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AUB/WÜRZBURG
Schlechte Aussichten für Abdulhai Atai
Alle für Abdulhai Atai (vorn im Bild). Belegschaft und Geschäftsführung der Metz Stahl- und Metallbau GmbH – rechts neben Atai Prokurist Thomas Baunach – haben beim bayerischen Landtag eine Petition eingereicht, für ihren Betrieb und ihren Kollegen aus Afghanistan.
Foto: Thomas Obermeier | Alle für Abdulhai Atai (vorn im Bild). Belegschaft und Geschäftsführung der Metz Stahl- und Metallbau GmbH – rechts neben Atai Prokurist Thomas Baunach – haben beim bayerischen Landtag eine Petition ...
Wolfgang Jung
Wolfgang Jung
 |  aktualisiert: 07.04.2020 11:07 Uhr

Für Abdulhai Atai steht an diesem Mittwoch viel auf dem Spiel. Am Vormittag berät der Petitionsausschuss des Landtags, ob der 30 Jahre alte Afghane in Deutschland bleiben darf.

Atais Aussichten sind schlecht. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) und das Verwaltungsgericht glauben ihm nicht, wenn er berichtet, er sei 2012 geflohen vor den Taliban, die ihn verfolgt und gefoltert hätten. Seinen Asylantrag lehnten sie ab. Bleiben durfte er, weil er beim Würzburger Metall- und Stahlbau-Unternehmen Metz eine Ausbildung begann.

Metz-Geschäftsführer Hermann Schmitt und Thomas Baunach, der Prokurist,beschreiben ihn als „sehr, sehr zuverlässig“, hochmotiviert und pünktlich, als einen, der zupackt. Bei überbetrieblichen Lehrgängen sei Atai immer einer der Besten gewesen, geschickt und mit schnellem Verstand, wenn es ums Handwerkliche ging.

Acht Stunden Arbeit, drei Stunden Fahrt, dann lernen im Vier-Mann-Zimmer

Aber in der Berufsschule kam Atai nicht klar. Eineinhalb Stunden dauert die Fahrt zwischen dem Arbeitsplatz und seiner Unterkunft in Aub. Nach acht Stunden Arbeit und drei Stunden Fahrt lernte er Deutsch und den Stoff für die Schule in einem Zimmer, das er sich mit anderen Flüchtlingen teilte. Sein Gesuch, in Würzburg wohnen zu dürfen, wurde abgelehnt.

Atai kapitulierte: Er brach die Lehre ab. Metz wollte ihn behalten, stellte ihn als Hilfsarbeiter ein und bereitete ihn auf die Schweißer-Prüfung vor. Aber Atai hatte den juristischen Schutz durch die „3 plus 2“-Regelung verloren:drei Jahre sicheren Aufenthalt während der Ausbildung und zwei weitere Jahre nach Abschluss der Lehre.

Dem Landtagsabgeordneten Rosenthal schwant nichts Gutes

Den Antrag, bleiben zu dürfen, stellte nicht er an den Petitionsausschuss, sondern die Firma Metz. Prokurist Baunach sagt, man müsse auch die Lage des Unternehmens sehen. Zwei Jahre lang habe es in Atai investiert. Wäre er „für uns nicht wertvoll, würden wir den ganzen Aufwand nicht betreiben“.

Alles Engagement wäre vergebens gewesen, würde Atai nun abgeschoben werden. Und die Bewerber „stehen bei uns nicht Schlange, die wollen alle studieren.“

Würzburgs früher Oberbürgermeister, der SPD-Landtagsabgeordnete Georg Rosenthal, unterstützt die Firma Metz im Fall Atai. Er glaubt, „hier geht es nicht mehr um menschliche Einzelschicksale, egal, wie sehr einer integriert ist“. Es gehe auch nicht um Argumente, sondern um Mehrheiten. Die Staatsregierung demonstriere „exemplarische Härte“. Sie wolle demonstrieren, dass sie alles im Griff hat.

Rosenthal glaubt nicht, dass der Petitionsausschuss für Metz und Atai stimmt. Als letzte Chance bleibe nur die Härtefallkommission.

 
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Kommentare
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  • hartmut.eppler@grabfeldradtouren.de
    würde mich mal über das Buch "Die Asylindustrie" von Udo Ulfkotte schlau
    machen.

    Oder auch "Das Geschäft mit den Flüchtlingen" von Ralph Bollmann, Lisa Nienhaus
    und Lena Schipper, http://ww.faz.net/aktuell/wirtschaft/das-geschäft-mit-den-flu

    Deutschlandfunkv. 07.02.17: Das Millionengeschäft ASY - Gewinn machen mit der
    "Ware Mensch"

    Fazit: "ER" geht ein "Neuer" kommt. Die planlosen Willkommensrufe sind zur
    Gewinnoptimierung im Kreisverkehr schon was wert. Fragt sich nur, was bleibt für
    die wahre Lebensqualität übrig?
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  • hartmut.eppler@grabfeldradtouren.de
    siehe auch Buch von Matthias Willenbacher, Sprecher Erneuerbare Energien,
    "Mein unmoralisches Angebot an BK A. Merkel"

    Fazit: es dürfte kein normal denkender Mensch etwas gegen Windräder haben, aber
    bitte keine in nachweisbaren Schachwindgebieten; Windatlas ist für Jedermann im
    Internet einsehbar.

    Es hat auch kein Mensch etwas gegen Flüchtlinge; aber bitte keine Ausnahmen für
    solche welche unsere Hausordnung u.a. mißachten. Ein echter Flüchtling, mit
    Originalität (keine Schein-Kopie) sollte bei uns integriert werden u. eine Chance bekommen. Ein "Kreisverkehr" zur o.g. Asylindustiere sollte keinen Bestand
    bekommen.

    Es hat auch keiner etwas gegen ein fundamentiertes Wachsen einer EU, aber auch
    hier sollten die Aufnahmestatuten beachtet werden; sonst bröckelt dieses Fundament.

    Helau
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  • ... nach Deutschland holen... damit hilft man Kalkutta , aber dann haben wir halt
    Kalkutta hier ... wer hilft dann ? Kalkutta ?
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  • hans-martin.hoffmann@t-online.de
    billige Klamotten aus Bangladesh mögen alle gerne, aber wenn die Bangladeshi dahingehen wollen, wo man sich die von ihnen unter zum Teil haarsträubenden Bedingungen gefertigten Teile leisten kann, um sie sich selber auch leisten zu können, dann gibt's gleich wieder Mecker.

    Es bleibt mal wieder nur anzumerken, wenn "wir" mehr dafür täten, dass die Leute Gründe haben daheimzubleiben statt dass wir zur Ausbeutung mit beitragen, gäbe es eine Menge dieser Probleme nicht.

    Nennen Sie mich zynisch, aber im Endeffekt läuft es tatsächlich auf eine Kostenfrage hinaus. Nachhaltigkeit gibt es nun mal nicht zum Nulltarif, und die Kosten werden in der einen oder anderen Weise fällig. Sie können z. B. versuchen, die Lage mit Soldaten und Waffen unter Kontrolle zu kriegen oder mit der Europäischen Mauer oder aber das Geld gleich in Ausbildung, vernünftige wirtschaftliche Zusammenarbeit usw. investieren.

    So. Was wird wohl am sinnvollsten und dauerhaftesten sein?
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