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Rewe beendet DFB-Sponsoring: So reagieren die Märkte in Würzburg und ihre Kundschaft
Das Ende der Zusammenarbeit zwischen Rewe und dem DFB hat weitreichende Folgen. Für die Kundschaft heißt das: Keine Sticker und Sammelhefte mehr. Das sind die Reaktionen.
Am vergangenen Dienstag hat der Rewe-Konzern überraschend seine Zusammenarbeit mit dem Deutschen Fußballbund (DFB) vorzeitig beendet und die Sammelhefte und Sticker aus dem Sortiment genommen.
Foto: Rolf Vennenbernd, dpa | Am vergangenen Dienstag hat der Rewe-Konzern überraschend seine Zusammenarbeit mit dem Deutschen Fußballbund (DFB) vorzeitig beendet und die Sammelhefte und Sticker aus dem Sortiment genommen.
Gina Thiel
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:22 Uhr

Keine Zusammenarbeit mehr mit dem Deutschen Fußballbund! Diese Entscheidung hat die Supermarktkette Rewe am Dienstag überraschend getroffen und mit sofortiger Wirkung ihre Zusammenarbeit mit dem Deutschen Fußball Bund (DFB) beendet. Ursprünglich sollte die Zusammenarbeit erst Ende des Jahres beendet werden. Grund dafür ist das von der Fifa verhängte Verbot zum Tragen der "OneLove" Armbinde bei den WM-Spielen. Der DFB beugte sich der Entscheidung der Fifa und erntete daraufhin Kritik.

Seit Beginn der Fußballweltmeisterschaft am 20. November steht die "OneLove" Armbinde symbolisch für Menschenrechte, Frauenrechte, Diversität und für den Kampf gegen Homophobie, Rassismus und Diskriminierung. Verschiedene Fußballspieler, darunter Deutschlands Torhüter Manuel Neuer, wollten die "OneLove" Armbinde als Zeichen der Solidarität bei den Spielen der Deutschen Nationalmannschaft tragen. 

Rewe verschenkt Sticker und Aktionshefte 

Für die Rewe-Märkte in Würzburg kam die Entscheidung zum vorzeitigen Rückzug der Sponsorenschaft kurzfristig. Der Konzern, der unter anderem auch Sammelhefte und Sammelsticker zu jedem Einkauf ab zehn Euro verschenkte, reagierte prompt und beendete die Aktion. In der Filiale an der Frankfurter Straße wurden die noch übrigen Hefte und Sticker am Dienstagabend an alle Kundinnen und Kunden verschenkt. "Das war eine Entscheidung der Geschäftsleitung", erklärte Filialleiter Stefan Lutz.

Miguel Stingel ist zwar kein Fußballfan, findet die Entscheidung von Rewe, das Sponsoring zu beenden, aber trotzdem gut.
Foto: Gina Thiel | Miguel Stingel ist zwar kein Fußballfan, findet die Entscheidung von Rewe, das Sponsoring zu beenden, aber trotzdem gut.

Vor allem Kinder und Jugendliche hätten das Angebot gern angenommen. "Die haben alle mit Beginn der WM angefangen, zu sammeln. Mit der Entscheidung der Fifa hat da ja noch niemand gerechnet", erklärt Lutz die Nachfrage. Dass die Nachfrage nach den Aktionsprodukten aufgrund der Umstände in Katar weniger gewesen sei, als in den vergangenen Jahren, konnte der Filialleiter nicht bestätigen. Nur soviel: "Mittlerweile sind auch alle Sticker und Hefte weg", sagte Lutz an diesem Mittwochmorgen gegenüber der Redaktion.

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Im Rewe-Markt in der Alfred-Nobel-Straße in der Dürrbachau hingegen gäbe es noch ein paar Sammelhefte und Sticker, sagt Marktleiter Sebastian Glückert. Bei ihm hätten vor allem Eltern und Großeltern die Produkte für ihre Kinder und Enkelkinder mitgenommen. Das bestätigt sich auch bei Gesprächen mit den Kundinnen und Kunden auf dem Rewe-Parkplatz in der Frankfurter Straße. Marla Noor hatte ihren Kindern an dem Abend dennoch die Sticker mitgenommen. Die abgebrochene Aktion findet sie schade. "Das hätte man ruhig weiterlaufen lassen können. Die Kinder freuen sich darüber und die verstehen das jetzt gar nicht."

Viele Kundinnen und Kunden finden die Konzernentscheidung gut

Das Ende des Sponsorings bedeutet auch das Aus für die Sammelaktion. Viele Kinder und Jugendliche nutzten die letzte Gelegenheit am Dienstagabend und versuchten, mit den gratis Stickern ihr Heft zu vervollständigen. Horst Duwe hingegen freut sich darüber, dass der Konzern Konsequenzen aus der Fifa-Entscheidung zieht. Er schaut die WM in diesem Jahr bewusst nicht, "weil die Menschenrechtslage in Katar einfach unmöglich ist", wie er sagt. Den Schritt von Rewe findet er "nur konsequent" und freut sich, dass der Konzern die Einstellung der Fifa nicht unterstützt.

Horst Duwe findet die Entscheidung des Rewe-Konzerns 'nur konsequent'. Auch er hat sich in diesem Jahr dazu entschieden, die Fußballweltmeisterschaft nicht zu schauen.
Foto: Gina Thiel | Horst Duwe findet die Entscheidung des Rewe-Konzerns "nur konsequent". Auch er hat sich in diesem Jahr dazu entschieden, die Fußballweltmeisterschaft nicht zu schauen.

Ähnlich sieht das auch Johanna Huckenberger, die am Dienstagabend im Rewe in der Zellerau ihren Einkauf erledigte. "Ich finde es gut, wenn Rewe das aus Überzeugung macht und damit ein Zeichen gesetzt wird." Doch einige der befragten Kundinnen und Kunden gaben auch zu, dass sie bis zur Nachricht über das Ende des Sponsorings nichts von der Zusammenarbeit zwischen Rewe und dem DFB wussten. 

Am Dienstagvormittag hatte Rewe-Chef Lionel Souque in einer offiziellen Pressemitteilung erklärt: "Die skandalöse Haltung der FIFA ist für mich als CEO eines vielfältigen Unternehmens und als Fußballfan absolut nicht akzeptabel." Und auch bei Nicht-Fußball-Fans kommt die Haltung des Konzerns gut an. Miguel Stingel sagt von sich, dass er kein Freund der Ballsportart ist. Dennoch will er nicht ausschließen, dass er seinen Wocheneinkauf ohne die Distanzierung des Unternehmens vom DFB künftig woanders gemacht hätte. "Es gibt auch Edeka und Tegut in der Nähe, vielleicht wäre ich dann lieber dahin gegangen."

 
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  • sepele
    Heuchelei wohin man blickt. Jetzt kann jeder auch noch mit Gratismut sagen, er findet das gut. Wegen einer 1 love Binde also.

    Zuhause heizen wir dann wieder mit Gas aus Katar, ziehen billig Kleidung aus Kinderarbeit an und nutzen unser iPhone das in China hergestellt wird. Wie ist denn da die Menschenrechtslage?

    Wir machen uns weltweit einfach lächerlich, zu glauben, jeder müsste dich unseren Werten und Moralvorstellungen anpassen, um eine Fußball-WM austragen zu dürfen. Dann bleibt zur Austragung demnächst nur noch Europa und das war’s. Letztlich ist das der alte europäische Kultur-Imperialismus.

    Und für Rewe war das einfach die beste und günstigste Werbeaktion seit Jahren. Glückwunsch an die Marketing Strategen.
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  • kej0018@aol.com
    Ich finde es richtig gut, denn die Aktion ist Gesprächsstoff und, ich gebe da die Hoffnung noch nicht auf, vielleicht vorbildhaft für andere.

    Was die mehrfach angesprochenen Enttäuschung der Kinder angeht, so möchte ich doch meinen, daß Kinder nicht doof sind und es eine gute Gelegenheit ist, ihnen zu erklären, worum es hier geht.
    Die mafiösen Strukturen im Profi- und Breiten sport kotzen mich schon lange an.

    Ich habe in der Vergangenheit oft bei REWE gekauft und werde das nun noch häufiger tun. Nicht etwa, weil ich auf eine , vielleicht etwas sehr clevere, Kampagne hereingefallen bin sondern weil ich es gut finde, daß hier die Geldgeber endlich einmal ein Zeichen setzen. Die hardcore-Fans wird das kaum stören, denn deren Focus ist ja ohnehin recht eingeschränkt nur auf den Fußball konzentriert - da war nichts anderes zu erwarten.
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  • letsgo101
    Es ist schon heuchlerisch wenn man betrachtet das der Sponsorenvertrag eh ausgelaufen wäre. Jetzt kann man sich noch einmal in den Medien "feiern" lassen. Heuchlerisch ist doch auch das der Wirtschaftsminister in Katar beinahe einen Kniefall gemacht hätte um von dort Gas zu bekommen. Man kannte lange Zeit die Lage in Katar, doch keine Nation hat etwas gegen diese Missstände unternommen bzw. die WM boykottiert ! Jetzt die Spieler für das Versagen der Nationen verantwortlich zu machen ist unterste Schublade ! Die Medien sollten sich dafür schämen, denn aus dieser Seite kam auch kaum irgendetwas gegen die Missstände !
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  • stahl01@t-online.de
    Bayern München lässt sich von Katar sponsern. Gibt es deswegen keine Fans mehr von dem Verein?
    Bei Siemens ist Katar zwar in geringem Maße beteiligt - aber sie sind es. Kauft man deswegen keine Produkte mehr von Siemens?
    Fährt hier niemand mehr VW weil Katar da auch mitmischt? Deutsche Bank, RWE usw. auch dort ist Katar aktiv.
    Ja ich finde man sollte dagegen aufstehen. Aber es ist jetzt nicht so, dass ich deswegen jetzt extra zu Rewe gehe. Aber sind wir wirklich auch bereit Protest zu zeigen, wenn es um Gas gehen würde? Gut sie geben uns wohl nichts die Katarer. Aber mal nur angenommen sie würden- wären wir dann echt bereit zu frieren oder dass Firmen pleite gehen, weil es kein Gas gäbe?
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  • Uncle-Sam@kabelmail.de
    Gaaaanz peinlich REWE! Der Vertrag wäre sowieso im Dezember ausgelaufen und es wurde schon kommuniziert, das er nicht verlängert wird. Was soll das also jetzt ??? Sich schnell noch mal ins Gutmenschen-Licht stellen und ein paar "Super REWE" mitnehmen? Ihr seit halt noch echte Helden, REWE. Danke für den Gag. Der deutsche Gutmichel, der grad vor lauter Empörung net weis in welches Eck er als erstes laufen soll, findet das natürlich zum Niederknien gut und bildet seitdem lange Schlangen vor den REWE-Märkten um den Befreiern der bunten Binde zu huldigen. Wie wärs mit einem großen Sonderverkauf mit "Always Ultra" ? Die könnte sich dann jeder an den Arm pappen .....
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  • Arcus
    Gute Entscheidung REWE. Dafür kauf ich jetzt häufiger bei Euch ein.
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  • herbert.zorn@web.de
    Ich auch und auch alle Weihnachtsplätzchen!!
    Dieses Jahr werden keine Plätzchen selber gebacken, bei uns gibt es nur Rewe-Plätzchen!!
    Keine Aldi- und auch keine Edeka-Plätzchen
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  • al-holler@t-online.de
    Das was Sie da kaufen wollen sind sicher keine Plätzchen, höchstens Industrielles Gebäck. Plätzchen, die diesen Namen verdienen, gibt's nur selbstgebacken oder noch beim handwerkl. Bäcker
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  • sepele
    Das wirklich die billigste Werbeaktion seit Jahren.
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  • herbert.zorn@web.de
    SUPER Entscheidung!! Hätte ich nicht von Rewe gedacht.
    Sollte doch der Neuer und der DFB es auch so machen.
    Antreten mit dieser besagten Binde, wenn die Fifa-Strafe kommt diese nicht akzeptieren und
    dann nach Hause fahren, also die WM abbrechen. Das wäre ein Zeichen!!

    Aber, dann bekommen wir ja auch kein Gas!?!
    Ich brauche ja keines, aber andere in dieser Republik, hmmm ! 🤔
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Als dass es nichts wichtigeres gibt, als wie dieses Fußball-Geschwurble in der Wüste ...
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  • Casey2010
    ich finde es gut das rewe jetzt schon schluss macht das sollten noch mehr machen hier geht es nicht mehr um Sport nur noch ums Geld uns sonst nichts mehr
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  • pmueller55
    Vielleicht werden die Lebensmittel jetzt günstiger, wenn die Sponsorengelder gespart werden 😎
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  • Albatros
    An der Wertefront, auf LinkedIn und Twitter, wirde die Entscheidung natürlich groß gefeiert – nur noch getoppt von der Marketingabteilung des Kölner REWE-Konzerns. Diese hat einen echten Coup gelandet: Timing, geringe Kosten, maximale Aufmerksamkeit – alles passt bei dieser Aktion. Und der deutsche Gutmensch fällt auf diese Posse herein, statt sich einmal zu informieren, wie es um die Zusammenarbeit zwischen DFB und REWE ausgesehen hat.
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  • al-holler@t-online.de
    Ob REWE das auch gemacht hätte, wenn nicht in ein paar Wochen eh Schluss gewesen wäre kann man bezweifeln; mehr populistische Publicity ist aber in jedem Fall jetzt sicher...
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  • FairPlay
    Der Grund wegen dieser blöden Binde ist kompletter Nonsens , allerdings sehr werbewirksam.
    Was soll dieser Schmarrn mit der Binde, die Nationalmannschaft sollte in Schwarz-Rot-Gold auftreten.
    Wir sind hier beim Fussball und bei nichts anderem.
    Die Spieler spielen für Deutschland und für niemanden sonst.
    Die Spieler werden von den Medien gezwungen diesen Hype mitzumachen, wahrscheinlich interessiert es diese ohnehin nicht.
    Soll doch unsere Superfrau (Frau Baerbock) ihre geistigen Ergüsse von sich geben, die meint doch immer, sie muss sich überall einmischen.
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  • waldwichtel
    Es geht darum, dass sich ein Verband öffentlich und verbindlich zu gewissen Werten bekennt und diese nach Außen vertritt, jedoch bei Gegenwind plötzlich davon ablässt, anstatt diese auch konsequent weiter zu vertreten.
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  • Littlejoe
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • FairPlay
    Es geht um Fussball und um nichts anderes.
    Dies ist eine WM, und den richtigen Fan interessieren diese Begleiterscheinungen nicht.
    Ich denke diese "Wertevertreter" haben mit Fussball nichts am Hut.
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  • chjoachim@web.de
    Auf eigenen Wunsch hin entfernt.
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