Als Ruprecht von Butler im März dieses Jahres von Generalmajor Harald Gante die Führung des Großverbands der 10. Panzerdivison übernahm, der in Veitshöchheim seinen Hauptsitz hat und dem an 27 weiteren Standorten in Deutschland und Frankreich rund 20 000 Soldatinnen und Soldaten angehören, musste wegen der Corona-Pandemie noch auf den sonst üblichen Divisionsappell verzichtet werden.
Nun aber konnten zahlreiche zivile und militärische Ehrengäste auf einer eigens aufgebauten Tribüne auf dem Exerzierplatz das Schauspiel des militärischen Spektakels (bei der Bundeswehr "Appell" genannt) verfolgen, als das neue Fernmeldebataillon 10 formell in Dienst gestellt wurde.
In seiner Begrüßungsrede war Divisionskommandeur Generalmajor Ruprecht von Butler voller Stolz darüber, dass es nun wieder einen aktiven Verband in Veitshöchheim gibt, so wie es über Jahrzehnte hinweg der Fall gewesen war. Bis 2007 gab es hier das Fernmeldebataillon der Division Luftbewegliche Operationen und davor – seit 1994 – das Fernmeldebataillon 12.
Das neue Bataillon stärkt nach seinen Worten Veitshöchheim als attraktivsten Divisionsstandort des deutschen Heeres weiter und verbessere mit moderner Informations- und Übertragungstechnik die Führungsfähigkeit seiner Division.
Oberstleutnant Jan Mosel bekommt Führungsverantwortung übertragen
Die sogenannte Indienststellung nahm Generalleutnant Stephan Thomas als Vertreter des Generalinspekteurs der Bundeswehr vor. Er übertrug Oberstleutnant Jan Mosel als erstem Kommandeur des Fernmeldebataillons 10 die Führungsverantwortung. Der 43-Jährige ist seit 1996 bei der Bundeswehr und hat Elektrotechnik an der Bundeswehr-Universität in Hamburg studiert. Seit 2018 war er beim Bundesministerium für Verteidigung in Bonn im Einsatz, zuletzt Dezernatsleiter beim Kommando Informationstechnik.
Geleitet wurde der vom Heeresmusikkorps 12 unter der Führung von Oberstleutnant Roland Kahle musikalisch gestaltete Appell von Brigadegeneral Michael Podzus, dem stellvertretenden Kommandeur der 10. Panzerdivision und Kommandeur der Divisionstruppen, dem das neue Bataillon unterstellt ist. Er überreichte Mosel die Truppenfahne.
Jürgen Götz hatte als Garnisonsbürgermeister zuvor die Ehre, die zum Appell im Karee angetretenen Soldaten zusammen mit den drei Generälen Thomas, von Butler und Podzus abzuschreiten und zu begrüßen.
Das neue Fernmeldebataillon 10 besteht aus drei aktiven Kompanien, einer Reservekompanie und einem Bataillonsstab. Zu den knapp 200 Soldaten aus der bisherigen Stabs- und Fernmeldekompanie der 10. Panzerdivision kommen bis 2025 weitere 300 militärische Dienstposten dazu. Die Zahl der Soldaten und Soldatinnen, die sich am Standort Veitshöchheim befinden, wächst damit von rund 1300 auf 1600. Außerdem gibt es 200 zivile Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Balthasar-Neumann-Kaserne.
Aufgabe: Truppenteile mit moderner Übertragungstechnik anbinden
"Das neue Bataillon soll künftig in der Lage sein, im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung die Führungseinrichtungen des Divisionsstabes autark zu betreiben und unterstellte Truppenteile mit moderner Übertragungstechnik anzubinden", erklärte der neue Kommandeur Mosel. Dazu gehöre auch die Technik rund um das neue digitale Gefechtsführungssystem "SitaWare Headquarters", mit dem die Division ihre Truppen führt. Das Fernmeldebataillon 10 ist zudem zuständig für die gesamte Logistik zum Betreiben der Gefechtsstände – sprich für einen reibungslosen Ablauf bei der Versorgung mit Ersatzteilen, Nahrungsmitteln und Verbrauchsgütern sowie der Materialerhaltung.
wir haben ja nicht mal genug funktionsfähiges Gerät,
dass man "anbinden" könnte...