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Würzburg
Tod von George Floyd: Rund 2000 Menschen bei zwei Demos in Würzburg
Nach dem Tod des schwarzen US-Amerikaners George Floyd demonstrierten in Würzburg unter dem Motto „Black Lives Matter“ am Wochenende vorwiegend junge Menschen gegen Rassismus.
Nach einer ersten Demonstration am Freitag versammelten sich am Samstag erneut rund 1000 Menschen auf den Würzburger Mainwiesen, um gegen Rassismus und Polizeigewalt zu demonstrieren. 
Foto: Patty Varasano | Nach einer ersten Demonstration am Freitag versammelten sich am Samstag erneut rund 1000 Menschen auf den Würzburger Mainwiesen, um gegen Rassismus und Polizeigewalt zu demonstrieren. 
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:36 Uhr

Nach Großstädten wie München und Berlin haben am Wochenende auch in Würzburg  Demonstrationen gegen Rassismus und Polizeigewalt unter dem Motto "Black Lives Matter" stattgefunden. Insgesamt mehr als zweitausend vorwiegend junge Menschen haben sich bei zwei Kundgebungen am Freitag und Samstag zum friedlichen Protest auf den Mainwiesen versammelt. Für den späten Freitagnachmittag hatten unter anderem das Antirassismus-Referat der Uni Würzburg, die Hochschulgruppe nicht-weißer Menschen (BI_PoC) und die Antifa zum Protest aufgerufen. 

Am Freitagnachmittag demonstrierten auf den auf den Mainwiesen in Würzburg rund 1000 Menschen unter dem Motto 'Gegen Polizeigewalt und jede Form von Rassismus'.
Foto: Thomas Obermeier | Am Freitagnachmittag demonstrierten auf den auf den Mainwiesen in Würzburg rund 1000 Menschen unter dem Motto "Gegen Polizeigewalt und jede Form von Rassismus".

Veranstalter waren von der hohen Teilnehmerzahl überrascht

Die Organisatoren hatten eine Versammlung mit 300 Teilnehmern angemeldet und waren selbst davon überrascht, dass mehr als tausend Menschen kamen. "Eine halbe Stunde vorher war schon klar, dass es sehr voll wird", sagte einer der Veranstalter. Um die Auflagen und Mindestabstände einhalten zu können, wurde die Demonstrationsfläche zwischen dem Viehmarkt-Parkplatz und der Brücke der Deutschen Einheit vergrößert und die Teilnehmer immer wieder aufgefordert, die Hygiene-Abstände einzuhalten.

Fotoserie

Fast alle Demonstranten trugen Corona-Schutzmasken. Die allermeisten waren auch der Aufforderung der Organistoren gefolgt und in schwarzer Kleidung erschienen, um damit unabhängig von der Hautfarbe eine "Black Community", also eine schwarze Gemeinschaft, zu symbolisieren. Hintergrund der Demonstration ist der Tod des schwarzen US-Amerikaners George Floyd am 25. Mai in Minneapolis als Folge von Polizeibrutalität, der in den USA zu landesweiten Protesten und teilweise auch Ausschreitungen geführt hat. "Das ist kein Einzelfall. Er begründet sich in einer strukturell rassistischen Polizei und Gesellschaft", sagte ein Sprecher der BI_PoC-Hochschulgruppe.

Protest auch gegen Alltagsrassismus in Deutschland

Der Protest der Würzburger Demonstranten richtete sich aber nicht nur gegen Polizeigewalt in den USA: Auch in Deutschland gebe es unaufgeklärte Todesfälle von nicht-weißen Menschen. "Rassismus ist kein spezifisches Problem in den USA, er existiert auf individueller und institutioneller Ebene auch bei uns", betonte Baris Yüksel als Vertreter des Vereins "Würzburg KUlturs eV". In einem weiteren Redebeitrag macht eine junge Frau durch die Erzählung eigener Erlebnisse klar, dass nicht-weiße Menschen auch in Deutschland tagtäglich mit Alltagsrassismus konfrontiert werden und darunter leiden.

Fotoserie

Am Samstag versammelten sich dann erneut rund tausend Menschen zu einer von Schülern der Gruppe „Stop Racism Würzburg“ veranstalteten Kundgebung auf der Talavera – darunter Würzburgs 2. Bürgermeister Martin Heilig sowie viele Jugendliche und einige Familien mit Kindern. Auch sie demonstrierten ihre Solidarität "mit George Floyd und allen Menschen auf der ganzen Welt, die aufgrund ihrer Hautfarbe, Herkunft oder sexuellen Orientierung Verfolgung oder Gewalt erfahren", sagte ein Sprecherin. Körperverletzung und Mord aus rassistischen Gründen seien nur die Spitze des Eisbergs: "Rassismus beginnt viel früher, und zwar in den Köpfen der Menschen."

 
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  • hessd
    Es ist wichtig, sich gegen Ungerechtigkeiten zu wehren. Ich frage mich aber, wen die Demonstranten ansprechen, die hiesige Bevölkerung anscheinend nicht, da fast alle Plakate in englischer Sprache geschrieben sind. Löblich, dass so viele gegen die Ungerechtigkeiten in Amerika demonstrieren, aber warum nehmen sie offensichtlich die Grundrechteinschränkungen bei uns widerspruchslos hin?
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  • Lebenhan1965
    @ hessd

    Für den Schutz der Mitmenschen ist eine kleine Einschränkung wie das Tragen eines Mundnasenschutzes beim Einkauf oder im Bus nun wirklich keine große Last.

    Und welche echten Einschränkungen in unseren Grundrechten können Sie hier auflisten?
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  • hessd
    @Lebenhan1965: da ich nicht krank bin kann kann ich auch niemanden anstecken. Aktuell sind etwa 0,02% infiziert und 99,98% sollen mit Maske herumlaufen hinter der man niemanden erkennt, keine Mimik einschätzen kann. Wer Angst hat kann ja zu Hause bleiben.
    Einsgeschränkt ist z.B. Artikel 11 (Feizügigkeit),
    Artikel 2 (Freiheit, Unverletzlichkeit der Person).
    Hier hat laut Absatz 1 jeder das Recht auf freie Entfaltung soweit er die Rechte anderer nicht verletzt.
    Laut Absatz 2 hat jeder das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit, aber auch auf Freiheit der Person.
    Dieser Artikel meint aber mutwillige Körperverletzung, nicht Krankheiten und die persönliche Freiheit ist extra noch einmal erwähnt.
    Artikel 8 (Versammlungsfreiheit). Art 1: Alle Deutschen haben das Recht, sich ohne Anmeldung oder Erlaubnis friedlich und ohne Waffen zu versammeln.
    Artikel 4 (Glaubens- und Gewissensfreiheit). Lt Abs 2 wird die ungestörte Religionsausübung gewährleistet.
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  • Lebenhan1965
    @ hessd

    Jeder Virusträger ist schon lange vorher ansteckend, bevor er Symptome bei sich merkt.

    Damit ist es berechtigt, dass das Tragen von Masken gefordert wird.
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  • Mementomori
    Rassismus ist in Afrika auch vorhanden...Araber gegen maximalpigmentierte, oder wie man das auch politisch korrekt ausdrücken soll, obwohl es dafür kurze Begriffe gibt, die deswegen auch nicht negativ gemeint sind. Der Rassismus ist nüchtern betrachtet was alltägliches und menschliches zugleich und wird auch durch ein paar Demonstranten nicht von der Erdoberfläche verschwinden, sondern auch die nächsten tausend Jahren überdauern. Ich finde es dennoch wichtig, den armen Teufel Floyd als Anlass zu nehmen und mal ein Zeichen zu setzen.
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  • SchmidJosef@t-online.de
    Wer Rassismus nicht aus eigener Wahrnehmung kennt, könnte hier mal versuchen, dazuzulernen.
    Rassismus beginnt lange vor dem mörderischen Exzess.

    Principiis obsta!
    .

    Gerade den Privilegierten (z.B. den wohlhabenden, weißen Männern), fehlt oft jegliches Verständnis für ihre Privilegien - und sie wollen die offensichtlichsten Mechanismen und Traditionen der Diskriminierung partout nicht sehen.
    Ausgerechnet diese Privilegierten fühlen sich angegriffen, wenn die von Anderen alltäglich erlebte Diskriminierung besonders hässliche Szenen liefert.
    .

    Niemand erlebt sich gerne als diskriminiert.
    Doch ebenso möchte niemand dabei ertappt werden, wie er mit seinen Privilegien zeitlebens von Strukturen der Diskriminierung profitiert und dabei routinemäßig darauf bedacht ist, die Fassade der gepflegten Ahnungslosigkeit als harmlos und normal erscheinen zu lassen.
    .

    Trevor Noah mit einer spontanen aber treffsicheren Analyse der aktuellen Ereignisse in den USA:
    www.youtube.com/watch?v=v4amCfVbA_c
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  • schwabayer
    Weiße sind von schwarzen Polizisten in USA wohl noch nie gefoltert und getötet worden, oder gibt es da entsprechende Berichte? Wenn ja, bestimmt alles "Fake News". Vielleicht trägt diese Rassismus-Debatte wenigstens dazu bei, daß ich dort bei künftigen Aufenthalten vom überwiegend farbigen Sicherheitspersonal an den Flughäfen mit mehr Respekt behandelt und weniger schikaniert werde.
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  • SteffReni
    150 Demonstranten gegen Corona-Maßnahmen, ca. 1000 gegen Rassismus! Das stimmt doch hoffnungsvoll.
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  • Franken48
    Rassismus gab es schon immer, in Amerika. Wie so, sollte es jetzt plötzlich besser werden.
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  • Lebenhan1965
    @ Franken48

    In der Schule lernte ich, dass Menschen an sich lernfähig sind. In manchen Ländern gab es auch Fortschritte in Sachen Gleichberechtigung von Menschen unterschiedlicher Hautfarbe.

    Aber in den USA geht es unter Trump definitiv zurück in Zeiten, die weiße Rassisten als normal empfinden.
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  • Lebenhan1965
    @ Franken48

    In Ihren Augen ist die Menschheit also nicht lernfähig?
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  • e.max.s@t-online.de
    Das Posting verstößt gegen unsere Netiquette und wurde daher gesperrt.
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  • e.max.s@t-online.de
    Bei so Manchem ist das so! Ä
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  • Helmut_Faul_HF2017
    Es ist mir ein Rätsel warum das Problem der verwerflichen Taten einzelner US-amerikanischer Polizisten jetzt nach Deutschland importiert wird und von Berufsdemonstranten auf die deutsche Polizei und auch die gesamte Gesellschaft übertragen wird.
    Man muss nicht über den großen Teich schauen, um sich gegen Rassismus einzusetzen. Macht man das, weil es sich so schön mit dem Trump-Bashing verbinden lässt?
    Alltags-Rassismus gibt es in Deutschland auch und wer es nicht glaubt, sogar von Migranten gegen Deutsche:
    https://m.tagesspiegel.de/berlin/schule/gew-tagung-lehrer-beschaeftigen-sich-mit-deutschenfeindlichkeit/1947998.html
    https://m.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/integration/rassismus-das-schweigen-der-schulen-ueber-deutschenfeindlichkeit-11056390.html
    Vor zehn Jahren war es noch möglich offen darüber zu diskutieren. Heutzutage werden solche Probleme lieber politisch korrekt totgeschwiegen, geht doch Rassismus per linksgrüner Definition immer von alten weißen Männern aus.
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  • kleinhenz_philipp@web.de
    Achso, die (weißen) Deutschen sind also die eigentlichen Leidtragenden. Danke, dass Sie uns hier wieder einmal aufgeklärt haben.
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  • Lebenhan1965
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  • joschi2020
    Aha, so ist das also
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  • jebusara@web.de
    Danke, @Helmut Faul, endlich jemand der aufzeigt wie es inzwischen in unserem Land ist. Leider wird sich das auch nicht mehr ändern denn es ist gewollt und daher politisch korrekt.
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  • dinsingsakul@posteo.de
    @Helmut_Faul_HF2017
    ja, immer diese gleiche Strategie: wie komme ich von jedem noch so unpassenden Thema dazu, auf Migranten rumzuhacken und "Deutschlandfeindlichkeit" zu beklagen ... dabei immer auffallend schnell viele positive Bewertungen des eigenen Menschen abwertenden Kommentars (liebe Main-Post, könnt Ihr das mal checken, ob die nicht möglicherweise alle von derselben IP-Adresse stammen oder ob Helmut_Faul mehrere Logins hat, zwischen denen er wechselt?).

    Aber Helmut_Faul: da sind einige Menschen sehr aufmerksam kommentierend, was Sie uns wie unterjubeln wollen ...
    Und nur zur Klarstellung: Ich verurteile jede Form von Rassismus, auch wenn er gegen Kaukasier gerichtet wäre ... aktuell gibt es jedoch im Vordergrund stehenden massiven Rassimus "mit Todesfolge", der sich gegen Afroamerikaner richtet ...
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  • Lebenhan1965
    Wir haben einen Hinweis zu Ihrem Kommentar. Bitte spezifizieren Sie was Sie mit Fake News meinen und benutzen Sie gerne die "melden"-Funktion.
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