zurück
Höchberg
Regionale Lebensmittel: Warum ein junger Höchberger den Hofladen seiner Mutter übernimmt
Der ehemalige KFZ-Mechatroniker Julius Schmitt wagt mit nur 22 Jahren den Schritt in die Selbstständigkeit: als Landwirt mit eigenem Hofladen.
Julius Schmitt übernimmt zusammen mit seiner Lebensgefährtin Jana Ripperger den Höchberger Hofladen.
Foto: D.V.S Schneider | Julius Schmitt übernimmt zusammen mit seiner Lebensgefährtin Jana Ripperger den Höchberger Hofladen.
Anca Herzog
 |  aktualisiert: 10.02.2024 12:56 Uhr

Gesunde Ernährung ist schon lange kein Geheimtipp mehr, wenn es um ein abwehrstarkes Immunsystem geht. Immer mehr Verbraucher fordern frische Lebensmittel aus nachhaltigem Anbau und immer mehr Supermärkte versuchen ihr Sortiment entsprechend anzupassen. Sind diese Lebensmittel jedoch wirklich so frisch und nachhaltig, wie oft angepriesen?

Der Überblick verliert sich im Dschungel an Werbung und Zertifikaten, die Fahrtwege bleiben meist unverändert lang. Dabei gibt es eine praktische Möglichkeit wohnortnah Lebensmittel zu beziehen, die an Regionalität und Frische kaum zu überbieten sind: direkt vom Erzeuger.

Der Höchberger Hofladen bietet Obst, Gemüse und vieles mehr aus eigenem Anbau in Selbstbedienung an.
Foto: D.V.S Schneider | Der Höchberger Hofladen bietet Obst, Gemüse und vieles mehr aus eigenem Anbau in Selbstbedienung an.

Seit drei Jahren bietet Familie Schmitt in Höchberg in ihrem Hofladen ein umfangreiches Sortiment aus Obst und Gemüse aus eigenem Anbau, sowie frische Eier, hausgemachte Nudeln, Fruchtaufstriche, Säfte, Mehl, Honig und saisonal wechselnden Produkten an. "Wir bauen unser Gemüse so an, wie wir es selber gerne essen würden", erklärt der künftige Inhaber des Hofladens, Julius Schmitt. Der Fahrtweg ist verschwindend gering, befinden sich die Anbauflächen direkt neben der Gemeinde Höchberg, ebenso wie die Grünflächen der Hühner, die dort gehalten werden.

Im alteingesessenen Familienbetrieb helfen alle mit. Vom 14-jährigen Bruder bis hin zum Großvater Dieter Schmitt.
Foto: D.V.S Schneider | Im alteingesessenen Familienbetrieb helfen alle mit. Vom 14-jährigen Bruder bis hin zum Großvater Dieter Schmitt.

In der fünften Generation hilft die gesamte Familie Schmitt tatkräftig mit, wenn es um die Bewirtschaftung der Felder sowie der Versorgung des Hofladens (www.hofladen-hoechberg.de) geht. "Wir wollen Tradition mit modernen Werten und artgerechter Tierhaltung verbinden und dabei immer wieder neue Ideen ausprobieren, wie den hausgemachten Bärlauchaufstrich oder den Käse aus einer Käserei in Oberschwarzach", fasst Jana Ripperger die Geschäftsidee zusammen. Die angehende Krankenschwester ist die Lebensgefährtin von Julius Schmitt und mit ebenso viel Herzblut und Ideen dabei. "Mir fällt immer mal wieder etwas Neues ein, aber das wird nur dann umgesetzt, wenn es auch alle, insbesondere der Großvater, abgesegnet haben", meint die 20 Jährige.

Den Abschluss zur Krankenschwester möchte sie dennoch machen, um "etwas festes in der Hand zu haben." Ähnlich dachte auch Julius Schmitt, der erst seine Lehre zum KFZ-Mechatroniker erfolgreich abschloss, ehe er sich dem Hofladen widmete. Dabei erwies sich seine Ausbildung als äußerst praktisch hinsichtlich Reparatur und Instandhaltung der Agrargeräte. Auch der jüngere Bruder, Jakob Schmitt, denkt mit einen 14 Jahren schon geschäftsorientiert und plant eine Ausbildung zum Steuerberater.

Der Hofladen hat sieben Tage die Woche geöffnet

In den nächsten Wochen wird Julius Schmitt den Hofladen komplett übernehmen, der bislang in der Verantwortung seiner Mutter stand. Zusätzlich möchte er sich per Abendschule zum Landwirt ausbilden lassen, wobei er womöglich nicht viel Neues erfahren wird. "Das grundlegende Rüstzeug zum Landwirt wird sowieso von Generation zu Generation weitergetragen", erklärt der 22-Jährige. "Ich war schon von klein auf mit dabei beim Gemüse-und Obstanbau, habe alles quasi von der Pike auf gelernt."

Den Verkäufer muss er zumindest nicht auch noch zusätzlich lernen, da sich das Modell der ‚Selbstbedienung‘ im Hofladen bewährt hat. Der Kunde notiert, was er mitnimmt und bezahlt in einem dafür vorgesehenen Behälter. "Das klappt erstaunlich gut", freut sich Jana und ergänzt die Anekdote: "Es fand sich auch schon eine Zettel in der Gelddose: ‚Ich hatte leider keine 50 Cent mehr, bezahle ich aber beim nächsten Mal‘". So wird der Hofladen auch weiterhin von 7 bis bis 19 geöffnet sein - und das täglich, sogar an Sonn- und Feiertagen.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Höchberg
Anca Herzog
Brüder
Hofläden
Instagram-Inhalte
Landwirte und Bauern
Lebensmittel
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • D. H.
    Bitte mehr von solchen Idealisten!
    Danke für den Einsatz an 7 Tagen in der Woche. Das sind Menschen, die etwas bewegen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • A. M.
    Ich wünsche euch viel Erfolg mit dem Hofladen! Wir kommen bald mal vorbei. Grüße aus der Nachbargemeinde...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten