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Würzburg
Prozess um Würzburger Messerattacke vor dem Ende: Die Staatsanwältin hat das Wort
Mit den Plädoyers geht das Verfahren am Landgericht in Würzburg nach drei Monaten auf die Zielgerade. Was den Beschuldigten Abdirahman J. erwartet.
Nun hat Judith Henkel das Wort. Die Oberstaatsanwältin aus München ist die erste, die im Plädoyer zu Wort kommt.
Foto: homas Obermeier | Nun hat Judith Henkel das Wort. Die Oberstaatsanwältin aus München ist die erste, die im Plädoyer zu Wort kommt.
Manfred Schweidler
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:57 Uhr

Mit den ersten Plädoyers geht der Prozess um die Messerattacke vom 25. Juni 2021 vor dem Landgericht Würzburg in seine letzte Sitzungswoche. Dem wochenlangen Duell der Blicke werden an diesem Montag in der Weißen Mühle in Estenfeld (Lkr. Würzburg) deutliche Worte folgen: Volle 13 Verhandlungstage hatte Oberstaatsanwältin Judith Henkel den Beschuldigten Abdirahman J. permanent vor Augen, saß ihm und seinen Verteidigern direkt gegenüber. 

Was ist von ihren Vorwürfen inzwischen bewiesen, die die Vertreterin der Generalstaatsanwaltschaft München zum Auftakt des Prozesses am 22. April präsentiert hatte? Judith Henkel wird eine grauenhafte Bilanz ziehen müssen in ihrem Plädoyer: Mord an drei arglosen Frauen im Woolworth, versuchte Tötung oder versuchter Mord an sechs weiteren Passanten auf dem belebten Barbarossaplatz im Herzen Würzburgs – weil der Flüchtling aus Somalia, so stand es in der Antragsschrift, sich verfolgt fühlte von allen möglichen Geheimdiensten.

Möglicherweise erfolgt schon am Donnerstag das Urteil

Nun läutet Oberstaatsanwältin Henkel aus München mit ihrem Schlussvortrag das Ende des Prozesses ein. Man muss kein Hellseher sein, um zu wissen, was sie sagen wird: Der Beschuldigte habe die Arg- und Wehrlosigkeit dieser Opfer bewusst ausgenutzt. Sie wird das Geständnis zitieren – und die Gutachter, die den 32-jährigen für schuldunfähig halten, aber auch als weiterhin gefährlich. Und deshalb wird ihre Forderung wohl lauten, dass Abdirahman J. (möglicherweise bis zum Lebensende) in einer Klinik untergebracht wird.

Nach Henkel beleuchten am Montag und Dienstag die sieben Anwälte im Namen der 14 Nebenkläger den Fall aus der Sicht der Opfer. Danach sind die beiden Verteidiger Hanjo Schrepfer und Tilman Michler dran. Das letzte Wort hat dann – wie in deutschen Strafprozessen üblich – der Täter. Ob er die Möglichkeit nutzt und sich äußert, ist ungewiss.

Dann könnte bereits nach 16 von ursprünglich 27 geplanten Prozesstagen am Donnerstag der Vorsitzende Thomas Schuster das Urteil verkünden.

 
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  • R. B.
    "Möglicherweise erfolgt schon am Donnerstag das Urteil", ein Urteil, welches bereits nach wenigen Stunden nach Prozessbeginn fest stand. Aber Würzburg wollte eine Show inszenieren, wenn man sonst schon nichts in dieser Stadt bewegt. Das Martyrium, welches die Hinterbliebenen und Opfer über sich ergehen lassen mussten, war zweitrangig, auch wenn immer wieder gebetsmühlenartig auf die tolle psychologische Unterstützung verwiesen wurde. In Wahrheit stand einzig der Beschuldigte im Mittelpunkt, hier war so ziemlich alles von Bedeutung, so zum Beispiel, was er unmittelbar vor der Tat dachte. Es war und ist eine Show, in welcher sich die Teilnehmer auf Kosten der Opfer inszenieren, unter dem Deckmantel eines fairen Prozesses. Fest steht bereits heute, es wir kein Urteil "Im Namen des Volkes" sein.
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  • S. W.
    Wenigstens ging es schneller als geplant.
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  • H. S.
    Ich wünsche dem Angeklagten viel Gesundheit und ein sehr langes Leben.
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