Egal ob Äpfel, Tomaten oder Brot – viele Lebensmittel werden immer teurer. Nach Daten desStatistischen Bundesamtes müssen Verbraucher seit einigen Monaten beim Kauf von Lebensmitteln immer tiefer in die Tasche greifen. So sind beispielsweise die Preise von Gemüse innerhalb eines Jahres um über neun Prozent gestiegen.
Auch Bastian Reitzenstein, Inhaber eines Gemüseanbaubetriebs in Rimpar, bestätigt, dass die Preissteigerungen bei seinen Produkten derzeit so spürbar seien wie selten. "Die letzten eineinhalb Jahre sind die Preise immer weiter rauf gegangen", sagt Reitzenstein. Von Salat über Erdbeeren bis hin zu Melonen baut sein Betrieb rund 200 verschiedene Gemüse- und Obstsorten an und verkauft diese auf Märkten und in eigenen Läden.
Im Laufe der letzten Jahre sei beispielsweise der Verkaufspreis einer Schale Erdbeeren von unter zwei Euro auf fast drei Euro gestiegen. Auch der Salat sei in den letzten zwei Jahren zwanzig Prozent teurer geworden, sagt Reitzenstein. Mehr verdienen würde er als Erzeuger deshalb aber nicht, da die Mehreinnahmen nur einen Teil der steigenden Betriebskosten deckten. Kleinere Betriebe müssten zunehmenden Betriebskosten teils selbst abfedern, um mit den günstigen Preisen der großen Wettbewerbern am Markt mithalten zu können, sagt Reitzenstein.
Einer der Hauptgründe für die steigenden Lebensmittelpreise seien die nach oben schnellenden Rohstoffpreise, sagen Vertreter von Discountern und Supermärkten. "Aktuell steigen diese aufgrund verschiedener externer Einflüsse wie Rohstoffknappheit, Ernteschwankungen, Stromprobleme in China und höhere Frachtkosten", sagt eine Pressesprecherin von Aldi Süd.
Alfons Baumann, Fachberater des Bayerischer Bauernverbandes in Würzburg, bezeichnet die Situation von Gemüsebauern angesichts steigender Energiekosten als "dramatisch." Diese würden gerade die Gemüsebauern im Winter besonders hart treffen, da Gewächshäuser geheizt werden müssten. "Beim Gemüse wird es noch einen größeren Sprung nach oben geben", prognostiziert Baumann. Neben steigenden Betriebskosten - neben der Energie sei auch zum Beispiel Dünger deutlich teurer geworden - sorgten auch Ernteausfälle, beispielsweise beim Getreide, für höhere Lebensmittelpreise.
Und es gebe noch einen weiteren Faktor, der in den nächsten Monate die Preise sogar noch weiter nach oben klettern lassen könnte: Der höhere Mindestlohn für Saisonarbeitskräfte. "In den Bereichen, in denen viele Lohnarbeitskräfte gebraucht werden, wie bei den Erdbeeren oder dem Spargel, steigen die Preise wohl weiter an", sagt Baumann. Bereits heute würden die Lohnkosten bei ihm fast achtzig Prozent der Herstellungskosten ausmachen, sagt Gemüseanbauer Reitzenstein aus Rimpar.
Lieferschwierigkeiten bei Eierkartons
Der Mangel an Rohstoffen wirkt sich auch bei Direktvermarkter wie Hannes Ort aus. Ort betreibt einen landwirtschaftlichen Betrieb und vermarktet Kartoffeln, Fleisch, Liköre und Eier in seinem Hofladen sowie auf Wochenmärkten in der Region.
Wie die Supermärkte hat auch Ort die Preise bei manchen seiner Produkte angehoben. "Im Großen und Ganzen ist einfach alles um die Lebensmittel herum teurer geworden", begründet das Ort. Zum Beispiel auch die Verpackungen. "Gerade Glasflachen kosten deutlich mehr", sagt Ort. Aber auch Vakuumbeutel für Fleischwaren, Kunststoffpackungen für Nudeln oder Eierschachteln – alles ist um das drei oder vierfache gestiegen. "Eine Katastrophe", sagt Ort.
Zusätzlich erschwerten Lieferengpässe bei manchen Lebensmittelverpackungen Orts Vermarktung. "Wir haben zwischendurch drei Monate auf Eierschachteln warten müssen", sagt der Direktvermarkter. Mittlerweile würden Eierkartons wieder schneller geliefert und er könne größere Mengen Eier verkaufen.
Denn die Nachfrage nach selbst erzeugten und vermarkteten Produkten steige. Ort glaubt einen Trend zum Kauf regionaler Produkte zu erkennen. "Man merkt da ein Umdenken in der Bevölkerung. Die Leute fragen nach regionalen Produkten. Die wollen das."
Immer fragen: Was ist das mir wert.
Wertschätzung der Sache und den Erzeugern gegenüber.
Ich brauch des net. Und viele andere Familien auch nicht. Man kann gute Qualität bezahlbar produzieren. Alles andere ist Marketing in eigener Sache. Warte auf Bericht vom Installateur, Autohaus, Metzger, Friseurin, ... und alle werden uns erklären, sie müssen unbedingt 30 Prozent aufschlagen. Wobei es Branchen gibt, da stimmt das eher.
Natürlich mögen wir einfache Antworten auf komplexe Fragen, aber es sind nicht die Manager. Und auch nicht Corona. Es ist der Markt, der auf Inflation, Energie- und Rohstoffkosten, Angebot und Nachfrage reagiert. Da, wo Geld ist, vermehrt es sich. Da wo kein Geld ist, schaut man in die Röhre und produziert einfache Feindbilder. Bringen die eine Lösung? Nein! Es schürt nur sinnlosen Hass!
Dem widerspreche ich, alleine schon wenn man sich die Getreidepreise mal anschaut. Wieso müssen hier die Preise aufgrund eines schlechten Jahres erhöht werde, obwohl die Lager randvoll sind? Selbst in einem schlechten oder gar mehrere schlechten Jahre produziert nur alleine schon Deutschland solche Übermengen die wir gar nicht verbrauchen können, von daher ist der Preis hier schon eine Farce.
Würden Manager nach Tarif bezahlt werden und keine fette Provisionen zusätzlich erhalten, wäre die Kuh längst vom Eis.
Die Endverbraucher GemüseVerkaufspreise steigen aber um 30 Prozent, d.h. sie kosten nicht mehr 1,65 Euro sondern jetzt 2.20 Euro. Finde den Fehler. Berichte wie dieser helfen bei diesen Taschenspielertricks. Für fünf Stängel Petersilie zahlt man mittlerweise 1,- Eur. Dort in diesem Geschäft beobachtete ich eine alte Frau, die ich von vor 50 Jahren her kenne. Sie war die klassische Hausfrau der 70er. Dieses Bündel Petersilie bat sie zu teilen und ein Ei für 0,36 cent (bei Kupsch zahlt man schon 0,50 cent für Alnaturaei) dazu kaufte sie. Ihre Tagesmahlzeit. Mantel und Börse waren die gleichen wie damals. Es war zum Weinen, das zu sehen. Kein Petersilienstängel ist 20 cent wert, da stimmt was nicht bei allem Respekt für die Arbeit der regionalen Erzeuger.
Natürlich ist dieses kapitalistische System speziell bei Lebensmitteln komplett verrückt. Aber suchen Sie die Schuld nicht bei irgendwelchen Managern. WIR sind das System. Die Regierungen können den Markt regulieren, Lebensmittel fair verteilen, etc. wenn WIR das wollen, sprich über Demonstrationen und Wahlen das deutlich machen. Aber offensichtlich spekulieren wir lieber mit Grundbedürfnissen wie Essen, Wohnen, usw.