zurück
Ochsenfurt
Scharfe Attacken auf Söder und die CSU: Florian von Brunn stimmt die Unterfranken-SPD auf den Wahlkampf ein
Mit vielen jungen Kandidatinnen und Kandidaten will die unterfränkische SPD im Herbst 2023 Wählerstimmen gewinnen und Regierungsverantwortung übernehmen. So lief der Parteitag.
Beim Bezirksparteitag der Unterfranken-SPD in Ochsenfurt (Lkr. Würzburg) schwörte Bayerns SPD-Chef Florian von Brunn seine Parteifreunde auf den Landtagswahlkampf ein. Klares Ziel: Regierungsverantwortung!
Foto: Daniel Peter | Beim Bezirksparteitag der Unterfranken-SPD in Ochsenfurt (Lkr. Würzburg) schwörte Bayerns SPD-Chef Florian von Brunn seine Parteifreunde auf den Landtagswahlkampf ein. Klares Ziel: Regierungsverantwortung!
Thomas Fritz
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:11 Uhr

Es ist eine Generalabrechnung mit der CSU, mit Ministerpräsident Markus Söder und eine deutliche Ansage des Spitzenkandidaten: Die SPD in Bayern will nach Jahrzehnten auf der Oppositionsbank wieder Regierungsverantwortung im Freistaat. Beim Bezirksparteitag der Unterfranken-SPD in Ochsenfurt (Lkr. Würzburg) stimmte Bayerns SPD-Chef Florian von Brunn die unterfränkischen Genossinnen und Genossen auf den Wahlkampf ein. Eines ist für ihn gewiss: "Söder muss sich jetzt schon warm anziehen."

Warum Volkmar Halbleib den Kampfnamen "Schwarze Gazelle" hat

Denn, "die bessere Lösung für Bayern ist die SPD", ist von Brunn bereits am Auftakt seiner Rede überzeugt. Dass die Umfragen aber gerade eine andere Sprache sprechen, blendet er aus. Im aktuellen Bayern-Trend vom Oktober liegen die bayerischen Sozialdemokraten bei zehn Prozent und damit in etwa bei ihrem Wahlergebnis von 2018. Stattdessen gibt er sich kämpferisch und siegesgewiss.

"Ich will mit Florian von Brunn Regierungsverantwortung übernehmen."
Volkmar Halbleib, SPD-Landtagsabgeordneter

Seit 2018 sind für die Unterfranken-SPD nur noch zwei Abgeordnete im Bayerischen Landtag vertreten: Volkmar Halbleib aus Ochsenfurt und Martina Fehlner aus Aschaffenburg. Beide sind auch dieses Mal wieder gesetzt. Halbleib, dessen Leidenschaft nach 15 Jahren "noch größer geworden ist", führt die unterfränkische SPD-Liste an. "Ich will mit Florian von Brunn Regierungsverantwortung übernehmen", formulierte er sein klares Ziel.

Ansporn könnte ihm der Kampfname "Schwarze Gazelle" sein, den er in jungen Jahren – das Schwarz bezog sich auf die Trikotfarbe – von seinen Fußballkameraden in Ochsenfurt bekam. Nur muss er jetzt in den Sturm, statt wie früher in die Verteidigung.

Wie die Wahl um die ersten fünf Plätze auf der SPD-Liste ausging

Wahlkreiskonferenz der Unterfranken SPD zur Landtags- und Bezirkswahl 2023 in Ochsenfurt: Die Spitzenkandidaten Landtag (von links) Stefan Rottmann, Eva-Maria Weimann, Martina Fehlner, Volkmar Halbleib und Alexander Kolbow. Bei der Bezirkswahl führen Florian Töpper und Eva-Maria Linsenbreder (zweite Reihe von links) die Liste an.
Foto: Thomas Fritz | Wahlkreiskonferenz der Unterfranken SPD zur Landtags- und Bezirkswahl 2023 in Ochsenfurt: Die Spitzenkandidaten Landtag (von links) Stefan Rottmann, Eva-Maria Weimann, Martina Fehlner, Volkmar Halbleib und Alexander ...

Martina Fehlner hofft für den Landtagswahlkampf auf Rückenwind aus Berlin. "Was wir nicht gebrauchen können, ist Gegenwind", sagte sie mit einem Blick auf die gute Oppositionsarbeit ihrer Partei in München.

Halbleib bekam für den vom Bezirksvorstand vorgeschlagenen ersten Listenplatz 98 Prozent Zuspruch von den Mitgliedern der Wahlkreiskonferenz. Mit 77 Prozent wurde Martina Fehlner auf Platz zwei gewählt. Stefan Rottman, Bürgermeister der Gemeinde Schonungen (Lkr. Schweinfurt), steht auf Platz drei der unterfränkischen SPD-Liste. 

Worüber sich SPD-Bezirkschef Bernd Rützel gerade besonders ärgert 

In einer Kampfabstimmung um Platz vier konnte sich Eva-Maria Weimann aus Dettelbach (Lkr. Kitzingen) gegen Pamela Nembach aus Marktheidenfeld (Lkr. Main-Spessart) durchsetzen. Beachtlich ist das Wahlergebnis von Alexander Kolbow aus Würzburg. 100 Prozent wählten ihn auf den fünften Listenplatz. Der 43-Jährige tritt in Würzburg auch als Direktkandidat an und möchte die Stadt nicht weiter "den Grünen überlassen".  

Bei einem Blick auf die 19 Kandidatinnen und Kandidaten der Unterfranken-SPD für die Landtagswahl fällt vor allem auf, dass viele junge Parteimitglieder aufgestellt sind. "Alle hätten den ersten Listenplatz verdient", sagte Bezirkschef Bernd Rützel mit Stolz erfüllt. Den Soziapolitiker ärgert, dass die "Kampagne gegen das Bürgergeld", die Merz und Söder seiner Meinung nach führen, "unlauter" ist. "Ich habe ein großes Problem damit, wenn Sachen verdreht werden", sagte Rützel.

Von Brunn sprach gar von einer "Lüge", weil die beiden Parteichefs der Union falsche Zahlen benutzten. "Die CSU will nicht, dass sich Arbeit lohnt. Wie Trump in den USA möchte sie eine Spaltung der Gesellschaft. Und das ist eine Schande", wurde er mit Blick auf die Ablehnung des Mindestlohns durch die Union deutlich. Bei den Genossinnen und Genossen kommt seine Rede an. Von Brunns Lust, in Bayern Regierungsverantwortung zu übernehmen, überträgt sich auf einen lang anhaltenden, stehenden Beifall. 

Mit welchen Kandidaten tritt die Unterfranken-SPD bei der Bezirkswahl an?

Bis zum Nachmittag wird noch noch in der Turnhalle in Ochsenfurt gewählt. Geduldig hören sich die Delegierten auch die Vorstellungen der Kandidatinnen und Kandidaten für die Bezirkswahl an, die gleichzeitig zur Landtagswahl stattfindet.

Bezirkstagsvizepräsidentin Eva-Maria Linsenbreder wird mit 73 Prozent auf Platz eins gewählt. Florian Töpper, Landrat im Landkreis Schweinfurt, folgt dahinter. Andrea Scheck (Stimmkreis Miltenberg) und Lore Koerber-Becker bekommen die Plätze drei und fünf. Drei Abstimmungen um Platz vier waren nötig, bis sich schließlich Jürgen Hennemann (Haßberge/Rhön Grabfeld) gegen Eric Leiderer (Aschaffenburg-West) durchsetzen konnte. 

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Ochsenfurt
Thomas Fritz
Alexander Kolbow
Bayerischer Landtag
Bernd Rützel
CSU Würzburg
Florian Töpper
Florian von Brunn
Jürgen Hennemann
Landtagswahl in Unterfranken
Lore Koerber-Becker
Markus Söder
Martina Fehlner
Parteitage
SPD Würzburg
SPD-Vorsitzende
Stadt Ochsenfurt
Unterfranken
Volkmar Halbleib
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • olivergehrsitz@web.de
    Die Union ist nichts weiter als eine renitente Altherrenvereinigung auf der ewig währenden Mission die eigenen Taschen zu füllen. Leider ist die junge Generation inzwischen stark unterrepräsentiert (Desillusioniert), sodass diese Rentnerpartei noch immer mit ihren längst veralteten Politkonzepten im Bundesrat sinnvolle Lösungen blockiert.
    Es geht diesen "Volksvertretern" doch nur um Geld und Machterhalt.
    Sinnvolle und zukunftsweisende Problemlösungen werden stets verhindert.
    Wir könnten so viel weiter sein ohne Union und AfD.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • manfred-englert@hotmail.de
    Ich hoffe, Sie merken selbst, wie deplaciert Ihr Kommentar hier ist?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Albatros
    Hab gestern den kleine roten Kevin wieder im Fernsehen bewundern dürfen, unfassbar, wie Leute mit dieser Vita sich erdreisten, dem Bürger erklären zu wollen, wie seine Steuergelder zu ver(sch)wenden sind. Sein 2009 begonnenes Studium der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Freien Universität Berlin, in welches er sich zuvor eingeklagt hatte, wurde natürlich nie abgeschlossen. Anschließend arbeitete er ein paar Jahre in einem Call-Center. Heute lebt er auf Kosten der Steuerzahler, hat nie etwas gelernt und für die Gesellschaft geleistet, redet aber auf wie ein Großer. Insgeheim ist er eigentlich ein Linker, mit dem Wunsch nach einer kommunistischen Zielrichtung.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • U4564@gmx-ist-cool.de
    Der größte Gegner der SPD ist nicht die CSU, sondern die 5% Hürde
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Einwohner
    Man kann nur hoffen, dass die SPD wieder in der Versenkung verschwindet. Innerhalb kürzester Zeit wurde in Berlin genug Schaden angerichtet.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Arcus
    Ich gebe Ihnen Recht. es wurde vielSchaden angerichtet in der Zeit, als die SPD zusammen mit der CSU/CSU in der GroKo die Regierung stellte. Der Schaden ist so gross, dass wir alle heute darunter massiv leiden. Wobei der Schaden zum grossen Teil von bayrischen CSU Vertreterinnen angerichtet wurde. Ich denke da nur an Dobrindt, Scheuer, Bär&Co. Und auch der jetzige Politclown an der CSU Parteispitze hat kräftig zum Misserfolg beigetragen. Deshalb darf es auf lange Sicht keine Koalition von SCHWARZ/ROT mehr geben.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • clemens_fries@yahoo.de
    Regierungsverantwortung? Das heißt von Brunn will MP werden? Bin gespannt...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • al-holler@t-online.de
    Das wollten seit Renate Schmitt schon viiiiiiieeeeele und wurden es nicht; da waren aber wenigstens noch pers. geachtete pol. Schwergewichte wie Hirsemann, Rothemund oder auch Mager dabei. Und die Leichtmatrosen, die nach Mager kamen (bis heute!), wo sind die gelandet? Mittlerweile fast schon einstellig. Die können die Sprüche von wegen MP werden wollen doch selber nicht glauben.
    Und der kleine Kolbow will in Wü den Grünen den Platz streitig machen? Das hätte viell. der große gepackt, er aber müsßte da noch gewaltigst wachsen. Wobei, es gibt Figuren, die werden übersehen, selbst wenn sie 2 m groß sind....
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • al-holler@t-online.de
    MageT natürlich.....
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • letsgo101
    Einmal ganz ehrlich, die SPD hat dermaßen viele Wähler verloren als Sie sich von den Arbeitnehmern abgewandt hat ! Jetzt krebsen Sie so dahin und glauben mit Machtparolen irgendeinen Wähler zu gewinnen. Solange diese SPD nicht ein gewaltiges Umdenken zeigt wird das nichts mehr werden. Der Trend in der Bundespolitik geht eher dahin das man um die 5%-Hürde kämpfen muß ! Ich hatte auch einmal diese Partei gewählt, aber seit man die Arbeitnehmer hat fallen lassen ist diese Partei für mich gestorben. Ich denke es werden sehr viele Leute das so sehen. Aber viel Glück, Ihr schafft das sowieso nicht !
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Eos123456
    Die Arbeitnehmerschaft als Wähler war der spd nicht mehr fein genug.

    Man strebte als Partei nach dem gesellschaftlichen Aufstieg, warf die Arbeitnehmer de facto weg und spekulierte freudig auf eine imaginäre "Neue Mitte".

    Leider war dann der "Neuen Mitte" die spd nicht fein genug. Nützlich vielleicht, aber nicht standesgemäß. Man wählte lieber die Parteien, die man schon immer gewählt hatte.

    Obendrein hielten die feinen Leute von der Neuen Mitte wohl eine Partei, die ihre alten Wähler einfach so abservierte für moralisch recht fragwürdig und hatten Angst, dass auch sie eines Tages ebenso entsorgt werden würden. Nach dem Motto: Wer seine alten Wähler im Stich lässt, wird auch bei seinen neuen Wählern ähnlich handeln, wenn der Opportunismus das gebietet.

    Außer ein paar Pöstchen in der Wirtschaft für hohe Funktionäre und einen Job bei einem bekannten Gasversorger für den Kanzler, sprang für die spd bei der ganzen Aktion nicht viel raus.

    Sie kränkelt aber seitdem merklich.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • klafie
    die Bayern SPD war schon zu Zeiten von Strauß eine unbedeutende Partei und wird bei der nächsten Wahl auch nicht viel besser werden. Vorallem wenn man die Ergebnisse der jetzigen Regierung unter Betracht nimmt, wird es für die Bayern-SPD ein böses Erwachen geben
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Eos123456
    Die guten Zeiten für die SPD sind seit Schröder vorbei.

    Damals hatte sie bundesweit über 40 Prozent und in Bayern immerhin knapp unter 30 und träumte gar schon von 30 plus x.

    Für mich als ehemaligen jahrzehntelangen Stammwähler und Arbeitnehmer war die Partei unwählbar geworden seit sie sich so brüsk von den Arbeitnehmer abgewandt und auf die Seite des Kapitals und der Konzerne, sowie der Transfergeld-Empfänger geschlagen hatte.

    Jetzt als Ruheständler sehe ich auch keine Veranlassung, diese Partei jemals wieder zu wählen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Klardenker
    Was ist ihre Alternative EOS 123456 ist das wohl nicht? Wählen wir halt mal die Braunen, hat ja immer geklappt oder die Vertreter des großen Geldes, die sich mit dem Privatflugzeug in Position bringen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Eos123456
    Bevor ich jemals wieder spd wähle, wähle ich lieber gar nicht. Da mache ich nichts falsch.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Eos123456
    Früher war ich derjenige, der den ganzen Familienclan zusammengetrommelt und bei jeder Wahl und jedem Wetter zur Stimmabgabe für die spd motiviert hat.

    Heute mache ich das genaue Gegenteil und rate im Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis mit großem Erfolg jedem davon ab.

    Damals wie heute hören die Leute auf mich. Bin halt doch ein kleiner "silver-tongued devil".
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Auf eigenen Wunsch gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Eos123456
    Da hätte ich jetzt einen sehr bösen Spruch.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Barbara
    Einen ??
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten