
Strom, Gas, Benzin, Lebensmittel – derzeit wird scheinbar alles teurer. Auch wer ins Restaurant essen geht, muss seit längerem tiefer in die Tasche greifen. Sparen die Gäste mittlerweile auch am Trinkgeld, das für viele Angestellte eine wichtige Einnahmequelle ist?
Einen Blick auf die aktuelle Entwicklung werfen Claudia Amberger-Berkmann, Bezirksvorsitzende des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga, und Frank Jauch von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) in der Region Unterfranken.
Gehen die Menschen generell weniger auswärts Essen?
Zur konkreten Beantwortung dieser Frage möchte Amberger-Berkmann die Rückkehr zum Normalbetrieb nach der Ferienzeit abwarten. Doch schon jetzt zeichne sich ab, dass die Leute anfingen zu sparen und mehr aufs Geld zu achten, so die Gastronomin: "Ich höre öfters von Bekannten, die sagen, dass sie normalerweise regelmäßig essen gehen, das aber unter den aktuellen Umständen einschränken." Eine Reaktion, die die unterfränkische Dehoga-Vorsitzende im Zusammenhang mit Krisen nicht neu ist: "Das kennen wir schon: Gespart wird zuerst beim Essen, Trinken und Reisen."
Gehen die Trinkgelder in der Gastronomie tatsächlich zurück?
"Ja, das Trinkgeld wird tendenziell weniger. Es wird noch gezahlt, aber den Leuten sitzt das Geld wohl nicht mehr so locker, da kommt auch weniger bei den Kolleginnen und Kollegen an", erklärt Gewerkschaftssekretär Jauch. Eine Tendenz, die Amberger-Berkmann in Rücksprache mit ihren Kolleginnen und Kollegen bestätigen kann. Von einem Rückgang um ungefähr 30 Prozent sei hier die Rede.
Wie hoch das Trinkgeld jedoch letztlich ausfalle, sei von Lokal zu Lokal sehr unterschiedlich, so Jauch. Abhängig sei dies von der Lage des Restaurants sowie einem eher städtischen oder ländlichen Kontext: "In den Städten, so kommt's einem vor, ist noch etwas mehr Trinkgeld drin, als in den ländlicheren Gebieten."

Wer bekommt das Trinkgeld am Ende?
Paragraf 107 der Gewerbeordnung regelt klar, dass sich das Trinkgeld nicht etwa mit dem verpflichtenden Mindestlohn aufrechnen lässt. Vielmehr handelt es sich um einen Geldbetrag, "den ein Dritter ohne rechtliche Verpflichtung dem Arbeitnehmer zusätzlich zu einer dem Arbeitgeber geschuldeten Leistung zahlt". Wenn der Arbeitgeber oder die Arbeitgeberin das Trinkgeld einsammelt und für sich behält, ist dies also gesetzeswidrig. Betriebe, die so etwas praktizieren, sind laut Jauch und Amberger-Berkmann jedoch die Ausnahme.
Auch wenn die Kellnerin oder der Kellner das Trinkgeld entgegennimmt, arbeite man in den meisten unterfränkischen Betrieben mit einem "Tronk"-System oder einer Trinkgeld-Box, so Amberger-Berkmann. Dabei hat man sich innerbetrieblich darauf geeinigt, dass alle Trinkgelder gesammelt und am Ende unter allen beteiligten Servicekräften aufgeteilt werden. "Wir arbeiten im Team und alle – vom Spüler, über den Koch bis zur Putzfrau – sind daran beteiligt, dem Gast ein gutes Erlebnis zu bereiten", fasst die Gastronomin den Fairness-Gedanken hinter dieser Art der Verteilung zusammen.
Diese Option ist auch Jauch am geläufigsten. Bestehe eine solche Regelung nicht, stehe das Trinkgeld laut Schenkungsrecht der Servicekraft zu, die es als Ausdruck der Zufriedenheit mit ihrer Arbeit erhalten hat, so der Gewerkschaftssekretär.
Der Gastronom muss seine Preise so kalkulieren, dass er mit den für seinen Service erzielten Preisen seinen Laden führen kann, seine Mitarbeiter anständig entlohnen kann, und dann noch einen Betrag x an Gewinn macht.
Einen Teil der Entlohnung der Mitarbeiter an die Gäste on Top auszulagern, finde ich nicht richtig! Der Gastronom legt eine Speisekarte auf den Tisch, in der die Preise für seine Produkte drinstehen. Lese ich die durch, und bestelle so ein Gericht zu dem hier genannten Preis, schließe ich mit dem einen Vertrag.
Tapetenwechsel...
Ich besitze ein Haus, und lasse mir von einem Handwerksbetrieb eine neue Heizungsanlage für 30.000 € einbauen. Der Handwerker, der das gemacht hat, war superfreundlich, hat seinen Arbeitsplatz sehr sauber verlassen, usw.
Gebe ich dem jetzt 100 €, und der nimmt die an, macht er sich strafbar!
Was stimmt hier nicht?
Auf der anderen Seite aber schlecht weil dann der Kellner "Miesepeter " auch belohnt wird.
einem halben Liter Bier betrachtet: vor 15 Jahren noch um 2,50 jetzt meistens schon zwischen 3,50 und 4,50 je nach Kneipe, da wird deutlich, dass die Menschen doch nicht mehr so viel in ihrem Geldsäckel haben. Wenn man mit einer 4köpfigen Familie zum Essen geht, hören da mal 100 Euro den Schlag nicht, was vor 15 Jahren vielleicht noch die Hälfte ausmachte. Schleichender Verfall unserer Währung. Mal schaun wann es hier einen großen Kolaps gibt und das Geld wieder gar nichts mehr wert ist, unsere Regierung wirft es ja momentan zum Fenster raus!
machen Sie mal eine Recherche beim Personal der Gastronomie und finden heraus wie viele Gastwirte das Trinkgeld selber einstecken.