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Würzburg
Sanierung und Umnutzung der Frankenhalle in Würzburg: Abriss der Nebengebäude hat begonnen
Auf dem Gelände der Frankenhalle in Würzburg sind Abrissarbeiten im Gange. Dort soll ein "Sozialcampus" mit 70 Wohneinheiten entstehen. So ist der aktuelle Stand der Dinge.
Die Nebengebäude im hinteren Teil des Geländes der Frankenhalle werden seit der vergangenen Woche abgerissen, um Platz für den dort geplanten 'Sozialcampus' zu schaffen.
Foto: Thomas Obermeier | Die Nebengebäude im hinteren Teil des Geländes der Frankenhalle werden seit der vergangenen Woche abgerissen, um Platz für den dort geplanten "Sozialcampus" zu schaffen.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 09.02.2024 11:29 Uhr

Es tut sich was auf dem Gelände der Frankenhalle: Die Nebengebäude im hinteren Teil des Grundstücks werden seit der vergangenen Woche abgerissen, um Platz für den dort geplanten "Sozialcampus" mit rund 70 Wohneinheiten für Menschen in besonderen Lebensverhältnissen zu schaffen. Die Redaktion hat mit Projektentwickler Markus Gildner über den aktuellen Stand der Dinge gesprochen.

Was ist auf dem Gelände der Frankenhalle geplant?

Die 1927 erbaute ehemalige Veranstaltungs- und Viehauktionshalle wird seit über 20 Jahren nicht mehr genutzt und steht seit 2003 unter Denkmalschutz. Vor zehn Jahren war eine Sanierung durch die Stadt und die Nutzung als zusätzliche Spielstätte für das Mainfranken Theater im Gespräch. Daraus wurde nichts, daher wurde das Grundstück 2018 vom Stadtrat in einem nicht öffentlichen Bieterverfahren an die Beethoven 21 Verwaltungs GmbH, eine Tochter der Würzburger Beethoven Gruppe, vergeben. In einem ersten Bauabschnitt sollen im hinteren Teil des 6000 Quadratmeter großen Areals zwei zusammenhängende fünf- und siebengeschossige Gebäude mit einem begrünten Innenhof und einer Tiefgarage entstehen, erklärt Gildner. Geplant sind rund 70 Wohnungen für Menschen mit Behinderung, psychischen Erkrankungen und für Pflegekräfte. Im zweiten Bauabschnitt soll die eigentliche Frankenhalle saniert und nach aktuellem Stand zu einer Markthalle umgebaut werden. Die Details sind im Kaufvertrag mit der Stadt geregelt. Die Frankenhalle und ihr historisches Gestühl müssen mindestens zur Hälfte erhalten bleiben.

Wie ist der aktuelle Stand der Dinge?

Die Baugenehmigung für den ersten Bauabschnitt mit dem Arbeitstitel "Sozialcampus Frankenhalle" hat der Stadtrat im vergangenen April erteilt. Durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine und seine Folgen hat sich die Umsetzung des Projekts aber verzögert. Projektentwickler Markus Gildner nennt vor allem die stark gestiegenen Baukosten als Gründe: "Das letzte Jahr hat einen Wust von Problemen aufgeworfen, die man jetzt in Ruhe abarbeiten muss. Wir mussten erst einmal abwarten, inzwischen wird es am Ende des Tunnels aber wieder heller." Mit dem Abriss der Nebengebäude der Frankenhalle haben jetzt die Vorbereitungen für den Bau der Wohngebäude begonnen. An der geplanten Nutzung und der Zahl der Wohneinheiten hat sich nichts geändert. "Wir haben aber noch einmal an den Entwürfen gearbeitet, um die gestiegenen Baukosten zumindest teilweise zu kompensieren", erläutert Gildner.

An der Frankenhalle in Würzburg wird der hintere Anbau abgerissen.
Foto: Thomas Obermeier | An der Frankenhalle in Würzburg wird der hintere Anbau abgerissen.

Wann soll mit dem Bau des Sozialcampus begonnen werden?

Der genaue Termin für den Baubeginn ist noch offen. Das liegt laut Gildner unter anderem daran, dass er zunächst ein anderes Projekt abschließen muss. Außerdem müsse das Konzept für den Sozialcampus zusammen mit den Partnern im Detail ausgearbeitet werden: "Dieses Puzzle müssen wir noch zusammenfügen, damit alles passt." Partner sind die Lebenshilfe Würzburg, das Dominikus-Ringeisen-Werk und das Bayerische Rote Kreuz.

Wie sieht es mit der Sanierung der Frankenhalle aus?

Beim zweiten Bauabschnitt sind aktuell noch viele Fragen offen. Im vergangenen Frühjahr stand der Investor nach eigenen Angaben kurz vor Abschluss der Gespräche mit einer großen deutschen Biomarkt-Kette als Nutzer der Markthalle. Dann gingen durch Inflation und stark gestiegene Lebensmittelpreise auch die Umsätze bei Biomärkten spürbar zurück, daher kam der Vertragsabschluss laut Gildner bisher nicht zustande. Da die Gestaltung der Markthalle auf die konkreten Bedürfnisse des künftigen Nutzers zugeschnitten wird, konnte bei der Stadt noch kein Bauantrag für die Sanierung und Umnutzung der Frankenhalle eingereicht werden. "Wir bemühen uns sehr um eine Lösung. Die Chancen stehen im Moment nicht schlecht, dass es doch noch ein Biomarkt wird", erläutert der Projektentwickler.

Was sagt die Stadt zur aktuellen Situation des Projekts?

Im Moment nicht viel, weil der Investor nach der Erteilung der Baugenehmigung weitgehend freie Hand hat, was den Zeitrahmen der Umsetzung angeht. "Wir sehen den Beginn des Abbruchs als positives Zeichen und warten ab, wie es weitergeht", sagte Baureferent Benjamin Schneider auf Anfrage der Redaktion.

 
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  • M. Z.
    Hm, "steht seit 2003 unter Denkmalschutz" und "müssen mindestens zur Hälfte erhalten bleiben". Wie paßt das zusammen?
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