zurück
Würzburg
Rückkehr: Wie sind die Würzburger Schulen vorbereitet?
Nach den Pfingstferien dürfen wieder alle Schüler zum Blockunterricht mit Hygiene-Auflagen in die Schule. Doch bleibt die Situation länger bestehen, kommt es zum Problem.
Blick in ein für den Corona-Betrieb vorbereitetes Klassenzimmer an der Mittelschule am Heuchelhof in Würzburg.
Foto: Daniel Peter | Blick in ein für den Corona-Betrieb vorbereitetes Klassenzimmer an der Mittelschule am Heuchelhof in Würzburg.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 14.02.2024 13:14 Uhr

Mit dem Ende der Pfingstferien ist es soweit: Ab kommenden Montag findet auch in den Würzburger Schulen zum ersten Mal seit drei Monaten wieder Präsenzunterricht für alle Klassen und Jahrgangsstufen statt. Eine Rückkehr zum Normalbetrieb ist das aber noch lange nicht.

Die Klassen sind, je nach Größe, weiter in Gruppen aufgeteilt und erhalten Blockunterricht, die Hygiene-Vorschriften gelten weiterhin. Die Schulen seien gut vorbereitet, sagt Ole Münder, Leiter des städtischen Fachbereichs Schule: "Richtig spannend wird es dann beim Start ins neue Schuljahr nach den Sommerferien."

Münder berichtete in der jüngsten Sitzung des Schulausschusses von den zahlreichen Herausforderungen seit dem Ausruf des bayernweiten Katastrophenfalls am 13. März. In vier Schritten seit dem 27. April wurden die Schulen wieder geöffnet, mit Unterricht in kleinen Gruppen und im Schichtsystem.

Verschiedene Formen der Unterrichtsgestaltung

Weil die Schulen dabei einen großen Gestaltungsspielraum haben, gibt es viele verschiedene Formen von Blockunterricht: Manche Schulen setzen auf einen wöchentlichen oder 14-tägigen Wechsel, andere holen ihre Schülerinnen und Schüler jeweils für eine halbe Woche in die Klassenzimmer, während der Rest zuhause am Computer lernt.

Die Stadt habe sich frühzeitig vor der ersten Teil-Öffnung um wichtige Artikel, wie Seifenspender und Mundschutz gekümmert, auch wenn das aufgrund der hohen Nachfrage schwierig war: Desinfektionsmittel gab es zum Beispiel nur noch in großen Fässern und zu überhöhten Preisen: "Deswegen haben wir zwei Tanks mit jeweils 1 000 Litern bestellt und mussten für die Schulen selbst abfüllen", sagte Münder.

Mit der kompletten Öffnung am kommenden Montag könnte es trotzdem schwierig werden, "den geforderten Hygienestandard auf Dauer aufrecht zu erhalten", so der Fachbereichsleiter weiter: Dazu müsste das Reinigungspersonal aufgestockt werden, es gebe aber voraussichtlich nicht ausreichend zuverlässige Reinigungskräfte auf dem Markt.

Hohe Motivation des Lehrpersonals

Münder berichtete auch von einer hohen Motivation des Lehrpersonals, die Unterrichtseinheiten auf digitale Angebote umzustellen und ihre Klassen in mehreren Gruppen zu unterrichten. Lehrerinnen und Lehrer ab 60 Jahren, die im Bereich des staatlichen Schulamts Würzburg etwa ein Viertel des Lehrpersonals ausmachen, zählen zur Corona-Risikogruppe und haben die Wahl, zuhause zu bleiben. Davon habe fast keiner Gebrauch gemacht, betonte der Fachbereichsleiter.

Er geht davon aus, dass sich die rund sechs Wochen bis zum Ende des Schuljahrs unter den aktuellen Voraussetzungen von allen Beteiligten noch einigermaßen schultern lassen. Wenn die aktuellen Hygiene-Auflagen aber auch nach den Sommerferien im Vollbetrieb weiter gelten sollten, "werden wir räumlich und personell über unsere Kapazitäten kommen", betonte Münder.

Schwachen Schüler verlieren den Anschluss

Dazu kommt, dass durch die Anforderungen des "Homeschooling" nicht nur betroffene Familien stark belastet werden: "Die schwachen Schüler verlieren auf Dauer bei dieser Lösung, und die holen sie auch nicht mehr ein." Dieser Trend zeichne sich vor allem bei den Grund- und den beruflichen Schulen ab. Manche Schulen denken laut Münder deswegen darüber nach, bevorzugt die schwächeren und die jüngeren Schüler zum Präsenzunterricht ins Haus zu holen.

Außerdem haben aus verschiedene Gründen nicht alle Schülerinnen und Schüler einen Computer oder Laptop zuhause, um an digitalen Unterrichtseinheiten oder Video-Konferenzen mit ihren Lehrern teilnehmen zu können. Abhilfe schaffen soll ein Sonderprogramm des Freistaats in Höhe von 78 Millionen Euro, aus dem Würzburg eine Million Euro erhalten hat. Die Mittel sollen dafür eingesetzt werden, möglichst allen Schülerinnen und Schülern Leih-Laptops oder -Tablets zur Verfügung zu stellen.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Patrick Wötzel
Blockunterricht
Computer
Coronavirus
Debakel
Existenznot
Hausunterricht
Lehrerinnen und Lehrer
Probleme und Krisen
Schulämter
Schülerinnen und Schüler
Unterrichtseinheiten
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top