
Die Nachricht vom Tod von Papst Franziskus hat im Bistum Würzburg Trauer und Betroffenheit hervorgerufen – gleichzeitig aber auch große Anerkennung für sein zwölfjähriges Pontifikat und sein Lebenswerk. Franziskus starb nach Angaben des Vatikans am Ostermontag-Morgen im Alter von 88 Jahren. Wenige Stunden zuvor hatte er vor Zehntausenden auf dem Petersplatz noch den traditionellen Ostersegen "Urbi et Orbi" gespendet.
Würzburger Bischof: Kirche sollte "an die Ränder gehen"
Würzburgs Bischof Franz Jung würdigte in einer ersten Reaktion die "unkonventionelle Art" und die "vielen Anstöße zur Weiterentwicklung und geistlichen Erneuerung", die Franziskus der katholischen Kirche gegeben habe. "Er wollte die Kirche von aller Selbstbezüglichkeit befreien", stattdessen sollte sie "an die Ränder gehen" – zu den Armen und Bedürftigen der Welt. Der Papst habe dies vorgelebt.
Jung erinnerte an Franziskus' Besuch im Flüchtlingslager auf Lampedusa und Gottesdienste zum Gründonnerstag mit Gefängnisinsassen. Ganz im franziskanischen Geist habe er zur Bewahrung der Schöpfung und zur gemeinsamen Anstrengung im Kampf gegen den Klimawandel aufgerufen. Dabei habe sich der Papst als Seelsorger verstanden und nicht als theologischer Lehrer, "seine Neuerungen waren nicht doktrinärer Art".
Der Bischof entzündete am Montag vor der 12-Uhr-Messe im Kiliansdom eine Kerze für den Verstorbenen und trug sich als Erster in ein Kondolenzbuch ein. Weitere Bücher sollten im Laufe des Tages in der Stiftsbasilika Sankt Peter und Alexander in Aschaffenburg und in der Pfarrkirche Heilig Geist in Schweinfurt ausgelegt werden.
Domkapitular Clemens Bieber, Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbandes, hatte Franziskus mit einer Gruppe vor einem Jahr in Rom getroffen und zeigte sich beeindruckt von dessen zugänglichen, warmherzigen Art. Der Papst habe in der Kirche wichtige Botschaften gesetzt und den Blick auf die Armen und die Not der Menschen gelenkt, sagte Bieber am Ostermontag.
Bieber würdigte Franziskus für dessen Reformeifer, auch wenn dieser in seinem Umfeld gebremst worden sei: "Er hat mutig Weichen gestellt. Aber die Kirche mit ihrer großen Bandbreite an Ansichten braucht ihre Zeit." Der Papst habe einen Mittelweg gesucht, "er wollte es nicht zum Bruch kommen lassen."

Vom Nachfolger auf dem Papststuhl erwartet der unterfränkische Caritas-Chef nicht nur, "theologisch auf der Höhe der Zeit" zu sein, sondern mit Blick auf die dynamischen Veränderungen in der Welt klare Antworten der Kirche aus der Botschaft des Evangeliums. Mit Blick auf US-Präsident Trump meint Bieber: "Da braucht es einen, der auch mutig widerspricht."
Bewegung "Wir sind Kirche": Papst hat katholische Kirche "grundlegend" verändert
Die reformkatholische Bewegung "Wir sind Kirche" unterstreicht den innerkirchlichen Wandel während des Pontifikats von Franziskus. Er habe "gegen allen Widerstand vor allem im Vatikan die römisch-katholische Kirche grundlegender verändert, als es viele erwartet haben."
Mit der weltweiten Beteiligung der Kirchenbasis bei Synoden und dem Stimmrecht nicht nur für Bischöfe habe der Papst eine kirchengeschichtliche Wende eingeleitet. Sie baue auf der Taufe aller Kirchenmitglieder auf, werde langfristig wirken und "ist hoffentlich unumkehrbar", heißt es in einer Mitteilung. Der Reformkurs müsse von seinem Nachfolger noch intensiver fortgeführt werden.
Theologe Wunibald Müller würdigt die "praktizierte Barmherzigkeit" von Franziskus
Betroffen äußerte sich am Montag auch der Theologe und frühere Leiter des Münsterschwarzacher Recollectio-Hauses Wunibald Müller. Der Psychotherapeut setzt sich seit vielen Jahren für eine konsequente Aufarbeitung der Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche ein. Franziskus habe überzeugend vorgelebt, "dass Kirche in erster Linie sich als ein Feldlazarett zu verstehen hat", in dem Hilfsbedürftige versorgt werden. Den Papst habe eine "praktizierte Barmherzigkeit" ausgezeichnet.
Franziskus habe versucht, Frauen zu mehr Rechten zu verhelfen und schwulen Männern und lesbischen Frauen nicht länger den kirchlichen Segen zu verweigern. Aus seiner Erfahrung im Recollectio-Haus "hatte ich gehofft, dass er den Pflichtzölibat abschafft und ihn flehentlich darum gebeten", sagt Müller. Es sei bei Menschen zunehmend der Eindruck entstanden, der Papst schrecke vor radikalen Reformen zurück. Veränderungen habe er eher subtil auf den Weg gebracht.
Trauerbeflaggung im ganzen Bistum Würzburg
Kurz nach dem Tod von Papst Franziskus am Ostermontag läuteten in allen Kirchen des Bistums Würzburg für 15 Minuten die Glocken. Wie der Pressedienst des Ordinariats mitteilt, zeigen bis zum Begräbnistag alle Kirchen und kirchlichen Gebäude des Bistums Würzburg Trauerbeflaggung. Bischof Franz Jung wird an diesem Freitag, 25. April, um 17.30 Uhr einen Gedenkgottesdienst für den verstorbenen Papst Franziskus im Würzburger Kiliansdom feiern.
Dieser Tage schon ein paar Mal gelesen, dass gerade dieser Ludwig Müller als Außenseiter sogar Chancen hätte. Falls das passieren würde, auweia!
Vielleicht ein paar die es ehrlich meinen. Ein gewisser Trumpl
bestimmt nicht.
mir kommt es eh so vor, als sollten wir (Menschen) die Freiheit haben alle Fehler zu machen die wir wollen und dürfen uns dann "nur" über die Folgen nicht wundern.
Unsere "Eliten" wiederum scheinen schwerpunktmäßig der Meinung zu sein ungestraft machen zu können was sie wollen, denn die Folgen sollten erst die kommenden Generationen betreffen, aber auf keinen Fall sie selber... und bei den Theologen habe ich gelegentlich den Eindruck, sie meinen zu wissen, dass Gott eine strikte Nichteinmischungspolitik verfolgt, so dass sie wirklich ungestraft machen können was sie wollen (s. die diversen menschengemachten "Erweiterungen" der Lehre).
Papst Franziskus wird mit seiner Enzyklika "Laudato si" für immer in meiner Erinnerung bleiben als unser Gewissen für unsere Welt - möge ihm geschehen wie er geglaubt hat!
Das hat sich im Laufe der Zeit und mit dem Erreichen von Schulischen und Beruflichen Lernprozessen verändert.
Wissenschaftlich ist wenig bis nichts belegbar. Mythen und Sagen gibts in allen Kulturen.
Dennoch bleibe ich dabei, dass der Kirche der Reformwillen nicht existent sein will.
Sie sollten nicht alles so hinbiegen wollen, wie es ins eigene Bild passen soll.
Wer sich nicht um Vergangenes kümmern will, kann keine Veränderungen/Verbesserungen erzielen.
Die Diskussion mit Ihnen führt zu nichts.
Diese Diskussion werden wir hier wohl kaum vertiefen können, weil da die MP nicht "mitmacht" - vermute ich.
Lieber Gruß zu Ihnen
Du sollst den Nächsten lieben wie dich selbst. Jesus erweiterte: "Du sollst deine Feinde lieben!" die 10 Gebote sind einst von Gott dem Mose gegeben worden. Und Jesus erneuerte die Bedeutung und den Wert dieser Gebote. Die zahlreichen Sonderlehren, die sie meinen, klar kann man stehen dazu wie man will. Die einen nennen sie "Dogmas" die andern ... Ich denke aber jede Gruppierung ob in Kirche, Staat oder Gesellschaft brauchen solche "Anstandsregeln"
Hoffen wir, dass der neue Pontifex das katholische System etwas erneuert, Franziskus hatte schon einige gute Ansätze.
Hoffentlich kommt kein Ludwig Müller, dann fürchte ich, dass das das Ende der Kirche in DL werden würde.
Nur rennen nicht mehr alle diesen Katholverblendern hinterher und stellen das System in Frage.
Das muss mittlerweile erlaubt sein, auch wenn es von zu vielen negiert wird…
Und was konkret sollte 'mittlerweile' erlaubt sein?
Sie bleiben da ziemlich kryptisch, Herr Albert.
Die Stellung von Frauen und Geschiedenen.
Die massenhaften Austritte der Menschen, die damit nichts mehr zu tun haben wollen,
Alles faktenfreies Geschwätz?
Uralte Träumereien, die sich erübrigen und selbst versenken.
Der Papst, egal welcher, hätte Signalwirkung.
Agiert hat bis jetzt keiner und somit ist so wie es ist.
Dem Untergang geweiht…