1500 Unterschriften war das Ziel, am Freitag waren es 1506. Wie berichtet, hatten zwei junge Würzburger auf der Online-Plattform "change.org" vor einigen Wochen eine Petition gestartet, um das Konterfei des in Würzburg geboren Basketballstars Dirk Nowitzki als Grafitto auf die Fassade des neuen Parkhauses am Würzburger Hauptbahnhof zu bekommen. Unter dem Titel "Dirk Nowitzki Graffito auf der neuen Parkhausfassade am Würzburger Hauptbahnhof" hofften die beiden jungen Würzburger Enrico und Max (Anmerkung der Redaktion: die mit vollem Namen nicht erwähnt werden möchten), die auch die Instagram-Seite @wzbgmemes betreiben, um genügend Zustimmung für ihren Plan, ein "großflächiges Graffito" auf einer der Parkhaus-Wände zu verwirklichen.
Der Bauherr Gerold Bader hätte das Parkhaus gerne offener und luftiger gestaltet
Ihr Beweggrund: In Dallas gebe es bereits eine Dirk-Nowitzki-Straße und in seiner Heimatstadt Würzburg gebe es aber bisher nichts, woran man erkennen könnte, dass Dirk Nowitzki von hier kommt, hatten sie erklärt. Da habe es sich mit der Kontroverse um das Parkhaus, das nicht jeder schön fände, geradezu angeboten, dass man ihm dort ein Denkmal setzen könnte und damit zugleich das Parkhaus verschönere.
Wie berichtet, hätte der Bauherr Gerold Bader das Haus gerne offener und luftiger gestaltet. Dem standen aber Lärmschutzvorschriften gegenüber, denen es gleich war, dass direkt daneben rund um die Uhr Personen und Güterzüge fahren. So leuchtet es nun als weißer Klotz herüber, wenn man zum Beispiel auf der Nordtangente auf der anderen Seite der Bahngleise vorbeifährt, die Fassadenbegrünung geht nur langsam voran.
Bezahlen sollen das ganze Sponsoren, die die beiden aber bereits gefunden haben
Bezahlen sollen das ganze Sponsoren, die die beiden aber bereits gefunden haben, wie einer der beiden am Telefon versicherte. Auch Kontakte zu Grafitti-Künstlern hätten sie bereits geknüpft, hieß es vor wenigen Wochen im Gespräch mit dieser Redaktion. Was fehlte, waren Gespräche mit der Stadt und Gerold Bader. Nun ist das Ziel erreicht, nun wird es ernst.
"Wir haben jetzt mit Herrn Bader Kontakt aufgenommen", berichtet Max dann auch auf Anfrage am Telefon. "Der hat uns mitgeteilt, dass es urlaubsbedingt erst Anfang Oktober ein Gespräch zwischen ihm und der Stadt Würzburg geben wird." Dort solle besprochen werden, ob, und wenn ja, wie das Projekt verwirklicht werden könne. "Vorher wird es nicht Neues zu berichten geben" bedauert Max.
Zu finden ist die Petition auf der Webseite www.change.org, wenn man im Suchfeld Nowitzki und Würzburg eingibt. Stand Montagmittag hatte sie 1515 Unterzeichnerinnen und Unterzeichner.
mehr als merkwürdig, wie Sie sich fortlaufend als Hofberichterstatter einer anonymen Privatinitiative für dieses fragwürdige Projekt engagieren. Zumal mit Ihrer kategorischen Forderung, Würzburgs Stadtverwaltung müsse für das Nowitzki-Graffito gesprächsbereit sein. Vielmehr erklärt ein gewisser Max als Sprecher, vor Oktober gäbe es ni chts Neues zu berichten.
Auch lassen Sie uns Leser im Unklaren, wie Parkhaus-Eigner Gerold Bader zur Nowitzki-Initiative steht, inwieweit er auch alternative Vorschläge in Erwägung zu ziehen bereit ist. Nicht ersichtlich ist auch, inwieweit besagte Unterschriften der Aktion von auswärts stammen.
Bei aller Wertschätzung meines einst späteren Mitschülers Dirk Nowitzki am Röntgen-Gymnasium Würzburg, fühlsert sich seit Jahrzehnten in Dallas/Texas erkennbar sehr wohl und lässt sich dort ehren. Gegönnt sei es ihm!
Aber das ist okay, Fassadenbegrünung ist sinnvoll.
Personenkult gleich welcher Art ist ein eher seltsames Verhalten.
Niemand muß irgendwas. Schließlich ist eine change.org-Petition kein Volksentscheid.
Das erste Ziel der Petition waren 1500 Unterschriften. Nachdem dieses erreicht wurde, ist es durchaus legitim, wenn man sich neue Ziele setzt.
Gruß aus der Redaktion!
Ernst