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Würzburg
Rassismus-Affäre: Gilde Giemaul lobt Aufklärerin
Im Fall um fremdenfeindliche WhatsApp-Nachrichten im Umfeld des Faschingsklubs, soll die Ex-Vizepräsidentin offenbar rehabilitiert werden. Die gibt sich noch zurückhaltend.
Anfang des Jahres geriet die Gilde Giemaul in eine WhatsApp-Affäre: Ein hochrangiges Mitglied hatte fremdenfeindliche Bilder versandt.
Foto: Johannes Kiefer | Anfang des Jahres geriet die Gilde Giemaul in eine WhatsApp-Affäre: Ein hochrangiges Mitglied hatte fremdenfeindliche Bilder versandt.
Manfred Schweidler
 |  aktualisiert: 07.04.2020 10:34 Uhr

Neue Töne bei der Gilde Giemaul: Monatelang galt bei den Würzburger Karnevalisten aus dem Stadtteil Heidingsfeld die Ex-Vizepräsidentin Heike Bader als Verräterin, weil sie rechtsextreme Bilder in einer WhatsApp-Gruppe, der zahlreiche Giemaul-Funktionäre angehörten, nicht tolerierte. Monatelang sahen sich Bader und ihre Familie Attacken ausgesetzt, die sie und ihre Tochter dazu gebracht hatten, den Verein zu verlassen. Nun die Kehrtwende: In einem jüngst verschickten Brief an die Mitglieder rehabilitiert Präsident Christian Reusch seine ehemalige Stellvertreterin.

"Wir erkennen an, dass die Gruppe um die damalige 2. Gesellschaftspräsidentin sich mit Zivilcourage um Aufklärung der diskriminierenden Vorgänge in einer WhatsApp-Gruppe bemüht hat", heißt es in dem Schreiben. "Wir haben uns, unterstützt vom Würzburger Ombudsrat, erneut gründlich mit den Fakten auseinandergesetzt und bedauern die Entwicklung, die dazu geführt hat, dass die damalige 2. Gesellschaftspräsidentin den Verein verlassen hat."

"Bisher sind das alles nicht mehr als Lippenbekenntnisse."
Heike Bader, ehemalige Vizepräsidentin der Gilde Giemaul

"Diese Arbeit ist noch nicht zu Ende", stellt die Antidiskriminierungsbeauftragte der Gilde, Ina Göpfert, zudem fest. Sie will im Verein weiterhin aufklärend tätig sein, um die Fähigkeit zum Erkennen von diskriminierendem oder extremistischem Verhalten zu stärken. Die Verantwortlichen des geschäftsführenden Präsidiums hätten dazu zahlreiche Ideen und Aktionen entwickelt und umgesetzt.

Ehemaliger Gilde-Funktionär zu 7200 Euro verurteilt

Der Druck des Ombudsrates und des Würzburger Oberbürgermeisters Christian Schuchardt hatten zu dem Richtungswechsel beigetragen. Der ehemalige dritte Gesellschaftspräsident muss sich für das Versenden fremdenfeindlicher WhatsApp-Nachrichten vor Gericht verantworten. Das Amtsgericht Würzburg hatte ihn im Juni zu einer Geldstrafe von 7200 Euro verurteilt. Gegen das Urteil haben sowohl der Verurteilte als auch die Staatsanwaltschaft Berufung eingelegt. 

Der Fall war öffentlich geworden, nachdem sich Mitglieder der WhatsApp-Gruppe vertraulich an Heike Bader gewandt hatten. Anzeige wegen Volksverhetzung hatte das "Bündnis für Zivilcourage" in Würzburg erstattet. Heike Bader sieht sich mit dem Richtungswechsel der Gilde nicht am Ziel. "Von echter Aufklärung kann bisher keine Rede sein", sagte sie auf Anfrage. "Bisher sind das alles nicht mehr als Lippenbekenntnisse."

 
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  • Günter113
    Gebt doch endlich Ruhe. Der Verursacher hat seine Strafe bekommen, ist raus aus dem Verein. Wegen "einem" wird der ganze Verein durch den Dreck gezogen.
    Ich möchte nicht wissen, was in anderen Vereinen schon in Whatsapp verschickt wurde.
    Diese Frau ist nicht mehr gewählt worden - beleidigt deswegen und will dem Verein nur schaden. Was ihr ja schon gelungen ist. Die Zellerau kann sich freuen, wenn ihr da was nicht passt.
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  • Hans15
    Bin schon erstaunt, was hier für Unwahrheiten behauptet werden. Einfach mal sich schlau machen und alle diesbezüglichen Berichte in der Main Post lesen. H.B. hat sich vertraulich an den 1. Präsidenten gewandt. Der hat dies Info in die Whatsapp-Gruppe gestellt. Es gab eine Unterlassungsklage gegen H.B. die verloren wurde. Günter Urlaub hat ein Vereinsausschlussverfahren gegen H.B. gestellt. H.B. ist dem zuvorgekommen und selbst ausgetreten. Bis zu diesem Zeitpunkt war sie ordentlich gewählte Präsidentin. Sie ist zu keinem Zeitpunkt nicht gewählt worden. Bis heue hat das Präsidium den ganzen Fall verharmlost. Erst auf Druck vom Ombudsrat und des OB hat das Präsidium nun seine Meinung geändert. Das sollten die Gildenmitglieder nun auch zur Kenntnis nehmen und H.B. nicht ständig zum Sündenbock machen. Versagt hat das Präsidium.
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  • Hans15
    Und beschwert euch doch beim Ombudsrat und beim OB, weil die immer noch keine Ruhe geben
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  • 2ostsee
    Noch hat er seine Strafe nicht bekommen, er und auch die Staatsanwaltschaft gingen in Berufung.
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  • th.faust@gmx.de
    Wieder widerliche Kommentare, was zu erwarten war.
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  • Reden ist Silber, schweigen ist Gold.
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  • giemaul
    Ohne Worte, ich kanns nicht mehr hörn und lesen! Kann man endlich mal Ruhe geben? Egal welche Maßnahme die Gilde ergreift ( Aufklärung, Gespräche mit dem Ombuts Rat dem Elferrat und vieles anderes …. ) es wird immer noch rum gestochert! Es heiß immer nur die arme Frau Bader, und Sie hat ja alles richtig gemacht! Ja Sie hat was aufgedeckt was so nicht ok war, den Weg wie Sie´s gemacht hat war nicht ok. Meiner Meinung nach, war diese Sache von langer Hand geplant und durch gezogen.Der Verursacher hat seine Strafe bekommen , was will diese Frau noch?
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  • Hans15
    Nicht schon wieder jammern. Der nächste Artikel kommt bestimmt, spätestens wenn die Berufungsverhandlung stattfindet. Dann wieder bundesweit in der Presse. All dies hätte die Gilde sich ersparen können, wenn der 1. Präsident nach der vertraulichen Info von H.B. gemeinsam mit dem Präsidium nach einer Lösung gesucht hätte. Stattdessen hat er diese vertrauliche Info in besagte Whatsapp-Gruppe gestellt und der mittlerweile Verurteilte hat sogar noch eine Unterlassungsklage gegen H.B. angestrengt, die er verloren hat. Und damit war es öffentlich. H.B. hat alles richtig gemacht, was ihr jetzt auch das Präsidium bestätigt hat. Versagt hat das Präsidium. Die Gildenmitglieder sollten das jetzt auch einmal zu Kenntnis nehmen.
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  • ManfredSchweidler
    Was genau meinen Sie?
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  • romulus2417@yahoo.de
    Stasimethoden sind das ! Sowas hat weniger mit Courage, sondern mehr mit Feigheit und Verrat zu tun....
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