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Würzburg
Ist Wildfleisch aus der Region mit Pestiziden belastet?
Der Grünen-Abgeordnete Paul Knoblach wollte von der bayerischen Staatsregierung Informationen zur Pestizid-Belastung von Wildfleisch. Was diese geantwortet hat.
Wild ernährt sich von dem, was es in der Natur findet. Kann es also sein, dass so Pestizide in das Fleisch gelangen?
Foto: Symbolbild: Fredrik von Erichsen, dpa | Wild ernährt sich von dem, was es in der Natur findet. Kann es also sein, dass so Pestizide in das Fleisch gelangen?
Maria Faiß
Maria Pfister
 |  aktualisiert: 08.02.2024 19:37 Uhr

Wildfleisch gilt im Allgemeinen als sehr gesund – fettarm, cholesterinarm und frei von Medikamenten-Spuren. Doch auch in der freien Natur kommen Schadstoffe vor, beispielsweise durch konventionelle Landwirtschaft und radioaktive Belastung. Wildtiere könnten diese dann über die Nahrung aufnehmen. Paul Knoblach, Mitglied des Bayerischen Landtags, hat deswegen bei der Staatsregierung nachgefragt. Der Schweinfurter Grünen-Abgeordnete wollte wissen, wie es um die Pestizid-Belastung von Wildfleisch aus der Region steht. 

Auf Knoblachs Frage, ob es notwendig sei, Wildfleisch explizit auf Rückstände des umstrittenen  Pflanzenschutzmittels Glyphosat zu untersuchen, antwortete das Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz: Nach Risikoeinschätzung des Bundesinstitutes für Risikobewertung werde  Glyphosat, das im Verdacht steht, krebserregend zu sein, im tierischen Organismus nicht verwertet und im Fleisch nicht angereichert.

Wildtiere leben von den Früchten des Waldes

Schon aufgrund des Ernährungsverhaltens der Tiere ist laut Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) nicht von einer solchen Belastung auszugehen. Wildtiere leben  hauptsächlich von den Früchten des Waldes, wie Bucheckern und Eicheln, und nicht so sehr von Kulturpflanzen, wie sie auf Feldern angebaut werden. Deswegen halte die Regierung eine Untersuchung nicht für notwendig.

Diese Einschätzung bestätigte auch Aleksander Szumilas, Pressesprecher des LGL. "Wildfleisch wird am LGL regelmäßig auf unterschiedliche Kontaminanten untersucht", sagt er. Rückstände von Pflanzenschutzmitteln, abseits von Glyphosat, weise das LGL nur gelegentlich nach. Andere Chemikalien wie die sogenannten perfluorierten Verbindungen (PFAS) habe man in schädlichen Mengen nur in Wildschweinleber gefunden. Diese Substanzen würden vor allem in der Papier- und Textilindustrie verwendet werden und gelangten über das Wasser in die Natur. Das LGL rate vom Verzehr von Wildschweinleber ab.

Der Bayerische Jagdverband teilte auf Anfrage mit, dass "wahrscheinlich" auch Wildtiere mit Glyphosat belastet seien. Untersuchungen der Uni Leipzig wiesen beispielsweise Rückstände im Mageninhalt von Feldhasen und Fasanen nach. Außerdem käme es in Organen und Föten von im Gatter gehaltenem Damwild vor. "Allerdings steht nicht zu befürchten, dass deshalb Jäger und Wildverzehrer hier einem besonderen Risiko ausgesetzt sind", erklärt Pressesprecherin Isabel Koch. 

Trotz Entwarnung sieht Knoblach die Situation kritisch

Laut Staatsregierung wird Wildfleisch auch auf Rückstände anderer Pflanzenschutzmittel untersucht. Hexachlorcyclohexan, Lindan und DDT seien nicht mehr im Einsatz, jedoch immer noch als Altlasten in Böden vorhanden. Zwischen 2018 und 2020 wurden 79 Wildschwein- und 99 Wildfleischproben analysiert. Beim Wildschwein waren 37 und beim Wild fünf Proben mit den Mitteln belastet. Davon überschritten sechs Wildschweinproben und eine Wildprobe die erlaubten Höchstwerte.

Knoblach sagt: "Das finde ich eine nicht unerhebliche Zahl. Das zeigt, wie lange manche Stoffe in der Umwelt bleiben und den Weg zurück in unsere Nahrungskette finden können." Auch die Belastung mit PFAS und radioaktivem Cäsium bei Wildschweinen sehe er kritisch. Auch wenn in Bayern die ökologische Landwirtschaft deutlich zugenommen habe, verbleibe noch immer der überwiegende Teil in konventioneller Bewirtschaftung. Dort kämen laut Knoblach immer noch enorme Pestizidmengen zum Einsatz. Er stellt sich die Frage: "Wer sagt uns, das heute zugelassene und eingesetzte Mittel sich nicht genauso in der Umwelt anreichern?"

 
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  • rainbird
    Gifte für Menschen und Tiere kommen doch überall vor. Da könnte man doch genauso die Wildtiere darauf testen wieviele für den Mensch Giftige Pilze oder andere giftige Pflanzen im Wald gefressen werden und welche Rückstände es dort gibt. Und nicht alles was Natürlich ist ist auch gut für den Menschen. (Blei, Asbest, Kupfer, Aluminium, Salz...) Und selbstverständlich macht die Dosis das Gift.
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  • georg-ries@web.de
    Luigi, das Reh ist ein Konzentratselektierer. Ernährt sich nur von allerfeinsten Trieben und Knospen. Garantiert nicht von frisch gespritztem Grün! Aber Sie erkennen ja auch, dass der Bauer Glyphosat gespritzt hat, Respekt!!
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  • Luigi171
    Hallo Smutje, ich erkenne das natürlich nicht, da überschätzen Sie mich. Ich habe mich mit dem Landwirt unterhalten und weiß deshalb sicher, dass er Glyphosat ausgebracht hat.
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  • rasputin32
    Und da waren Früchte auf dem Feld?
    Dann hat er sie auf den Arm genommen?
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  • klaus1618
    „Dosis solresa facit venenum“ - Paracelsus

    Als gemeiner Bauer empfehle ich allen, die ein gesundheitliches Problem haben, der Gang zum Arzt des Vertrauens damit nötig ist: „Bestehen Sie als Patient darauf, dass Ihr Arzt keine Chemie einsetzt - er muss ganz ohne heilen, nur mit bloßem Handauflegen!“ - „Verzichten Sie also komplett auf die Errungenschaften der modernen Medizin, nur so können wir die Welt retten!!!“

    Ich kann nur zu gut jetzt Ihre Gedankengänge erahnen, wie Sie meinen so(!) orakelnden Geist damit einstuften-mit Verlaub, berechtigt!

    Ja, vielleicht gehört sicherlich unabdingbar eine gehörige Portion abgrundtiefes Vertrauen dazu, dass ich als konventioneller Bauer selbst auch nicht die Welt blindwütig zu zerstören gedenke, in der ich zusammen mit meiner Familie, unseren künftigen Generationen zu (über)leben gedenke!? - Ich wünschte mir einen solchen Vertrauensvorschuss u. damit Ihre Wertschätzung für unsere Arbeit!
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  • Albatros
    Meine Wertschätzung haben Sie uneingeschränkt, denn ich weiß was Sie an 365 Tagen im Jahr leisten. Aber man muss vielleicht unserer Jugend und auch so manchem Erwachsenen erst einmal vor Augen führen, woher unsere Lebensmittel kommen. Insbesondere unsere "Hilfe wir sterben alle"-Jugend glaubt tatsächlich, die Konsumartikel wachsen in den Aldi, Lidl und Edekaregalen. Tja, liebe Hysteriker, Leben gefährdet Ihre Gesundheit.
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  • georg-ries@web.de
    Die Zielrichtung ist klar. Den Verbraucher durch gezielte Falschinformation verunsichern, dadurch den Verzehr von Wildfleisch zum Erliegen bringen, somit der Jagd, die man ohnehin abschaffen möchte, wieder einen Knüppel zwischen die Beine werfen.
    Das ist grüne Vorgehensweise!
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  • jhuller@gmx.de
    Jajajajaja! Sie sind da ganz sicher an einer ganz großen Sache dran. Zum Glück gibt es Leute wie Sie, die noch fähig sind, die grüne Weltverschwörung zu entlarven! Bleiben Sie am Ball, aber reden sie mit niemanden darüber. Man weiß nie wem man trauen kann, gell??
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  • rasputin32
    Kupfer ist eindeutig toxisch für Fische, Regenwürmer und Bodenorganismen, wird nicht abgebaut und reichert sich im Boden an. Da es auf der Oberfläche der Blätter bleibt wird es durch Regen leicht abgewaschen und muss wieder neu gespritzt werden.
    Deshalb sollte es schon vor 30 Jahren als Pflanzenschutzmittel verboten werden.
    Nur gab es halt im Bio-Landbau mit dem Verbot von synthetischen Pflanzenschutzmittel als Alternative nur Mittel wie Kupfer und Schwefel organischen Ursprungs.
    Und gerade in diesem Jahr wurden diese Mittel im Bio-Weinbau wegen der vielen Regenfälle oft über die zulässige Menge eingesetzt.
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  • Souldream
    Warum wird im Artikel nicht erwähnt das Herr Knoblach Mitglied der Grünen ist und genau daher weht nämlich auch der Wind. Jetzt reicht es wohl nicht mehr jeden Tag zu erwähnen das Nutztier wie Rind, Schwein etc. schlecht ist, jetzt soll auch das Wild den Menschen madig gemacht werden. Wie gut das die Grünen nicht allzu viel zu sagen haben in der nächsten Regierung.
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  • Meinungsvertreter
    Dann lesen Sie den Artikel nochmal ganz genau - wird im ersten Absatz erwähnt.
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  • klaus1618
    Fortsetzung:
    Damals schon musste ich Prügel dafür einstecken, heute alleinig aufgrund der Tatsache, dass ich nicht zur "Verleugnerfraktion" heutzutage gehöre u. mich nach wie vor zum konventionellen Ackerbau bekenne, der durchaus Vorzüge hat, die Menschen wie Sie leider nicht mehr erkennen wollen.

    Biolandbau ist nicht die eierlegende Wollmilchsau, die Sie in selbigem widergespiegelt sehen möchten.

    Ein mildes Lächeln zauberten Sie mir allerdings auf‘s Gesicht mit Ihrer Aussage, dass sich alle Discounter verpflichtet sehen müssen, dass kein „Gift“ in deren Regalen landet. - Ja, bloßer Glaube kann mithin Berge versetzen... Alle Welt wartet nur noch auf unsere deutsche Gründlichkeit!?
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  • Luigi171
    Ich bin häufig in der Natur unterwegs und beobachte das Treiben der Landwirte auf den Feldern und auch die Wildtiere. Morgens wird der Acker mit Pestizid / Herbizid besprüht und abends kommen die Wildtiere aus dem Wald und äsen. Mit viel Glück liegen da ein paar Stunden dazwischen. Ich habe aber auch schon erlebt, dass der Landwirt Glyphosat am Abend ausgebracht hat und die Rehe dann kurze Zeit später auf den Acker getreten sind, um zu äsen. Und alle anderen Wildtiere sind genauso betroffen. Mir kann keiner erzählen, dass das für das Wildtier gesund ist (aber das interessiert einen Landwirt, der Lebensmittel für den Menschen mit Glyphosat behandelt, ja überhaupt nicht) Und ich bin sicher, dass das Fleisch belastet ist. Glyphosat und auch Pestizide haben nirgendwo etwas verloren. Ich möchte keine Lebensmittel, in denen Pestizide / Herbizide nachweisbar sind. Und zwar in keiner noch so kleinen Menge! Deshalb: Bleiben Sie am Ball Herr Knoblach!
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  • Albatros
    @Luigi171, interessant wie Sie aus der Entfernung erkennen können, was der Landwirt alles spritzt. Kleiner Tip, essen Sie einfach kein Wildfleisch. Holen Sie sich Ihr abgepacktes Fleisch beim Discounter Ihres Vertrauens, vakuumiert und mit reichlich Antibiotika und Stresshormonen versetzt.
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  • Luigi171
    Danke Albatros für den Hinweis zum Fleischverzehr, aber ich esse kein Fleisch 🙂
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  • rasputin32
    Luigi 171
    Wildtiere sind eigentlich scheue Tiere mit ausgeprägtem Geruchsinn.
    Ich kann mir nicht vorstellen, das sie zum äsen kurt nach einer Spritzung auf ein Feld gehen.
    Woher wissen sie dass der Landwirt Glyphosat gespritzt hat?
    Haben Sie ihn gefragt?
    Erntegut bzw Lebensmittel werden grundsätzlich nicht mit Glyphosat gespritzt, sondern nur Flächen auf denen was vernichtet werden soll.
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  • Luigi171
    1. Ja, ich habe ihn gefragt! Habe ich aber an anderer Stelle bereits vermerkt.
    2. Ja, Glyphosat wird dort ausgebracht, wo etwas vernichtet werden soll. Anhand des Beispiels der Weinberge sollten Sie aber wissen, dass viele Pflanzen gentechnisch so verändert wurden, dass Glyphosat ihnen nichts ausmacht. Sie nehmen das Gift sehr wohl auf, gehen davon aber nicht kaputt. Und ich bleibe dabei: Derartiges möchte ich nicht zu mir nehmen.
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  • Auf eigenen Wunsch entfernt.
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  • Albatros
    @meefisch, Sie meinten sicherlich gespickt mit "Phrasen". Allerdings muss ich Klaus 1618 Recht geben, hier wird eine Diskussion aufgemacht, welche an den Haaren herbeigezogen ist. Wildfleisch ist das ehrlichste Fleisch überhaupt. Aber ein GRÜNER, wer sonst, sucht das Haar in der Suppe. Am besten wir stellen die Nahrung ein, oder essen nur noch Äpel, gepflückt von buddhistischen Jungfrauen. Irgendwie drehen doch alle am Rad, unsere Damen und Herren Politiker beschäftigen sich mit Dingen, da frag ich mich schon wo der eine oder andere die Luft ansaugt.
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  • klaus1618
    Ihr kleines Fehlerteufelchen, wonach meine Einlassungen gespickt sind mit Phasen -Sie meinten natürlich Phrasen- passt wie die Faust auf‘s Auge.

    Tatsächlich durchliefen gerade wir konventionellen Bauern Phasen des entschlossenen Widerstandes einerseits, Phasen entwürdigender Demütigungen, Phasen ehrverletzender Hilflosigkeit, angesichts der selbst von Ihnen abtitulierten Phrasendrescherei eines Klientels, das ganz viel Meinung, dabei aber sehr wenig Wissen dogmatisch durch unsere Medien peitscht(e).

    Ich selbst habe in meinen nun fast 4 Jahrzehnten, die ich als konventioneller Bauer wirtschafte, von Anbeginn an soviel Ökologie gelebt, wie das meine eigenbetriebliche Ökonomie zuließ, und erstere konnte ich dabei sehr weitreichend umsetzen.
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