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GIEBELSTADT
„Pilgerwanderung“ zum Punkrock-Festival
Auf dem Flugplatz Giebelstadt macht man sich bereit für ein Wochenende voller Musik: Am Samstag, 30. Juni, steigt dort das zweite „Mission Ready“.
Mission Ready Festival       -  Die Premiere des „Mission Ready“ hat sich als Erfolg erwiesen, nun geht das Punkrock-Festival in Runde zwei: Rund 5000 Besucher feierten 2017 auf dem Flugplatz in Giebelstadt; in diesem Jahr hat der Veranstalter die Tickets aufgrund der großen Nachfrage limitiert.
Foto: Daniel Peter | Die Premiere des „Mission Ready“ hat sich als Erfolg erwiesen, nun geht das Punkrock-Festival in Runde zwei: Rund 5000 Besucher feierten 2017 auf dem Flugplatz in Giebelstadt; in diesem Jahr hat der ...
Catharina Hettiger
 |  aktualisiert: 27.04.2023 06:48 Uhr

Es war eine erfolgreiche Premiere: Knapp 5000 Besucher feierten im Vorjahr auf dem Flugplatz Giebelstadt das Punkrock-Festival „Mission Ready“ – „ein durchschlagender Erfolg“, freuten sich die Macher der Veranstaltung vom Würzburger Tourneeveranstalter Hertlein GmbH, c.o.p-concerts und Navigator Productions damals. In diesem Jahr verzeichnete man bei Hertlein bereits knapp einen Monat vor dem Termin mehr als 5000 verkaufte Eintrittskarten. „Die Nachfrage ist extrem“, so Projektleiter Wolfgang Thiel. Die Ticketbestellungen kämen vorrangig aus Süddeutschland, aber auch aus der Mitte Deutschlands sowie aus Frankreich, Belgien, Holland und England.

Nun haben die Veranstalter beschlossen, nur noch eine begrenzte Anzahl von Tickets auf den Markt zu bringen. „Der Rahmen des Festivals soll familiär, und die Künstler sollen greifbar bleiben“, erklärt Thiel. Knapp tausend Kombi-Tickets (Camping inklusive) seien im Vorfeld der Veranstaltung noch erhältlich, dazu kommt ein Kartenkontingent, das an der Tageskasse erhältlich sein wird.

Störende Kabelführungen

Während 2017 knapp 1800 Besucher das Camping-Angebot auf dem Gelände nutzten, wurden die Plätze auf den Grünflächen neben dem Rollfeld in diesem Jahr auf 3000 aufgestockt. Die Wege für die Camper blieben trotzdem kurz, so Thiel – sowohl zu den zwei Open-Air-Bühnen, auf denen 15 Bands insgesamt über zwölf Stunden Livemusik spielen, als auch zu den Parkplätzen, wo man sein Auto abstellen kann.

Nach der Mission-Ready-Premiere 2017 gab es von Seiten der Besucher viel positives Feedback. „Wir wollen den Komfort fürs Publikum weiter verbessern und sind auf Anregungen eingegangen, die uns nach dem Festival erreicht haben“, sagt Thiel. „Die Besucher sehen manchmal mehr als wir, vor allem technische Details – wie zum Beispiel störende Kabelführungen, die durchs Publikum laufen.“

Mehr Toiletten und ein Biergarten

In den Kommentaren auf der Facebook-Seite des Festivals finden sich viel Lob und Begeisterung: „Was für ein Auftakt!“, schreibt etwa eine Userin. „Einfach ein gelungenes Festival, bei dem es nicht viel zu meckern gibt. Personal super freundlich, Ablauf bestens organisiert, Essen und Trinken top.“ Vor allem zwei Punkte aber wurden von den Kommentatoren immer wieder beanstandeten: die zu geringe Anzahl an Toiletten sowie zu wenig Sitzgelegenheiten im Essens-Bereich.

„Wir haben die Sanitäranlagen komplett überarbeitet“, sagt Thiel. Im Campingbereich sollen sie ausgebaut werden, im Konzertbereich verdoppelt. Auch der Wunsch nach mehr Sitzgelegenheiten wurde vom Veranstalter aufgegriffen: Am Haupteingang des Geländes soll ein Biergarten mit Abschattungen entstehen. „Es wird eine kleine Food-Meile geben“, kündigt Thiel an und verspricht zudem mehr Vielfalt beim Essen.

Weitere Neuerungen stehen im Backstage-Bereich an: Für die Musiker wird es 15 Garderobenräume in festen Gebäuden des Flugplatzes geben, „alles wetterfest“, so Thiel. Man investiere von Seiten des Veranstalters viel selbst und profitiere gleichzeitig von den Gegebenheiten des Flugplatzes. So könne die Hertlein GmbH zum Beispiel neu angeschaffte Beschilderungen dauerhaft in den Gebäuden des Flugplatzes lagern.

Fotoserie

Der Festivalmarkt ist gesättigt

Das Thema „Lärmbelästigung“, das in Giebelstadt im Vorjahr vor allem im Zusammenhang mit „Madville“, einem Festival für elektronische Musik, aufgekommen war, spielte bei der Planung des zweiten Mission-Ready-Festivals keine herausragende Rolle. „Wir werden während der Veranstaltung kontinuierlich die Lautstärke messen, das gehört aber zum Tagesgeschäft“, sagt Thiel. „Wir wollen das Festival so gestalten, dass die Leute, die nichts damit zu tun haben, möglichst wenig beeinträchtigt werden.“

Dass ein neues Festival wie das „Mission Ready“ so gut angenommen wird, hält Thiel nicht für selbstverständlich: „Der Markt in Sachen Festival ist gesättigt – selbst große Veranstalter haben Probleme.“ Diese Entwicklung führt der Projektleiter zum einen darauf zurück, dass es kaum mehr „gigantische Überbands“ wie beispielsweise Metallica oder Rage Against the Maschine gebe; zum anderen auf die teils sehr hohen Preise für Festival-Tickets.

„Mission Ready“ als Wohlfühl-Nische

Thiel ist froh, mit Mission Ready „eine Nische gefunden zu haben, in der wir uns als Veranstalter auch musikmäßig seit Jahren wohlfühlen.“ Man wolle ein Festival anbieten, bei dem sich die Besucher auf jede Band freuen, „keine soll extrem hervorstechen“, so Thiel. Diese Mischung in Kombination mit einem „erschwinglichen Preis“ und einer familiären Atmosphäre – ohne den laut Thiel inzwischen „auf Festivals üblichen Entertainment-Park“ – hält er für das Erfolgsrezept der Veranstaltung. „Unsere Zielgruppe ist zudem anders als die der klassischen Festivals“, sagt der Projektleiter. Das Durchschnittsalter der Besucher sei dreißig plus – eine Zielgruppe, die weniger, dafür aber gezielter weggehe.

Dass das Projektteam des Mission Ready auch den Humor seines Publikums trifft, zeigt folgende Aktion: „Wir werden eine Pilgerwanderung zum Festival machen“, sagt Thiel und lacht. „Die 30 Plätze sind schon fast voll.“ Die Wanderer sollen am Vortag des Festivals die rund 20 Kilometer vom Würzburger Hauptbahnhof zum Flugplatz Giebelstadt zu Fuß zurücklegen. Die Idee zur „Pilgerwanderung“ entstand aus der Unzufriedenheit eines Besuchers: „Im Vorjahr hat sich ein Festivalbesucher beschwert, dass der Shuttlebus vom Bahnhof Würzburg zum Flugplatz zehn Euro kostet“, erzählt Thiel. Bei einer Teamsitzung in einer Kneipe habe man daraufhin beschlossen: „Dann lass‘ sie doch hinlaufen!“

Fotoserie

Punkrock-Festival „Mission Ready“

Am 30. Juni öffnet der Flugplatz Giebelstadt zum zweiten Mal seine Tore für das „Mission Ready Festival“. 15 Bands aus der internationalen Punkrock-, Ska- und Hardcore-Szene werden auf zwei Open-Air-Bühnen für über zwölf Stunden Live-Musik sorgen. Die Besucher erwartet eine Mischung aus internationalen Szene-Größen und Newcomern (Headliner sind u.a. die Punkrock-Bands „Wizo“ aus Sindelfingen und „Pennywise“ aus Kalifornien sowie die New Yorker Hardcore-Band „Sick Of It All“). Ab dem Vorabend kann auf dem Gelände gecampt werden; Dort findet ein Sundowner-Konzert mit dem Singer-Songwriter Markus Rill und anschließend eine Pre-Party mit DJ in der Festival-Schänke statt. Tickets und mehr Infos unter: www.missionready-festival.com und www.facebook.com
 
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