Ursprünglich war das Klimacamp von "Fridays For Future Würzburg" (FFF) unter dem Motto "24 Stunden für eine klimagerechte Welt" geplant. Jetzt soll daraus eine Dauereinrichtung in Form einer Mahnwache werden: "Wir wollen damit ein klares Signal für eine handlungsfähige Klimapolitik setzen", sagt FFF-Sprecher Lucas Gscheidle.
Auslöser der spontan geplanten und bei der Stadt Würzburg angemeldeten Veranstaltung war die Meldung über das Ergebnis einer neuen Studie der Weltorganisation für Meteorologie WMO. Demnach besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass es auf der Erde bereits in den kommenden fünf Jahren um mindestens 1,5 Grad wärmer werden könnte – damit wäre das im Pariser Klima-Abkommen festgelegte Limit bereits bis 2026 erreicht. "Diese Nachricht ist dramatisch und hat uns berührt und ergriffen", so Gscheidle.
Als Reaktion hat FFF innerhalb weniger Tage ein Klimacamp auf die Beine gestellt. Auftakt war am Freitagnachmittag mit einer 40-köpfigen "Critical Mass", also einer Fahrrad-Rundfahrt durch die Innenstadt. Bis zum frühen Samstagmorgen stand das bunte Camp am unteren Markt und zog dann wegen der Gesundheitsmesse zum Barbarossaplatz um.
Fridays For Future will ins Gespräch kommen
Dabei geht es den jungen Klima-Aktivisten nicht nur darum, durch ihre Anwesenheit mitten in der Stadt ein deutliches politisches Signal an die Region zu senden: Auch Vorträge, Filme und Livemusik sind wesentlicher Bestandteil des Klimacamps. "Wir wollen mit den Mitbürgerinnen und Mitbürgern ins Gespräch kommen und sie über den Klimawandel und seine Folgen informieren", erläuterte Gscheidle am Samstagnachmittag.
Das scheint gelungen zu sein, denn wie der FFF-Sprecher berichtete, haben sich unfreundliche Kommentare in Grenzen gehalten: "Es war eher Interesse da als Gegenwehr."
Am Samstagabend wurde das Klimacamp wieder auf den unteren Markt verlegt, und zu diesem Zeitpunkt war auch klar, dass aus den ursprünglich geplanten 24 Stunden eine unbefristete Klima-Mahnwache werden soll. Am Montag will FFF in Gesprächen mit der Stadt Standort und Rahmenbedingungen für die Fortsetzung des Klimacamps festlegen.
oder hier: https://www.insuedthueringen.de/inhalt.pflanzaktion-fuer-jedermann-buerger-werden-waldarbeiter.e9950490-866f-4863-947e-62b38fc9bbc7.html
usw
https://uebermedien.de/56956/wie-aus-einem-kritiker-ein-fridays-for-future-aussteiger-wurde/
Die Bezeichnung "Aussteiger" wurde durch die Medien definiert. Traub wehrt sich nicht gegen diese Bezeichnung, findet sie aber auf Nachfrage falsch. Unterm Strich nutzt er die Medien und seine Geschichte, um sich selbst zu profilieren. Das Problem daran ist vor allem, dass mit dem Begriff "Aussteiger" etwas Negatives verbunden wird. Dadurch entsteht der Eindruck, FFF sei vergleichbar mit rechten Gruppierungen oder Sekten. Das ist definitiv nicht der Fall.
Solche Scheinargumente und Nebelkerzen lenken nur unnötig von der Sache ab. Sie suggerieren, dass die Klimakatastrophe nur ein temporäres Problem von ein paar verwöhnten und gelangweilten Kids ist. Auch das ist nicht der Fall.
Warum nicht das eine tun, ohne das andere zu lassen. Bedeutet konkret, gegen Armut etwas machen und gleichzeitig etwas gegen die Klimakatastrophe. Gegen die Klimakatastrophe nichts zu machen und sich nur um die Armut zu kümmern, weil die ja viel drängender ist, ist auch wieder nur ein Scheinargument, um sich und sein Verhalten NICHT zu ändern.
Besonders anmaßend ist, dass man hier auf Kosten der Armen argumentiert, während man vermutlich bequem im warmen Zuhause sitzt und sich im Glauben, etwas Gutes getan zu haben, auch noch selbst auf die Schulter klopft...
Wenn Sie sich von besser gestellten Kindern und Jugendlichen bei den Protesten gestört fühlen - Ihre Sache. Aber auch hier muss ich sagen: Das ist nicht die Masse. Und man muss bedenken, dass gerade Kinder und Jugendliche außer Protest keine Möglichkeiten haben, irgendwas in unserem System zu ändern. Sie haben einfach keine Zeit mehr, weil JETZT SOFORT etwas passieren muss.
Genauso wie Sie frage ich mich auch, warum nichts passiert. Und genau das ist der Grund, warum so viele Menschen in so vielen Ländern auf die Straße gehen und warum man selbst auf die Straße gehen sollte.
Mein kompletter Kommentar bezieht sich auf den von mir verlinkten Artikel, ausgelöst durch Ihre Aussage, Clemens Traub sei ein Aussteiger. Mir geht es nur darum, dass man (als Leser Ihres Kommentars oder auch Sie selbst) den Fall von Clemens Traub differenziert betrachten sollte. Er wurde von den Medien zum Aussteiger gemacht und er war nie aktiver Teil von FFF. Wenn man das nicht weiß, kann man einen falschen Eindruck bekommen - was aber kein Vorwurf an Sie ist. Den Vorwurf würde ich eher den Medien machen, die den Fall von Clemens Traub größer gemacht haben, als er in Wirklichkeit ist.
Ich finde es nur etwas schwierig, wenn Sie das Aussteiger-Argument nutzen, um FFF zu diskreditieren. Aber: Das ist Ihre Meinung. Wir alle wissen ja, dass Sie FFF nicht mögen. Und das ist auch völlig OK.
Auf jeden Fall steht die Mahnwache schon an der richtige Stelle. Das Sankt-Florian-Prinzip hilft uns auch nicht aus der Klimakatastrophe. Mutter sagte immer: "Kehr' erstmal vor deiner eigenen Türe, bevor du auf andere zeigst."
Klasse, ich teile Ihre Art von Humor. Weiter so.