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Würzburg
Rathaus, Kultur, Polizei: Diese guten Vorsätze haben 6 Würzburger für 2022
2021 ist vorbei, 2022 hat begonnen. Auch in schwierigen Zeiten sind kleine persönliche Veränderungen möglich. Sechs Menschen aus Würzburg berichten von ihren guten Vorsätzen.
Ramona Schliermann ist Mitarbeiterin im Würzburger Ordnungsamt. 2022 will sie in ihrer Freizeit weniger Zeit vor dem Bildschirm verbringen.
Foto: Johannes Kiefer | Ramona Schliermann ist Mitarbeiterin im Würzburger Ordnungsamt. 2022 will sie in ihrer Freizeit weniger Zeit vor dem Bildschirm verbringen.
Aaron Niemeyer
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:03 Uhr

Das Corona-Jahr 2021 war eine Belastungsprobe für viele Menschen in der Region. Ob auf der Straße, hinter dem Schreibtisch oder auf den Gängen von Pflegeeinrichtungen – fast überall machte sich die Pandemie auf direkte oder indirekte Weise bemerkbar. Welche Lehren ziehen Menschen aus Würzburg daraus für sich selbst oder für ihre Rolle in der Gesellschaft und was wollen sie im kommenden Jahr verändern? Sechs Würzburgerinnen und Würzburger berichten von ihren guten Vorsätzen für 2022.

Matthias Weber, Leiter der Polizeiinspektion Würzburg: Bessere Diskussionskultur

Der Würzburger Polizeichef Matthias Weber will seine Diskussionskultur verbessern.
Foto: HMB Media/Julien Becker | Der Würzburger Polizeichef Matthias Weber will seine Diskussionskultur verbessern.

Die derzeitigen Überlegungen, welche Maßnahmen gegen die Pandemie sinnvoll und verhältnismäßig sind, ob zum Beispiel Schulen oder Clubs geschlossen werden müssen oder ob man eine Impflicht einführen soll, belasten alle. Jeder ist auf irgendeine Art und Weise davon betroffen. Auch wenn ich zu diesen Aspekten eine eindeutige Meinung vertrete und mich an den wissenschaftlichen Fakten orientiere, habe ich mir vorgenommen, für das neue Jahr meine Diskussionskultur zu verbessern und das folgende Zitat eines Philosophen zu berücksichtigen: "Ein Gespräch setzt voraus, dass der andere Recht haben könnte."

Julia Seuß, Pflege-Verantwortliche: Menschen für Pflegeberuf begeistern

Julia Seuß vom Würzburger Hans-Sponsel-Haus will andere Menschen für ihren Beruf begeistern.
Foto: Thomas Obermeier | Julia Seuß vom Würzburger Hans-Sponsel-Haus will andere Menschen für ihren Beruf begeistern.

Mein Vorsatz für das Jahr 2022 lautet: Menschen, egal welchen Alter, welchen Geschlechts oder welcher Nationalität, für den Beruf der Pflegekraft zu begeistern und anzuleiten. Neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf meinem Wohnbereich, einer Demenzstation im Würzburger Seniorenheim Hans-Sponsel-Haus, zeige ich Perspektiven auf. Besonders liegen mir ausländische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Herzen. Ich wünsche mir, dass sie zu Leuchttürmen der Pflege werden beziehungsweise Leuchttürme bleiben.

Wolfgang Weier, Leiter Stadtmarketing Würzburg: Mehr Familienzeit

Wolfgang Weier vom Stadtmarketing 'Würzburg macht Spaß' wünscht sich Familienzeit im neuen Haus. 
Foto: Patty Varasano | Wolfgang Weier vom Stadtmarketing "Würzburg macht Spaß" wünscht sich Familienzeit im neuen Haus. 

Mein wichtigster guter Vorsatz für das kommende Jahr ist, mehr Zeit mit meiner Familie im neuen Haus zu verbringen. Mein Sohn ist vor einigen Tagen zwei Jahre alt geworden. Beruflich war das vergangene Jahr sehr stressig, Corona war hart für Würzburger Geschäftsleute. Auch für Familien ist die Pandemie sehr hart. Ich bin froh, dass mir viele Belastungen für Familien mit älteren Kindern erspart geblieben sind. Mit meiner Familie bin ich im November in ein neues Haus eingezogen, dort ist es heimelig und kuschelig. Diese Zeit will ich intensivieren.

Ramona Schliermann, Ordnungsamtsmitarbeiterin: Bildschirmzeit reduzieren

Ramona Schliermann vom Würzburger Ordnungsamt will weniger Zeit vor dem Bildschirm verbringen.
Foto: Johannes Kiefer | Ramona Schliermann vom Würzburger Ordnungsamt will weniger Zeit vor dem Bildschirm verbringen.

Mein guter Vorsatz für das Jahr 2022 ist, meine Bildschirmzeit – etwa am Handy – in meiner Freizeit zu reduzieren. Als Mitarbeiterin in der Bußgeldabteilung des Würzburger Ordnungsamts habe ich im vergangenen Jahr sehr viel Zeit vor dem Bildschirm verbracht – teilweise hat sich die Arbeit wegen der Corona-Auflagen verdoppelt. Als Ausgleich möchte ich im kommenden Jahr bewusster ein gutes Buch oder einen Spaziergang an der frischen Luft genießen. Dabei höre ich gerne Podcasts, interessant finde ich etwa "True Crime"-Formate.

Jürgen Hofmann, Antifa-Aktivist aus Würzburg: Unbequem bleiben

Der Würzburger Antifa-Aktivist Jürgen Hofmann will gesellschaftliche Missstände aufzeigen.
Foto: Thomas Obermeier | Der Würzburger Antifa-Aktivist Jürgen Hofmann will gesellschaftliche Missstände aufzeigen.

Mein Vorsatz für 2022? Unbequem bleiben, weiterhin gesellschaftliche Missstände benennen und mich gegen menschenverachtenden Hass positionieren. Mein Engagement geht weit über die klare Position gegen faschistisches Gedankengut hinaus: Wir dürfen es als Gesellschaft nicht hinnehmen, wenn Menschen wegen Krieg und Unterdrückung aus ihrer Heimat fliehen müssen und ihnen dann Hilfe verweigert wird. Ebenso darf die soziale und ökonomische Schere nicht weiter aufgehen und der weltweite Klimawandel nicht auf die lange Bank der Untätigkeit geschoben werden. Ich wünsche mir, dass die Menschen wieder mehr Empathie zeigen und sich gegen Ungerechtigkeit auflehnen.

Jojo Schulz, Betreiber der Würzburger Posthalle: Mehr Gelassenheit

Jojo Schulz, Betreiber der Posthalle, will trotz schwieriger Umstände für Kulturschaffende mehr Gelassenheit an den Tag legen.
Foto: Thomas Obermeier | Jojo Schulz, Betreiber der Posthalle, will trotz schwieriger Umstände für Kulturschaffende mehr Gelassenheit an den Tag legen.

Nach den schwierigen beiden Corona-Jahren 2020 und 2021 habe ich mir für 2022 vorgenommen, noch mehr Gelassenheit an den Tag zu legen. Gelassenheit bedeutet nicht, alles so hinzunehmen wie es ist, kritisch hinterfragen ist wichtig. Es hilft aber, zu akzeptieren und zu verstehen, dass man nicht alles, was in der Welt passiert, verstehen muss oder gar ändern kann. Es geht vielmehr um die Frage, wie man selbst damit umgeht und wie sehr mich Vorgänge belasten. Am Ende bleibt die Gewissheit, dass alles sein Gutes hat, der Rest ist Schicksal.

 
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  • P. S.
    Wo hab ich was von Diktatur geschrieben? Das wird immer nur reininterpretiert. Selbst die Spaziergänger haben sicher in ihrer Mehrzahl noch keinen Diktatursturz als Ziel sondern allenfalls die persönliche Freiheit zurück zu bekommen. Das sollte doch Ziel aller Menschen sein, sogar der Antifa. Aber trotzdem arbeitet sie dagegen. Zudem ist, wenn ich mal auf indymedia so schaue, die Antifa alles andere als antifaschistisch und deshalb möchte ich hier nicht weiter darüber diskutieren.
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  • J. H.
    Hab nicht geschrieben, dass Sie Diktatur geschrieben haben. Meine Aussage betrifft die Querdenker, die gerne von Diktatur reden… und ja, das muss ich nicht in den Medien lesen, sondern habe es im vergangenen Jahr immer wieder selbst mitbekommen, wenn ich mir deren Spaziergänge oder Kundgebungen angetan hab.
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  • H. M.
    Mein guter Vorsatz im letzten Jahr war, dass ich keinen guten Vorsatz habe. Hat prima geklappt. Deshalb habe ich auch für dieses Jahr keinen guten Vorsatz grinsen
    Ich wünsche allen ein gutes neues Jahr.
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  • A. D.
    Antifa?Da kann die Main-Post gleich nen Rechten reinstellen. Liebe Main
    Post bleibt auf dem Teppich.
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  • M. D.
    Quatsch.

    Eigentlich müsste Matthias Weber als Polizeichef die Mütze von Jürgen Hofmann tragen….
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  • J. B.
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  • B. H.
    Polizei, Rathaus, Antifa? Warum institutionalisiert die MP dieses gewaltbereite linke Spektrum?
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  • J. H.
    Wann gab es in Würzburg Gewalttaten durch die lokale Antifa?
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  • R. D.
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  • R. D.
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  • B. H.
    AntifaLeuten derart verharmlosend eine Bühne zu geben ist genauso daneben wie Rechtsradikale schlicht nur halt konservativ zu nennen. Ich möchte nicht, dass so jemand Empathie und Menschlichkeit in der Rede führt. Antifanten sind aggressiv, dominant und intolerant gegenüber Andersdenkenden. Mit Tendenz zu Gewalt und Zerstörung. (Anti-) Faschisten halt.
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  • D. K.
    Wenn es Ausschreitungen am Rande von Veranstaltungen der ANTIFA gibt wird darüber berichtet.
    Wenn die ANTIFA etwas gutes wie z.B. Stellung gegen Nazis und Intoleranz beziehen macht wird darüber auch berichtet.
    Soll das Gute etwa unterschlagen werden weil es nicht in ihr Weltbild passt?
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  • U. L.
    Antifa und mehr Empathie. Heißt das, dass 2022 keine Autos mehr angezündet werden?
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  • J. H.
    Wann hat die lokale Antifa ein Auto angezündet?
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  • A. D.
    Hat er geschrieben lokale Antifa?
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  • J. H.
    Nein, hat er nicht geschrieben. Da im Artikel allerdings jemand von der lokalen Antifa vorkommt, sollte man schon auf das lokale Geschehen eingehen.
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  • A. D.
    Bleibt aber trotzdem Antifa ob lokal oder nicht.
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  • M. D.
    Interessantes „Argument“. Empathie hat man üblicherweise mit Menschen - nicht mit Autos.
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  • D. K.
    Jemanden sein Auto anzünden ist auch eine Möglichkeit ihm zu zeigen dass man ihn nicht mag.
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