Vor einigen Jahren kaufte die Family Value Invest GmbH den Gebäudekomplex am Paradeplatz, der in Würzburg als die "Paradepost" bekannt ist. In der Vergangenheit wurde tatsächlich nahezu das gesamte Ensemble für die Hauptpost und das Fernmeldeamt genutzt. Doch längst ist dort nicht mehr nur die Post zu Hause, sondern auch eine Bank und die Würzburger Dolmetscherschule. Jetzt soll ein Teil des Gesamtensembles umgestaltet werden.
Der Investor plant die Verlegung der heutigen Postfiliale in einen anderen Gebäudeflügel. In einem ersten Bauabschnitt soll im Erdgeschoss des zentralen Gebäuderiegels, das heute von der Oberbank als Filiale genutzt wird, Gastronomie untergebracht werden. Weil zwischen dem Erdgeschoss und der Platzfläche eine Höhendifferenz besteht, soll eine Terrasse errichtet werden, damit eine gastronomische Nutzung im Freien möglich ist.
Gastronomie soll den Paradeplatz aufwerten
Wie Baureferent Benjamin Schneider jüngst im Bauausschuss des Stadtrates erläuterte, erhalte der Paradeplatz durch einen Gastronomiebetrieb eine deutliche Aufwertung. Dem stimmte SPD-Stadtrat Heinrich Jüstel grundsätzlich zu, wollte aber wissen, ob das jetzige Konzept mit künftigen Planungen für einen barriere- und autofreien Paradeplatz kompatibel sei. Es spreche nichts dagegen, antwortete Schneider und verwies auf bevorstehende Planungen für einen zweiten Bauabschnitt. Einstimmig befürworteten die Stadträte im Ausschuss den geplanten Teilumbau des "Paradepost".
In einer der Beschlussvorlage beigefügten Stellungnahme begrüßt auch Stadtheimatpfleger Hans Steidle die aktuelle Planung. Er hat auch nichts dagegen, dass dafür die Postreiter-Statue von Fried Heuler auf dem Vorplatz etwas versetzt werden muss. Steidle wirft aber auch einen Blick in die Zukunft: Aus seiner Sicht wäre es wichtig, parallel zur Umnutzung der Paradepost auch die Neuordnung des als Parkplatz genutzten Paradeplatzes einzuleiten. Als erstes sollten dabei die Stellplätze direkt am Querhaus und am Chor des Domes wegfallen.
Wir führen diese Diskussionen seit Beginn der Fußgängerzonen in den 70ern. Und immer hat weniger parken eine Verbesserung gebracht. Das kann man auch einfach mal zur Kenntnis nehmen.
ich will Ihnen da prinzipiell nicht widersprechen. Allerdings muss die Lokalität dann auf andere Weise komfortabel erreichbar sein (auch für Leute, die nicht - mehr - jung und gesund sind). Und was sich WÜ in dieser Beziehung leistet (bzw. eben nicht), das ist mMn (eher) beklagenswert.
Problem ist da auch der kleinteilige Gemeindezuschnitt. Wären Gerbrunn, Höchberg etc. sinnvollerweise auch zum Stadtgebiet dazu gekommen, könnte man auch im Bereich Öpnv (kommunale Aufgabe) anders agieren.
Diesen Platz durch eine Gastronomie überhaupt erst wieder erlebbar zu machen, ist ein echter Gewinn für die Altstadt und die Wahrnehmung des Doms. Es bleibt jedoch das Geheimnis der Stadträte, warum die Auflösung des Parkplatzes nicht gleich mit beschlossen wurde.
Hatte die SPD nicht letztes Jahr bereits einen solchen Antrag gestellt?
in der Innenstadt, wo keine *Gastronomie-Träume* dabei sind. Gleichzeitig will man die Parkplätze davor "schleifen. Es mag ja ein paar Wirtschaften geben, die Essens-
kunden haben. Viele Andere leiten jedoch darunter, dass sie eben keinen Parkraum bieten. Herr Stadtrat Jüstel mit seinen Stadtrad sieht das natürlich anders. Er lehnt es
wahrscheinlich einfach an den Sockel des *Postreiterdenkmals.
Wer den Paradeplatz als "Kurzzeitparkplatz schliesst, sperrt grosse Geschäftsteile der gesamten Innenstadt. Da lockt auch kein >Parkhaus und kein Wirtshaus !!
irgendwo ins hinterste Eck?
Und - WO sollen die Menschen parken, die dann in der Gastronomie ihr Geld ausgeben sollen?
Das weniger Verkehr und weniger Parkplätze die Stadt attraktiver machen, ist inzwischen in Würzburg vielfach erprobt. Und es hat jedesmal funktioniert. Wo parken denn die Leute in der Eichhornstraße?
Ich wäre auch nicht so pessimistisch, dass jeder Weintrinker als Einzelperson mit einem eigenen Auto kommt. Hin und wieder sitzen ja auch mal 2 oder mehr Personen in den großen und umständlichen Blechkisten.