähe erzählt eine Frau, die den Einsatz am Dienstagmorgen mitbekam, zwischen acht und zehn Polizisten hätten die Räumlichkeiten des Cannabis-Shops durchsucht. Bei der rund zweistündigen Aktion hätten die Beamten "jede Menge Waren" aus dem Gebäude getragen. Wie die Polizei am Mittwoch gegenüber dieser Redaktion bestätigt, wurde neben den Läden und den Wohnungen der fünf Beschuldigten im Alter zwischen 23 und 35 Jahren auch der Hauptsitz der Firma im Landkreis Würzburg durchsucht.

Anzeige für den Anbieter Instagram über den Consent-Anbieter verweigert

Unterdessen kritisieren die Betreiber der Läden via Facebook und Instagram die Razzia. Man sei "erschüttert" über die "Vorkommnisse", lassen sie über die sozialen Netzwerke wissen. Bis zum Mittwochnachmittag waren sie für ein Statement gegenüber dieser Redaktion nicht zu erreichen. In einem Gespräch vor wenigen Wochen hatte Geschäftsführer Lukas Schwarz allerdings noch die Legalität seiner Geschäfte betont: "Die rechtliche Lage befindet sich keineswegs in einer Grauzone, sondern ist klar geregelt." Zudem halte man sich streng an gesetzliche Vorgaben. Deutschland hinke in Sachen Cannabis der internationalen Konkurrenz hinterher, so Schwarz damals weiter. Man laufe Gefahr, "Steuereinnahmen in Milliardenhöhe" zu verspielen.

Grüne Jugend solidarisiert sich mit Betreibern

Ähnlich sieht es die Grüne Jugend Würzburg, die sich noch am Dienstagabend in einer Pressemitteilung mit den Betreibern "solidarisch" erklärt hat. "Wenn man bedenkt, wie viel die Verfolgung der Delikte kostet und wie dadurch die ohnehin schon überlastete Justiz beschäftigt wird, ist es absurd, dass Cannabis nicht schon längst legalisiert ist", schreibt Vorstandsmitglied Samuel Kuhn. Ein kontrollierter Verkauf garantiere Jugendschutz und trockne den Schwarzmarkt aus.

Magdalena Laier, die für die Grünen für den Würzburger Stadtrat kandidiert, kritisiert in der Mitteilung die Polizei. Schon bei früheren Durchsuchungen in Bayern hätte sich herausgestellt, "dass die legalen Grenzen meist nicht überschritten wurden", schreibt sie.

Polizei: "Nicht schwerer bewaffnet als sonst"

Weiterhin bezeichnet die Grüne Jugend den Polizeieinsatz als "absolut unverhältnismäßig" und sprach von "schwer bewaffneten" Beamten. Dem widerspricht das Polizeipräsidium Unterfranken. "Da Unterstützungskräfte der Bereitschaftspolizei beteiligt gewesen waren", habe der Einsatz vielleicht "anders" als alltägliche Aktionen gewirkt, so ein Sprecher. Die Polizisten "waren aber nicht schwerer bewaffnet als sonst".

 
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  • schroek1@web.de
    Hallo Henni, Ihr letzter Kommentar wurde nicht veröffentlicht, da er nicht zur Diskussion beiträgt.
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  • letsgo101
    Glaubt denn irgend jemand das die Polizei, ohne irgendwelche Hinweise zu haben, solche Durchsuchungen durchführt ? Aber es ist immer wieder erstaunlich wie die Mainpost auf Polizei-Aktionen reagiert. Hier wird, zumindest zwischen den Zeilen, die Arbeit der Polizei negativ beleuchtet. Das war jetzt schon des öfteren der Fall (Jugendkontrolle am Alten Hafen, Jugendkriminalität im Einzelnen, usw.). Das sich die Grünen für Drogen stark machen ist auch nicht sehr verwunderlich.
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  • ralf.zimmermann@mainpost.de
    Der Artikel gibt den Sachverhalt neutral wieder und lässt alle Seiten zu Wort kommen. Dass die Durchsuchung angeordnet war, können Sie im ersten Artikel zum Thema nachlesen: https://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/Polizeirazzia-in-Cannabis-Shops-in-Wuerzburg-und-Schweinfurt;art735,10345923

    Ralf Zimmermann, Main-Post Digitales Management
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  • Doedi.wue
    Main Post -neutral berichtet-einfach zum Lachen und Kopfschütteln Herr ZIMMERMAN
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  • Mainheini
    Ohne staatsanwaltliche Anordnung führt kein Polizist eine Razzia durch. Also muss es Gründe dafür geben. Ob die gerechtfertigt sind und die Betreiber gegen Gesetze verstoßen haben, wird sich herausstellen. Also kein Grund für die GRÜNEN, sich so aufzuregen. Ob C legalisiert werden sollte oder nicht, hat mit dieser Razzia erstmal überhaupt nichts zu tun. Also junge GRÜNE, fahrt euer Engagement herunter und fallt nicht in die 60er eurer Großeltern zurück. Die GRÜNEN sind im Establishment angekommen, da gehört sich so etwas nicht mehr.
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  • Buchinger
    Unglaublich, was in diesen Kommentaren für ein Grünen-Bashing stattfindet. Nur weil die Grünen, anmahnen, dass der Einsatz unverhältnissmässig war und sich mit den Ladenbetreibern solidarisieren. Auf so einen unverhältnissmiässigen Polizeieinsatz sollte man keineswegs stolz sein. Das geht völlig übers Ziel und geltenden Rechtslagen hinaus. Es wurde eine Wohnungstür aufgebrochen und die Wohnung verwüstet. Diese ordentlich geführten Läden hätte man auch ohne Gewalt und Überfall untersuchen können und müssen.

    Was sich die Polizei da herausnimmt geht nicht!

    Außerdem ist es wunderlich, dass für so einen Einsatz so viel Energie verschwendet wird, wo doch immer von Polizistenmangel und Überforderung der Gerichte die Rede ist.

    Man kann durchaus mal eine Überprüfung durchführen, wenn es Gründe dafür gibt. Aber dann ohne solche Gewalt. Das sind ordendliche Ladenbetreiber, die die Richtlinien bezüglich THC Gehalt ernst nehmen und ihre Steuern bezahlen. Keine Schwerverbrecher.
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  • rolandroesch@web.de
    Am besten noch anmelden vor dem Einsatz und den Laden reinigen 😂
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  • rolandroesch@web.de
    Die Grünen kann man nur verstehen wenn man sich selbst eine rein pfeifen tut. So ne Partei darf hoffentlich nicht mitregieren .
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  • Fakenews
    Wenn die Grünen über die Polizei sprechen, ist es eigentlich immer unverhältnismäßig. Man denke nur an die Einsätze gegen die armen, hilflosen Jugendbanden, die sich dann als klassische Kriminelle herausgestellt haben. Ich bin froh und stolz auf unsere Bayerische Polizei. Sie setzt Recht durch und macht das Leben der ordnungstreuen Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt und dieses Landes sicher!
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  • Franken48
    Hört nicht auf die Grünen, da kann nichts vernünftiges dabei rauskommen.
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  • schroek1@web.de
    Dieser Kommentar trägt nicht zu Diskussion bei und wurde daher gesperrt.
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