
Es ist ein gewaltiger Müllberg, den das Mitnehmen von Pizzen in den üblichen Kartons jedes Jahr verursacht. Rund 1000 Pizzakartons pro Minute landeten 2017 in Deutschland im Müll, wie eine Studie im Auftrag des Naturschutzbund Deutschland (NABU) herausfand. Was viele dabei nicht wissen: Pizzakartons sind zwar aus Papier, werden durch die Verunreinigung mit Öl und Soße aber ein Fall für den Restmüll und sind nicht recyclebar. Für andere beliebte Take-Away-Produkte gibt es bereits Mehrweg-Optionen. Der Pizzakarton ist bisher meistens alternativlos.
Pfand für die Box und Rabatte für die Pizzen
Die "La Magherita" in Maidbronn ist die erst dritte Pizzeria in Deutschland, die nun auf die wiederverwendbaren Pizzaboxen setzt. Betreiber Abéle Melissa hat 100 Boxen bestellt, die in der vergangenen Woche geliefert wurden. Im Bereich seiner Stammkundschaft sieht der Gastronom viel Potential und hat sich entsprechend Anreize überlegt.
Als Pfand fallen einmalig zehn Euro für die Nutzung der Pizzabox an. Dafür kosten die nächsten zehn Pizzen je einen Euro weniger. "Wir hoffen, dass es so mehr Menschen ausprobieren", erklärt er.
Mit dem Gedanken, auch Mehrwegoptionen einzusetzen, spielt Melissa schon länger. Er hat auch selbst schon Versuche unternommen, eine Verpackungsalternative zu entwickeln, wodurch er auf "PIZZycle" stieß. Das Offenbacher Unternehmen, das von den Produktdesign-Studentinnen Marlene Bruch und Luise Hornbach gegründet wurde, möchte mit der Pizzabox einen umweltverträglicheren Pizza-Genuss ermöglichen.

Vorteile der Mehrwegboxen
Der Umweltaspekt sei ihm natürlich wichtig, sagt Pizzeria-Betreiber Abéle Melissa, aber durch die Mehrwegboxen erwartet er, auch Zeit und Geld zu sparen. Die konventionellen Pizzakartons kosten zwar einzeln deutlich weniger, sind dafür aber nur einmal verwendbar und müssen zudem erst noch von Hand gefaltet werden. Das fällt bei den Mehrfachboxen weg.
Rund statt eckig sind die von "PIZZycle" entwickelten Pizzaboxen. Sie bestehen aus zwei identischen Schalen, die man auch als Teller benutzen und in der Spülmaschine reinigen kann. Einige hundert Male können die in Deutschland hergestellten Pizzaboxen eingesetzt werden, auch danach soll es nachhaltig weitergehen. "Wir verwenden RE-PP als Material und bewusst keinen gemischten Biokunststoff", erklärt Gründerin Luise Hornbach: "Das ist komplett recyclebar".
Nicht nur von Nachhaltigkeit reden, sondern handeln
Weltweit stoßen die Mehrwegboxen überwiegend auf positive Resonanz. Anfragen unter anderem aus Italien, Kolumbien und Alaska sind schon beim Nachhaltigkeits-Startup "PIZZycle" eingegangen. "Nachhaltigkeitsthemen werden zum Glück mittlerweile überall wahrgenommen", so Gründerin Luise Hornbach.
Im Würzburger Umfeld sieht es bisher noch anders aus. Bei befreundeten Pizzabäckern nimmt Abéle Melissa eher wenig Interesse und dafür viel Skepsis wahr. Unklar ist etwa, welchen Schaden die Boxen auf Dauer davontragen. "Es wäre schön, wenn wir mit gutem Beispiel vorangehen können", erklärt er. Wie viele seiner Kunden tatsächlich mitmachen werden, kann er nicht abschätzen. "Viele reden nur von Nachhaltigkeit und handeln dann nicht", so Melissa.
Erstmal: Wer soll die Boxen reinigen? Der Kunde, oder die Pizzeria?
Kunststoffe nehmen gerne Gerüche an, vor allem, wenn die auch noch als Teller benutzt werden und mit Messern traktiert werden.
Dann kommt der Preisnachlass:
Ich bin inzwischen absoluter Verweigerer von Diensten wie Lieferando. Die haben noch nie eine Pizza gebacken, verdienen daran aber gewaltig mit! Das will ich nicht mehr unterstützen.
Meine Lieblings-Pizzeria hat da langsam auch den Hals voll, und weist die Kunden darauf hin, dass man auch direkt bei Ihnen bequem bestellen kann (konnte man ja vor Lieferando auch schon). Dafür gibt mir die Pizzeria einen Rabatt auf meine Lieblings-Pizza.
Doch das hat zu Folge, dass damit der Mindestbestellwert unterschritten wird, und ich entweder mehr bestellen muss, als ich vertilgen will, oder unsinnige Zutaten dazu bestellen muss, um den Mindestbestellwert zu erreichen.