Während der Pandemie war es fast zwei Jahre lang geschlossen, inzwischen dürfen wegen fehlendem Personal und Sicherheitsmängeln im sanierungsbedürftigen Sandermare nur noch Schulklassen und Vereine schwimmen. Mit einem Flashmob haben am Samstag gut 20 Bürgerinnen und Bürger am gefordert, die Mängel zu beheben und das fast 90 Jahre alte Hallenbad so schnell wie möglich wieder zu öffnen.
Einige kamen mit Badekappen und Bademänteln, andere hatten Schwimmnudeln dabei. "Wir warten jetzt schon fast zwei Jahre! Öffnet unser Sandermare!!!" hatte einer der Teilnehmer auf ein großes Stück Karton geschrieben. Zuletzt hatte die WVV-Tochter Würzburger Bäder (WBG) Mitte Juni auf Nachfrage mitgeteilt, dass es derzeit "wegen fehlender Entscheidungsgrundlagen" keinen Sanierungsplan und daher auch keinen Termin für eine mögliche Wiedereröffnung für das Gesundheitsbad gibt.
Schwimmbecken im Sandermare auch wichtig für Reha-Maßnahmen
Organisiert hatte den Flashmob Barbara Meyer, die für die Linke im Stadtrat sitzt: "Ich wurde von vielen Bürgerinnen und Bürgern angesprochen, die ihr Bad vermissen." Die Sanderauer Wasserflächen seien nicht nur wichtig für Schulen und Vereine, "sondern zum Beispiel auch für Reha-Maßnahmen, es gibt eine ganze Bandbreite von Gründen", so Meyer weiter.
Unterstützung kam von Joachim Spatz, der an die Würzburger Philosophie der drei großen Bäder erinnerte: Das Adami-Bad für den Sport, das Nautiland für Familien und das Sandermare als Innenstadt- und Gesundheitsbad. "Das ist ein Beispiel für Grundversorgung, daran sollte sich auch in schwierigeren Zeiten für die WVV nichts ändern", sagte der FDP-Stadtrat. In den letzten Jahren seien viele Schulschwimmbäder unter der Prämisse geschlossen worden, dass Schwimmunterricht in den großen Bädern stattfinden kann.
Erst am Donnerstag hatte der Stadtrat Mehrausgaben in Höhe von 182.000 Euro für die Anmietung von Nautiland und Sandermare beschlossen, nachdem die WBG die Preise erhöht und die Anzahl der Schwimmstunden um fast zehn Prozent zugenommen hat.