Wildfleisch gilt im Allgemeinen als sehr gesund – fettarm, cholesterinarm und frei von Medikamenten-Spuren. Doch auch in der freien Natur kommen Schadstoffe vor, beispielsweise durch konventionelle Landwirtschaft und radioaktive Belastung. Wildtiere könnten diese dann über die Nahrung aufnehmen. Paul Knoblach, Mitglied des Bayerischen Landtags, hat deswegen bei der Staatsregierung nachgefragt. Der Schweinfurter Grünen-Abgeordnete wollte wissen, wie es um die Pestizid-Belastung von Wildfleisch aus der Region steht.
Auf Knoblachs Frage, ob es notwendig sei, Wildfleisch explizit auf Rückstände des umstrittenen Pflanzenschutzmittels Glyphosat zu untersuchen, antwortete das Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz: Nach Risikoeinschätzung des Bundesinstitutes für Risikobewertung werde Glyphosat, das im Verdacht steht, krebserregend zu sein, im tierischen Organismus nicht verwertet und im Fleisch nicht angereichert.
Wildtiere leben von den Früchten des Waldes
Schon aufgrund des Ernährungsverhaltens der Tiere ist laut Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) nicht von einer solchen Belastung auszugehen. Wildtiere leben hauptsächlich von den Früchten des Waldes, wie Bucheckern und Eicheln, und nicht so sehr von Kulturpflanzen, wie sie auf Feldern angebaut werden. Deswegen halte die Regierung eine Untersuchung nicht für notwendig.
Diese Einschätzung bestätigte auch Aleksander Szumilas, Pressesprecher des LGL. "Wildfleisch wird am LGL regelmäßig auf unterschiedliche Kontaminanten untersucht", sagt er. Rückstände von Pflanzenschutzmitteln, abseits von Glyphosat, weise das LGL nur gelegentlich nach. Andere Chemikalien wie die sogenannten perfluorierten Verbindungen (PFAS) habe man in schädlichen Mengen nur in Wildschweinleber gefunden. Diese Substanzen würden vor allem in der Papier- und Textilindustrie verwendet werden und gelangten über das Wasser in die Natur. Das LGL rate vom Verzehr von Wildschweinleber ab.
Der Bayerische Jagdverband teilte auf Anfrage mit, dass "wahrscheinlich" auch Wildtiere mit Glyphosat belastet seien. Untersuchungen der Uni Leipzig wiesen beispielsweise Rückstände im Mageninhalt von Feldhasen und Fasanen nach. Außerdem käme es in Organen und Föten von im Gatter gehaltenem Damwild vor. "Allerdings steht nicht zu befürchten, dass deshalb Jäger und Wildverzehrer hier einem besonderen Risiko ausgesetzt sind", erklärt Pressesprecherin Isabel Koch.
Trotz Entwarnung sieht Knoblach die Situation kritisch
Laut Staatsregierung wird Wildfleisch auch auf Rückstände anderer Pflanzenschutzmittel untersucht. Hexachlorcyclohexan, Lindan und DDT seien nicht mehr im Einsatz, jedoch immer noch als Altlasten in Böden vorhanden. Zwischen 2018 und 2020 wurden 79 Wildschwein- und 99 Wildfleischproben analysiert. Beim Wildschwein waren 37 und beim Wild fünf Proben mit den Mitteln belastet. Davon überschritten sechs Wildschweinproben und eine Wildprobe die erlaubten Höchstwerte.
Knoblach sagt: "Das finde ich eine nicht unerhebliche Zahl. Das zeigt, wie lange manche Stoffe in der Umwelt bleiben und den Weg zurück in unsere Nahrungskette finden können." Auch die Belastung mit PFAS und radioaktivem Cäsium bei Wildschweinen sehe er kritisch. Auch wenn in Bayern die ökologische Landwirtschaft deutlich zugenommen habe, verbleibe noch immer der überwiegende Teil in konventioneller Bewirtschaftung. Dort kämen laut Knoblach immer noch enorme Pestizidmengen zum Einsatz. Er stellt sich die Frage: "Wer sagt uns, das heute zugelassene und eingesetzte Mittel sich nicht genauso in der Umwelt anreichern?"
Dann hat er sie auf den Arm genommen?
Als gemeiner Bauer empfehle ich allen, die ein gesundheitliches Problem haben, der Gang zum Arzt des Vertrauens damit nötig ist: „Bestehen Sie als Patient darauf, dass Ihr Arzt keine Chemie einsetzt - er muss ganz ohne heilen, nur mit bloßem Handauflegen!“ - „Verzichten Sie also komplett auf die Errungenschaften der modernen Medizin, nur so können wir die Welt retten!!!“
Ich kann nur zu gut jetzt Ihre Gedankengänge erahnen, wie Sie meinen so(!) orakelnden Geist damit einstuften-mit Verlaub, berechtigt!
Ja, vielleicht gehört sicherlich unabdingbar eine gehörige Portion abgrundtiefes Vertrauen dazu, dass ich als konventioneller Bauer selbst auch nicht die Welt blindwütig zu zerstören gedenke, in der ich zusammen mit meiner Familie, unseren künftigen Generationen zu (über)leben gedenke!? - Ich wünschte mir einen solchen Vertrauensvorschuss u. damit Ihre Wertschätzung für unsere Arbeit!
Das ist grüne Vorgehensweise!
Deshalb sollte es schon vor 30 Jahren als Pflanzenschutzmittel verboten werden.
Nur gab es halt im Bio-Landbau mit dem Verbot von synthetischen Pflanzenschutzmittel als Alternative nur Mittel wie Kupfer und Schwefel organischen Ursprungs.
Und gerade in diesem Jahr wurden diese Mittel im Bio-Weinbau wegen der vielen Regenfälle oft über die zulässige Menge eingesetzt.
Damals schon musste ich Prügel dafür einstecken, heute alleinig aufgrund der Tatsache, dass ich nicht zur "Verleugnerfraktion" heutzutage gehöre u. mich nach wie vor zum konventionellen Ackerbau bekenne, der durchaus Vorzüge hat, die Menschen wie Sie leider nicht mehr erkennen wollen.
Biolandbau ist nicht die eierlegende Wollmilchsau, die Sie in selbigem widergespiegelt sehen möchten.
Ein mildes Lächeln zauberten Sie mir allerdings auf‘s Gesicht mit Ihrer Aussage, dass sich alle Discounter verpflichtet sehen müssen, dass kein „Gift“ in deren Regalen landet. - Ja, bloßer Glaube kann mithin Berge versetzen... Alle Welt wartet nur noch auf unsere deutsche Gründlichkeit!?
Wildtiere sind eigentlich scheue Tiere mit ausgeprägtem Geruchsinn.
Ich kann mir nicht vorstellen, das sie zum äsen kurt nach einer Spritzung auf ein Feld gehen.
Woher wissen sie dass der Landwirt Glyphosat gespritzt hat?
Haben Sie ihn gefragt?
Erntegut bzw Lebensmittel werden grundsätzlich nicht mit Glyphosat gespritzt, sondern nur Flächen auf denen was vernichtet werden soll.
2. Ja, Glyphosat wird dort ausgebracht, wo etwas vernichtet werden soll. Anhand des Beispiels der Weinberge sollten Sie aber wissen, dass viele Pflanzen gentechnisch so verändert wurden, dass Glyphosat ihnen nichts ausmacht. Sie nehmen das Gift sehr wohl auf, gehen davon aber nicht kaputt. Und ich bleibe dabei: Derartiges möchte ich nicht zu mir nehmen.
Tatsächlich durchliefen gerade wir konventionellen Bauern Phasen des entschlossenen Widerstandes einerseits, Phasen entwürdigender Demütigungen, Phasen ehrverletzender Hilflosigkeit, angesichts der selbst von Ihnen abtitulierten Phrasendrescherei eines Klientels, das ganz viel Meinung, dabei aber sehr wenig Wissen dogmatisch durch unsere Medien peitscht(e).
Ich selbst habe in meinen nun fast 4 Jahrzehnten, die ich als konventioneller Bauer wirtschafte, von Anbeginn an soviel Ökologie gelebt, wie das meine eigenbetriebliche Ökonomie zuließ, und erstere konnte ich dabei sehr weitreichend umsetzen.