BBV-Kreisobmann Klaus Merkel sowie Vertreter der BBV-Kreisverbände Haßberge und Bad Neustadt trafen sich auf den Äckern des Universitätsgutes Mariaburghausen mit Dorothee Bär, um der Wahlkreisabgeordneten einen Zehn-Punkte-Katalog vorzulegen, den sie der Bundesregierung und dem zuständigen Ministerium weiterleiten soll. In dem Katalog wird erklärt, wie bäuerliche Familienbetriebe und der ländliche Raum gestärkt werden könnten, um auch die Versorgungssicherheit mit regionalen Lebensmitteln zu gewährleisten und regionale Wirtschaftskreisläufe zu stärken.
Weniger Geld für die Bauern
Die Vertreter der Kreisverbände legten dabei Wert auf die Feststellung, "dass ökologische Leistungen der Landwirte auch eine ökonomische Basis benötigten". Die Leistungen aus der "Gemeinsamen Agrar-Politik" (GAP) hätten ja das Ziel, Leistungen auf den Äckern und im Stall zu honorieren, die vom Markt nicht entlohnt würden. Nach Meinung des BBV seien die GAP-Beschlüsse aber schmerzhaft und teilweise auch fehlerhaft, weil sie höhere Anforderungen an die Bauern bei gleichzeitig weniger einkommenswirksame EU-Direktzahlungen bedeuteten.
"Viele Biotope sind erst durch die Landwirtschaft entstanden und jeder zweite Bauer in Bayern setzt auf jedem dritten Hektar besondere Umwelt- und Naturschutzleistungen um. Wir sind Landwirte und sind dies aus Leidenschaft", betonte Klaus Merkel, dessen Familie die Äcker des Universitätsgutes schon in der fünften Generation bewirtschafte. Und dies auf eine ganz andere Art und Weise. Denn er habe seine Äcker das letzte Mal im Jahre 1996 gepflügt, da es sich hier um tonige Böden handele.
Insekten gegen Schädlinge
"Das Bodenleben ist viel besser entwickelt. Ein Indiz dafür sind die 200 bis 400 Regenwürmer auf einem Quadratmeter, aber auch die Anzahl an Laufkäfern und Wolfspinnen sowie die steigende Anzahl an Feldlerchen, Rebhühnern, Kiebitzen und Feldhasen." Die Verbesserung der Bodenstruktur sei ganz wichtig, da sich Schädlinge nicht so sehr ausbreiten könnten, wenn auch Nützlinge da sind. Ebenso reduziere dies den Bedarf an Pflanzenschutzmitteln und Niederschläge könnten besser in den Boden eindringen.
An seiner "Beetle Bank" demonstrierte Merkel, was er als Landwirt mit einem zwei bis vier Meter breiten und etwa 40 Zentimeter hohen Wall an den Ackerrändern bewirken könne. "Sie ist ein wertvoller Lebensraum und Rückzugsort für die Artenvielfalt. Diese Einrichtungen besichtigen Besucher aus ganz Deutschland." Auch das Leibniz-Institut forsche hier über die Auswirkungen der Blühstreifen auf die Nützlinge, die Blattläuse bekämpfen und dafür die Notwendigkeit des Einsatzes von Spritzmitteln gegen Insekten veringerten.
Der BBV-Kreisobmann erteilte dem grundsätzlichen Verbot von Glyphosat eine Absage. Wenn er dieses Pflanzenschutzmittel nicht mehr einsetzen dürfe, sei keine Zwischenfrucht mehr möglich. "Auch wir Landwirte sind ja interessiert daran, weniger Pflanzenschutzmittel einzusetzen." Nicht zuletzt kosteten die ja auch Geld. "Aber es wäre verantwortungslos und katastrophal, das Glyphosat total zu verbieten." Viele in Deutschland eingesetzte Pflanzenschutzmittel stellten für die Verbraucher keine Gefahr dar, die meisten Wirkstoffe seien weniger giftig als Kochsalz.
Dann soll der gute Herr Merkel doch sein Essen mit Glyphosat würzen, wenn er solche steilen Behauptungen aufstellt. Auf das Ergebnis bin ich gespannt.