
Ein skeptischer Blick, eine unschuldige Frage nach der Herkunft oder eine offene rassistische Anfeindung in einem gefüllten Fußballstadion – Rassismus hat viele Gesichter und kommt oft unauffällig daher. In der neuen Folge des Main-Post Podcasts "Freilich Würzburg" spricht Moderatorin Johanna Juni mit Leroy Kwadwo von den Würzburger Kickers. Der 23-Jährige wurde im Februar bei einem Spiel gegen Preußen Münster von einem Zuschauer mehrfach rassistisch beleidigt. Im Interview spricht er über diese Erfahrung, aber auch darüber, wie er Alltagsrassismus erlebt und was sich ändern muss in unserer Gesellschaft.
Die durch den gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd neu entfachte Debatte um Rassismus wurde in den vergangenen Wochen auch in Würzburg geführt. An mehreren Tagen gingen die Menschen auf die Straße, um ihrem Unmut über den tief in der Gesellschaft verwurzelten Rassismus Luft zu machen und ihre Solidarität mit den Opfern rassistischer Anfeindungen zu zeigen.
Rassistisch sind dabei nicht nur offene Anfeindungen. Es geht auch um die kleinen alltäglichen Dinge, die von Unachtsamkeit zeugen und dunkelhäutigen Deutschen sagen: Du bist anders als wir. Leroy Kwadwo erzählt im Podcast, dass vielen Menschen nicht bewusst ist, dass sie rassistisch handeln. Etwa, wenn sie ihn nach seiner "wirklichen" Herkunft fragen oder wenn fremde Menschen ihn auf englisch, anstatt auf deutsch ansprechen.

Eine derart öffentliche, feindselige Handlung wie bei dem Vorfall in Münster war auch für den 23-jährigen Verteidiger neu. "Wie ich mich gefühlt habe, kann man nicht mit Worten beschreiben. Das kann niemand anderes fühlen oder verstehen", sagt Leroy über diesen Moment. Was ihn danach wieder aufgebaut hat, was sich in der Gesellschaft ändern muss und was jeder von uns im Alltag tun kann, um Rassismus keine Chance zu geben, erfahren die Hörer im Podcast.
Fragen und Anregungen nimmt Johanna Juni gerne jederzeit entgegen. Entweder auf Instagram, Facebook oder per Mail an freilich-wuerzburg@mainpost.de