
Eigentlich soll es dabei helfen, Impftermine zu koordinieren und zu verteilen. Doch immer wieder steht das von der Staatsregierung favorisierte Registrierungsportal für Impftermine in der Kritik. Gerade für die Hochbetagten, die die Corona-Impfung am dringendsten benötigen, stellt es eine nur schwer zu überwindende Hürde dar. Doch dass nun auch Personen, die in der Priorisierungsliste gar nicht erscheinen, einen Impftermin bekommen würden, war bislang nicht bekannt. Passiert ist dies nun einem Waldbüttelbrunner, der auf einen angeblichen Fehler im System aufmerksam machen möchte und sich deshalb an diese Redaktion wandte.
Neues Online-Portal seit Januar in Kraft
Alexander Müller ist 47 Jahre alt und kerngesund. Er ist Systemadministrator, arbeitet also in keinem systemrelevanten Beruf und Risikopatient ist er auch nicht. Und doch hat er einen Impftermin gegen das Corona-Virus bekommen. "Ich bin technisch sehr interessiert, wenn ich sehe, dass es ein neues Online-Portal gibt, schaue ich mir das genau an", erzählt er im Gespräch mit dieser Redaktion.
Seit Anfang Januar ist das neue Online-Portal www.impfzentren.bayern in Kraft, über das sich Impfwillige auf die Warteliste für einen Impftermin setzen lassen können. Damit kann man nicht mehr nur telefonisch einen Termin ausmachen, sondern auch über das Internet. Mit E-Mail-Adresse können die Benutzer einen Account anlegen und müssen daraufhin einige persönliche Fragen beantworten.
Impfung wurde Müller verweigert
Müller erstellt sich also gleich im Januar einen Account, vor Kurzem dann loggt er sich erneut ein, um zu schauen, ob es in der Zwischenzeit Veränderungen gegeben hat. Und die gab es in der Tat: "Mit Erstaunen stellte ich fest, dass im Bereich Terminierung nun eine Schaltfläche zum Termin wählen zur Verfügung stand." Und tatsächlich konnte Müller nach Anklicken der Schaltfläche einen ersten Impftermin auswählen. Einen halben Tag lang grübelte der 47-Jährige, bis ihm klar wurde, dass ein Fehler vorliegen muss, da er zu keiner Priorisierungsgruppe gehört. Telefonisch nahm er nach eigenen Angaben nach Kontakt mit dem Corona-Impfzentrum für Stadt- und Landkreis Würzburg auf und schilderte dem Mitarbeiter die Situation.
"Der Mann konnte sich das auch nicht erklären und hat mich nach Rücksprache mit seinem Vorgesetzten zurück gerufen", schildert Müller. Er wurde gebeten, den vereinbarten Termin zu stornieren, seine Angaben zu überprüfen und zu testen, ob er erneut einen Termin vereinbaren kann. Sollte dies der Fall sein, "hätte schon alles seine Richtigkeit", zitiert Müller den Mann am anderen Ende der Leitung. Gesagt, getan: Müller storniert seinen Termin, überprüft alle Angaben und daraufhin konnte er erneut einen Termin vereinbaren. Die entsprechenden Bestätigungsmails und SMS kamen jeweils sofort nach der Terminvereinbarung.
Am 25. Februar kam Müller also pünktlich zu seinem Termin am Impfzentrum in Giebelstadt an. Dort wurde ihm jedoch die Impfung verweigert. Die Begründung? Er könne nicht nachweisen, dass es einen Grund gibt, weshalb er jetzt schon geimpft werden sollte. "Also genau das, was ich die ganze Zeit schon gesagt habe", ärgert sich der Impfwillige. "Leider hat mich dieser Fehler einen halben Tag Urlaub und 50 Kilometer vergebliche Fahrt gekostet."
BayIMCO: Kein Programmierfehler
Dass dies kein Einzelfall ist, bestätigt eine Anfrage beim Landratsamt Würzburg. Die Problematik sei bekannt und der Regierung zur Überprüfung vorgelegt worden, teilt Pressesprecher Lucas Kesselhut mit. Am 3. März sei vom Bayerischen Impfmanagement gegen Corona (BayIMCO) die Mitteilung eingegangen, dass derartige Fälle überprüft worden seien. "Dabei wurde festgestellt, dass es sich um keinen Programmierfehler handele, sondern bei der Registrierung offensichtlich doch Gesundheitsdaten angegeben wurden, die zu einer entsprechenden Priorisierung geführt hätten", so Kesselhut.
Die Daten können vom Impfzentrum bei der Vorsprache jedoch nicht eingesehen werden. Werden vom Vorsprechenden keine Nachweise über eine eventuelle Priorisierung vorgelegt, müssen die Personen deshalb zurückgewiesen werden. Alexander Müller ist sich jedoch weiterhin sicher, dass er keine falschen Daten bei der Registrierung angegeben habe.
Trotz mehrmaliger Anfrage und ausführlicher Beschreibung des Vorfalls möchte das zuständige Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege "mangels Detailkenntnisse zu dem mitgeteilten Sachverhalt" keine Stellung nehmen. Dass ein Fehler im System liegt, konnte bislang jedoch nicht bestätigt werden, so ein Ministeriumssprecher. Und auch auf die Frage, wie das Ministerium nun handelt, gab es keine Antwort.
Gleiches Vorgehen, gleicher Ablauf aber mit durchgeführter Impfung im Impfzentrum SW...
Restliches könnt ihr euch selbst dazureimen...
Das hier Geschilderte ist bestenfalls ein kleiner Fehler, der passieren kann. So ganz sicher ist nicht mal das.
beim Impfen betrifft, ist wohl wieder der kleine Mann drann schuld, der sich einfach in
seinem Terminkalender nicht auskennt! Gestern morgen erzählte mir ein Bekannter, er
habe 3 Anläufe gebraucht, bis er geimpft wurde. Beim 1. war er für die Talavera vorgesehen, dann kam der nächste Befehl, nein, nach Giebelstadt. Dann wieder Talavera.
Wo ist nun die Ursache all dieser vermeidlichen Fehler? immer nur beim kleinen Mann?
Man kann und sollte dies nicht übertreiben. Wenn sich der "gute Mann" sich soviel Mühe wegen "nichts" macht, braucht er sich hinterher nicht zu beschweren. Kleine Ausreisser nach oben und unten sind und bleiben Lappalien. So auch hier. Von einem Missverständnis ausgehen, sich abmelden bzw. nicht hingehen. Dies ist auch ein "Warnung", ein Hinweis für andere, bei denen sich ein "Fehler" eingeschlichen hat. Man hat hier nun mal keinen Probelauf von mehreren Jahren. Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es nun mal nicht, eine Lebensweisheit von früher, die aber auch heute noch gilt. Wie zu lesen war.
Einfach abwarten bis zur Terminierung.