Für Wirbel und unzählige Diskussionen in verschiedenen Medien und sozialen Netzwerken sorgte die Nachricht, dass Ikea Würzburg in seinem Restaurant-Bereich aus Gründen der Nachhaltigkeit keine Pommes frites mehr anbietet.
Das hatte Ikea Deutschland auf Nachfrage dieser Redaktion bestätigt und gleichzeitig betont, dass dies nur bei Ikea in Würzburg und in Bremerhaven der Fall sei und auf Einzelentscheidungen vor Ort zurückgehe. Wie es zu der Idee kam oder von wem sie ausging, dazu machte Ikea Deutschland auf nochmalige Anfrage keine Angaben. In Deutschland gebe es kein zentral gesteuertes Speisenangebot für alle Standorte, heißt es aus der Pressestelle des Unternehmens. "Die Einrichtungshäuser entscheiden für sich, welche Speisen sie anbieten. An den Standorten in Bremerhaven und Würzburg sind Pommes derzeit nicht Teil des Angebots, an allen anderen Standorten hingegen schon."
Eine der wichtigsten Entscheidungsgrundlagen bei der lokalen Gestaltung des Speiseangebots seien die Wünsche der Kundinnen und Kunden. "Das Speisenangebot verändert sich daher auch von Zeit zu Zeit, da wir auf Feedback und Wünsche entsprechend reagieren", so die Pressesprecherin. Die gestiegenen Preise für Pflanzenöl oder mögliche Engpässe in der Warenverfügbarkeit seien somit kein Grund für die Entscheidungen in Würzburg und Bremerhaven, vorerst keine Pommes anzubieten, reagierte das Unternehmen auch auf Kritik im Netz, die dem Unternehmen vorwarf, nicht zugeben zu wollen, dass das Fritierfett zu teuer und damit unwirtschaftlich geworden sei.
Ökotest: Pommes auf Platz 4 der Lebensmittel-Klimasünder
Dass die Ernährung großen Einfluss auf die Umwelt hat, ist Fakt. Laut Ökotest.de gehören gerade Tiefkühlpommes (Platz 4) neben Butter (auf Platz 1) und Rindfleisch (Platz 2) sowie Käse und Sahne (Platz 3) zu den Lebensmitteln, die den größten CO2-Fußabdruck hinterlassen.
Während in den Kommentaren auf mainpost.de überwiegend die Sinnhaftigkeit der Pommes-Maßnahme in Frage gestellt wird, ergibt eine nicht repräsentative Umfrage dieser Redaktion ein fast ausgewogenes Bild: So befürworten etwa 41 Prozent (275 Stimmen) die Entscheidung des Einrichtungshauses, den C02-Ausstoß zu verringern, etwa 51 Prozent (343 Stimmen) finden die Maßnahme übertrieben. Acht Prozent sagen, es sei ihnen egal (Stand Freitagnachmittag).
Nachgefragt bei Sascha Genders, bei der IHK Würzburg-Schweinfurt unter anderem Experte für Nachhaltigkeit in der Wirtschaft und ab Januar der nächste Geschäftsführer, sagt dieser, dass sich eine strategische Nachhaltigkeit erstmal auf das Kerngeschäft des Unternehmens konzentriere. "Wenn ich an Ikea denke, ist dies zunächst das Geschäft mit Möbeln und Wohnutensilien." Als kleine Teilfacette gehöre da auch die Bewirtung der Kundschaft mit dazu.
Strategische Nachhaltigkeit konzentriert sich zunächst aufs Kerngeschäft
Dann aber müsste, so der Experte, das "Große und Ganze" betrachtet werden. Existiere also ein nachhaltiges Konzept für das gesamte Einrichtungshaus, könnten eben auch kleine Maßnahmen wie das Wegstreichen der Pommes frites von der Speisekarte einen ökologischen Fußabdruck hinterlassen. Wenn dies aber nicht der Fall sei, mache die Maßnahme nicht viel Sinn, so die Einschätzung von Genders.
Auf der Interseite von Ikea weist das Unternehmen unter dem Punkt "Nachhaltigkeit" auf verschiedene (auch bereits laufende) Projekte und Ziele bis zum Jahr 2030 hin. Bis dahin sollten die Produkte ausschließlich aus erneuerbaren und recycelten Materialien hergestellt werden, heißt es. Das Einrichtungshaus solle zudem klimapositiv werden, auch würden immer mehr Services angeboten, die dabei helfen, Produkte instand zu halten oder an Dritte weiterzugeben. Eine persönliche Anfrage dieser Redaktion zum Thema Nachhaltigkeit wurde allerdings bisher nicht beantwortet.
P.S.: Bei mir gibt es heute Mittag keine Suppe. Aus Nachhaltigkeitsgründen und um Wasser zu sparen verzichte ich heute darauf. (Außerdem bin ich sowieso kein großer Suppenesser.) Eventuell könnte man daraus mal einen Beitrag für die Mainpost machen? Ich wäre dazu bereit.
Ikea kann erzählen was es/sie/er will mein Kommentar bleibt bestehen:
„… Kundinnen und Kunden bei einer gesünderen und nachhaltigeren Lebensweise unterstützen..“
Habe ich was verpasst: Wann wurden denn die trockenen Hot Dogs und die Köttbullar entsorgt?
Oder schlägt Ikea ab sofort auch keine Wälder mehr kahl, naja in der Ukraine geht es momentan ja schlecht aber dort waren sie ja schon.
Was für eine Scheinheiligkeit. Die sollten mal die Ökobilanz und CO2-Bilanz über die gesamte Produktions-und Lieferkette an jeden Artikel kleben.
Für einen kleinen Schaukelstuhl kann man sicher 50 Portionen Pommes oder eben 200 Portionen Salzkartoffeln essen und das macht ja keiner bei einem Einkauf zwinkern
In was für einer kaputten Welt leben wir eigentlich?
Sie k ö n n e n Kunden bewirten, m ü s s e n es aber nicht. Und wenn die Würzburger Pommes von der Karte nehmen - so what? Woher nimmt sich jeder Hinz und Kunz das Recht, das zu kommentieren?
Wer partout zum Pommes-Essen ins Einrichtungshaus gehen muss, steuert halt dann den Neubert an. Alle anderen gehen dahin, wo es wirklich gute Fritten gibt...
Wer Pommes für nicht nachhaltig genug hält, soll eben keine kaufen, weder bei Ikea noch sonstwo. Aber es soll jedem selbst überlassen bleiben.
Genau das stört die Leute.
Mit "linksgrüner Bevormundung" ist gemeint, daß in nahezu allen Lebensbereichen eine Minderheit meint zu wissen, was "nachhaltig", "sinnvoll", "gut", "umweltschonend", "gendergerecht", "diskriminierungsfrei" usw. ist.
Es sei denen zugestanden, daß sie das allgegenwärtig äußern, aber nicht, daß sie den Rest der Bevölkerung diese Meinung und Verhalten durch Vorschriften und Verbote aufzwingen wollen.
Dazu kommt die traditionelle Sahnesosse auf Platz 3 beim größten CO2 Fussabdruck.
Vor den Pommes hätte IKEA also die schwedische Nationalspeise Köttbullar anstelle der belgischen Nationalspeise Pommes abschaffen müssen.
Alles unglaublich nachhaltig.
Die original belgischen Pommes Frites werden traditionell in Kalbsnierenfett rausgebackenen... bloß mal nebenbei als Info!
Aber beim schwedischen Möbelhaus seid ihr wohl sicher, dieses Luxusprodukt wurde da eh nie serviert! Zu teuer
Und jetzt könnt ihr ja Salzkartoffeln futtern, wenn ihr die chemikalienverseuchten und Kunststoff-beschichteten Spanplattenmöbel im Kofferraum verstaut habt .
Schöne neue Welt lässt grüßen 🥰
Hab ich noch nie verstanden. Ich war schon dabei, als dieses exklusive "Frühstück" zubereitet wurde. BRRRR!