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Würzburg
Pro Bahn und VCD wünschen sich ambitionierteres Regio-S-Bahn-Konzept
Grundsätzlich begrüßen der Fahrgastverband und der ökologische Verkehrsclub Deutschland die Pläne. Aber sie haben nach Bekanntwerden der ersten Entwürfe auch Kritikpunkte.
Aus Regionalbahnen, wie hier am Würzburger Hauptbahnhof, könnten bald Regio-S-Bahnen werden.
Foto: SymbolHeiko Becker | Aus Regionalbahnen, wie hier am Würzburger Hauptbahnhof, könnten bald Regio-S-Bahnen werden.
Björn Kohlhepp
 |  aktualisiert: 10.01.2022 02:19 Uhr

Die erste Skizze der Bayerischen Eisenbahngesellschaft für eine "Regio-S-Bahn Mainfranken" mit sechs Regio-S-Bahn-Linien rund um Würzburg ist dem Fahrgastverband Pro Bahn und dem ökologischen Verkehrsclub Deutschland (VCD) zu unambitioniert. Zwar begrüßen die beiden Landesverbände laut einer Pressemitteilung Pläne für ein solches Regional-S-Bahn-Konzept, aber "nach den ersten Verlautbarungen werden sowohl die Anzahl der Linien wie auch der geografische Umgriff und die Taktzeiten den Ansprüchen nicht gerecht", so VCD und Pro Bahn. Die Verbände vermissen außerdem zusätzliche Elektrifizierungen wie Schweinfurt–Bad Kissingen und Tauberbischofsheim–Bad Mergentheim sowie Reaktivierungen von Strecken und weiteren Haltepunkten.

Loos vom VCD: "Wir brauchen wirklich was Ambitioniertes"

"Mit so einer S-Bahn müssen alle Leute bis 6 Uhr in Würzburg zur Arbeit kommen", sagt auf Nachfrage Dr. Christian Loos, Landesvorsitzender des VCD Bayern. Dass mit einer Fahrplanumstellung im Dezember die erste Regionalbahn aus dem Sinngrund (Lkr. Main-Spessart) nach Würzburg gestrichen wurde, sei das falsche Signal. "Wir brauchen wirklich was Ambitioniertes" – ein Umetikettieren von bestehenden Regionalbahnen in Regio-S-Bahnen reiche nicht. "Ein attraktiver Takt, Bedienung von vor 5 Uhr bis nach Mitternacht, durchgebundene Linienwege sowie moderne Fahrzeuge und Stationen sind Mindestkriterien für solch ein Schnellbahnsystem", so Loos.

Bei Pro Bahn und beim VCD sei ein S-Bahn-Konzept für Mainfranken schon seit zehn Jahren Thema, weshalb sie sich auch gerne an der Umsetzung beteiligt würden.

 
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  • H. H.
    Hab ich mir's doch gedacht -

    die Politik in Deutschland macht "weiter so!", bloß grün angemalt... dazu passt auch was ich heute früh gelesen habe, dass "Dank" wachsender Umsetzungslücke das Umweltziel 2030 schon wieder verfehlt werden dürfte... dadurch dass zwar dann auf den Zügen Regio-S-Bahn steht, diese aber keineswegs häufiger fahren sondern offenbar eher im Gegenteil, rückt das Ziel keinen Schritt näher/ gewinnt die Bahn sicher keine Fahrgäste dazu und betreibt obendrein auch noch Etikettenschwindel, denn von einer "S-Bahn" erwartet man vulgo doch ein bisschen mehr als einen auch noch kastrierten Stundentakt.
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  • D. K.
    Hierzu sollten auch an bestehenden Strecken noch Haltepunkte geschaffen werden. Wenn ich bedenke, dass die Bahnstrecke von Wü nach Sw ca. 200 m an Oberpleichfeld vorbei führt und man für eine Fahrt mit der Bahn erst nach Bergtheim fahren muss, fahre ich doch gleich mit dem Pkw nach Sw. Und solche Beispiele gibt es zuhauf.
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    Ein Haltepunkt in Oberpleichfeld ist sicher sinnvoll und hat Potential, wenn das Busnetz angepasst wird, B&R und P&R gut ausgebaut wird. Bisher scheitert es daran, dass dann die Anschlüsse in Würzburg und Schweinfurt nicht mehr passen. Das gleiche gilt übrigens auch für Obertheres. Falls man nicht Triebfahrzeuge einsetzt, die beschleunigungsstärker als die ET 440 sind (nicht in Sicht), dann muss man die Anschlüsse und Verknüpfung der Linienäste umplanen und damit auch mehr Geld für Bestellungen weiterer Linienabschnitte seitens des Freistaats ausgeben. Dazu muss politischer Druck von vor Ort kommen (Landrat, Bürgermeister, MdLs, MdBs). Bleibt zu hoffen, mit Erstellung des Regional-S-Bahn-Konzeptes lassen sich solche Mehrverkehre umsetzen. Zudem sind Würzburg & Schweinfurt 2 Oberzentren mit z.B. gemeinsamer FHS, jedoch noch zu wenig Zugverbindungen untereinander, v.a. dann im vvm. Ausserdem steigert ein Zughalt die Attraktivität einer Gemeide als Wohn- und Gewerbestandort.
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  • P. v.
    Ein attraktiver Takt von 5 bis Mitternacht wahrscheinlich noch im Std takt??Oh Herr wirf Geld und Hirn runter!!!
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  • F. S.
    Also Verbindungen im VVM sind vor 6 Uhr schon schlecht. Zum Beispiel sind im Spessart die Bahnhöfe Wiesthal und Partenstein obwohl sie zum VVM gehören schlecht angebunden wer um 6 Uhr auf der Arbeit sein muss kann nicht mit dem Zug fahren selbst 7 Uhr anfangen ist schwer je nachdem wo in Würzburg der Arbeitsplatz ist. Obwohl Frankfurt weiter ist wie Würzburg ist nach Hessen die Verbindung besser. Abends ist die Verbindung gut aber am frühen morgen nicht
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    Die BEG, die zuständige Fachbehörde der Staatsregierung hat selber dies als Standard in Bayern definiert:
    "Grundsätzlich hat sich die BEG das Ziel gesetzt, an sämtlichen Stationen in Bayern ein stündliches Mindestangebot im Schienenpersonennahverkehr zur Verfügung zu stellen (montags bis freitags von 05:00 bis 23:00 Uhr, samstags ab 06:00 Uhr, sonntags ab 07:00 Uhr). Dieses Ziel kann jedoch nur schrittweise realisiert werden, weil die finanziellen Mittel begrenzt sind, die Bahnunternehmen eine längere Vorbereitungszeit benötigen oder die Infrastruktur ausgebaut werden muss." auf
    https://beg.bahnland-bayern.de/de/aufgaben/planen/fahrplan/fahrplanverbesserungen

    Klar ist, dass in Großstadtnähe dies noch verdichtet wird.
    Das Regional-S-Bahnsystem für Mainfranken wird übrigens nur kurz als Pespektive angerissen:
    https://beg.bahnland-bayern.de/de/regio-s-bahn
    jedoch aktuell im Raum Ulm realisiert: https://rsbahn.de/
    Wir wollen jedoch nicht noch viele Jahre warten auf echte Verbesserungen!
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  • W. P.
    Eine Elektrifizierung Schweinfurt - Bad Kissingen macht nur Sinn, wenn gleichzeitig auch Bad Kissingen - Gemünden Elektrifiziert wird, da Züge auf ersterer Strecke ohnehin bis Gemünden (oder zumindest Hammelburg) weiterfahren. Insgesamt wäre es aber ohnehin wichtiger, gleich groß zu denken und diese Elektrifizierung im Rahmen eines größeren Vorhabens zur Elektrifizierungen von Schweinfurt bis Eisenach und Erfurt durchzuführen, damit ganze Regionalexpress-Linien elektrisch bedient werden können.
    Was gerade den Raum Schweinfurt betrifft, so wird hier allerdings nicht mehr als ein "Umetikettieren von bestehenden Regionalbahnen in Regio-S-Bahnen" möglich sein, da dort wo es sinnvoll ist, bereits Haltepunkte bestehen. Ob diese wie bisher von Regionalbahnen oder von einer S-Bahn bedient werden, spielt keine Rolle und ist einzig eine Frage der Symbolik.
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    Elektrifizierung nach Bad Kissingen war in unserem Konzept, das bis Schweinfurt reichte, um uns nicht zu verzetteln, nicht vorgesehen. Die BEG sprach davon.
    https://bayern.vcd.org/der-vcd-in-bayern/mainfranken-rhoen/
    Die Grafik dort ist sicher fehlerbehaftet (z.B. Haltepunkt "Sanderau" nicht nur von 1 Linie zu bedienen) & noch unvollständig. Es geht um das Prinzip mit kurzen Elektrifizierungen, neuen Haltepunkten, Linienüberlagerungen und Flügelung in Seligenstadt & Steinach. Zudem brauchen in Bereichen mit 2 oder mehr Regio-S-Bahn-Linien REs nur in grossen Orten halten & werden damit beschleunigt, so zwischen Steinach & Würzburg, sowie Kitzingen & Würzburg.

    Würzburg - Erfurt über Schweinfurt war vor dem 2. WK ein Teil der wichtige Hauptstrecke Stuttgart - Berlin & wurde in den ersten Jahren nach der Wende von einem IR befahren. Insofern sind für diese Strecke auch überregionale Konzepte & Mittel erforderlich, u.a auch für Zweigleisigkeit, wofür die Trasse teilweise noch existiert.
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  • N. K.
    @ vcd-mitglied

    Der Lückenschluss wurde auf Thüringer Seite noch durch die "DDR-Reichsbahn" begleitet. Dabei wurde das Planum meines Wissens bereits für ein zweites Gleis bis zur Grenze gestaltet. Auf bayerischer Seite ist nichts Vergleichbares geschehen.

    Die "DDR-Reichsbahn" hatte die Strecke ja schon von Arnstadt bis Erfurt (Neudietendorf) elektrifiziert. Das zweite Gleis liegt bis Plaue. Es bestanden Pläne für den Wiedereinbau des zweiten Gleises Richtung Meiningen bei durchgehender Elektrifizierung. Denn: jede Bezirkshauptstadt (damals Suhl) sollte nach dem Willen der "Oberen" über geeignete schnelle Verbindungen nach Berlin verfügen. Es war übrigens ein Glücksfall, dass die Elektrifizierung der Bahnstrecken in der DDR - wie in der BRD, in Österreich und der Schweiz auch - mit 15 kV/16 2/3 Hz (abweichend vom übrigen Ostblock) erfolgte.
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