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München/Würzburg
Plus von 35 Prozent in vier Jahren: Immer mehr Schülerinnen und Schüler in Unterfranken wählen Islam-Unterricht
Bayernweit wurde das Angebot des Islamischen Unterrichts ausgebaut. Auch immer mehr Schulen in Unterfranken bieten das Fach als Ethik-Alternative an. Die Nachfrage ist da.
In der dritten Stunde Islam: Das Interesse am staatlichen Islam-Unterricht an Bayerns Schulen wächst - in Unterfranken besonders.
Foto: Frank May, dpa | In der dritten Stunde Islam: Das Interesse am staatlichen Islam-Unterricht an Bayerns Schulen wächst - in Unterfranken besonders.
Benjamin Stahl
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:25 Uhr

An Bayerns Schulen entscheiden sich immer mehr Schülerinnen und Schüler für das Wahlpflichtfach Islamischer Unterricht. Zwischen dem Schuljahr 2018/19 und dem jetzt ausgelaufenen Jahr 2022/23 sei die Zahl der Schülerinnen und Schüler um gut 19 Prozent gestiegen, teilte das Kultusministerium mit: von 16.265 Schülerinnen und Schüler vor vier Jahren auf jetzt 19.414. In Unterfranken war der Anstieg sogar noch höher, wie eine Anfrage dieser Redaktion ergab.

55 Schulen in Unterfranken bieten Islam-Unterricht an

So hätten im vergangenen Schuljahr rund 2300 Schülerinnen und Schüler in der Region am Islam-Unterricht teilgenommen, erklärte ein Ministeriumssprecher. Gegenüber dem Schuljahr 2018/19 (rund 1700) sei das ein Plus von knapp 35 Prozent.

Auch bei der Anzahl der Schulen, die Islamischen Unterricht anbieten, liegt Unterfranken über dem bayerischen Schnitt: So sei in den vier Jahren die Zahl der Schulen, in denen der Unterricht gewählt werden kann, laut Ministerium bayernweit um gut zehn Prozent auf 387 gestiegen. In Unterfranken sind es 55 Schulen (plus 15 Prozent). Bayernweit unterrichteten zuletzt 137 Lehrkräfte Islam an Schulen.

Auch nicht-muslimische Schülerinnen und Schüler besuchen den Islamischen Unterricht

"Die steigenden Zahlen zeigen, dass der Islamische Unterricht in seinem jetzigen Konzept von Eltern und Schülerinnen und Schülern sehr gern angenommen wird", sagte Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler). Der Islamische Unterricht sei als reguläres Wahlpflichtfach nun seit zwei Schuljahren gut gestartet. "Darüber freue ich mich sehr. Wir machen unseren muslimischen Schülerinnen und Schülern ein tolles Bildungsangebot, als Alternative zum Ethikunterricht."

2021 hatte der bayerische Landtag die Umwandlung des vorangegangenen landesweiten Modellversuchs in das reguläre Wahlpflichtfach Islamischer Unterricht gebilligt. Wählbar war es zunächst an rund 370 Schulen für Schülerinnen und Schüler, insbesondere muslimischen Glaubens – und zwar statt Religionslehre und neben Ethik.

Das Angebot des Islamischen Unterrichts werde auch von Schülerinnen und Schülern ohne islamische Religionszugehörigkeit wahrgenommen, teilt das Ministerium auf Anfrage mit. Im Schuljahr 2021/2022 waren es demnach bayernweit gut 260.

Staatliches Angebot in deutscher Sprache und im Geiste des Grundgesetzes

Bei dem Islam-Unterricht handelt sich explizit um ein staatliches Angebot, bei dem staatliche Lehrkräfte in deutscher Sprache Wissen über die islamische Religion sowie eine grundlegende Werteorientierung "im Geiste der Werteordnung des Grundgesetzes und der bayerischen Verfassung" vermitteln sollen. Kritiker hatten vor zwei Jahren - nur einen Tag nach dem Landtagsbeschluss -  vergeblich Klage dagegen am Verfassungsgerichtshof eingereicht. 

Um den Ausbau des Islamischen Unterrichts weiter voranzutreiben, wurden die während des Modellversuchs zunächst befristet beschäftigten Lehrkräfte bereits entfristet. Zudem wird weiteren Lehrerinnen und Lehrern ein Angebot zur Qualifizierung gemacht, damit sie das Fach unterrichten können. Islamischer Unterricht ist auch als Prüfungsfach für den Qualifizierenden Abschluss der Mittelschule zugelassen.

 
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  • Klaus Fiederling
    erst ethik, dann islam, was kommt noch an deutschlands schulen?multi-kulti?
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  • Heinrich Juestel
    Solange überhaupt Religionsznterricht für notwendig erachtet wird, sollte auch Islamunterricht an Schulen unterrichtet werden, damit islamische Schüler nicht von DITIP-Leuten, also Agenten Erdoğans, oder anderen reaktionären frauenfeindlichen muslimischen Hetzern indoktriniert werden.
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  • Gerhard Duczek
    Mit dem Fach " Islam" bekommt man ganz sicher keine Fachkräfte an den Start, hier sind naturwiisenschaftliche und praxisorientierte Fächer erforderlich.
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  • Jochen Freihold
    Dieser Presseartikel ist leider wieder so aufgemacht dass er zunächst negative Assoziationen der Bevölkerung provoziert. Es ist wahrscheinlich förderlicher, wenn Religionsunterrecht aller Konfessionen unter staatlicher Regie und Kontrolle stattfindet. Nicht in Parallelgesellschaften. Die Vermittlung von Glauben, Ethik und Moral, allzu häufig em Elternhaus vernachlässigt oder gar torpediert, ist für Heranwachsende pädagogisch ebenso wichtig wie alle "praktischen" Fächer.

    Es wäre nicht nur, aber auch journalistisch interessant, wieviele Schülerinnen und Schüler in Bayern und Unterfranken am christlichen und jüdischen Religions- bzw. Ethikunterricht teilnehmen. Jeweils in absoluten Zahlen, als auch prozentual an wievielen Schulen. Auch in Relationen gesetzt zur Gesamtzahl insgesamt aller Schulpflichtigen in Bayern und Unterfranken. Das ergibt dann erst ein rundes Bild.
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  • Hiltrud Erhard
    viele Schüler können vielelicht Deutsch und MAthe, aber auch dei Praxisfächer, die auf einen Beruf hinarbeiten sollen, die Talente herauskitzeln sollen, werden vernachlässigt.
    Ernährung, Gestaltung, Technik, Kommunikation, handwerkliche Fächer sollten gefördert werden. Wenn Religion, dann im übergeordneten Sinn, denn die Weltanschuung der Frau/Mädchen, Beschneidung etc. lässt eigentlich in unserer Kultur keine anderen Schlüsse zu.
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  • Waldemar Thurn
    Welch ein Unsinn es wäre besser das Fach Ernährungskunde im Unterricht zu behandeln um den Schülern zu erklären welchen Mist Sie Täglich zu sich nehmen z.b.Zucker und die vielen guten E -Mittel.Religion ist eine Glaubensangelegenheit und sollte nicht in Schulen unterrichtet werden.
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