
Der Grundgedanke ist eigentlich nicht neu: Verkaufen statt wegwerfen. Oliver Fieder aus Würzburg setzt das jetzt mit einem neuen Konzept um. Er betreibt einen sogenannten Secret-Pack-Automaten. Hier verkauft er bunt gemischte Retouren aus dem Onlinehandel ab einem Preis von fünf Euro. Der einzige Haken: Der Inhalt des gekauften Päckchens bleibt, bis man es öffnet, ein Geheimnis.
"Eröffnet habe ich den Automaten am Karfreitag. Am Ostersonntag war keine Ware mehr da", sagt Fieder. Er ist 19 Jahre alt, studiert Wirtschaftswissenschaften in Würzburg und betreibt den Automaten in Veitshöchheim. Zweimal täglich fülle er den roten Verkaufsautomaten auf, der auf dem Gelände des RS Waschpark im Gewerbegebiet steht. Gekauft habe er diesen von einem Landwirt, der ihn zuvor als "Regiomaten" betrieb.
Woher kommen die Päckchen für den "Secret Pack-Automaten" in Veitshöchheim?
"Für viele Online-Versandhändler lohnt es sich nicht, retournierte Ware zum Weiterverkauf aufzubereiten", sagt Fieder. Darum gebe es Großhändler, die darauf spezialisiert seien, Paletten mit Rücksendungen verschiedener Versandhändler aufzukaufen. Von ihnen beziehe er seine Ware. Namen der Geschäftspartner möchte er nicht nennen. "Die Kontakte herzustellen war am Anfang eine der größten Herausforderungen.", so der 19-jährige.

Inzwischen sei es kein Problem mehr, an Retouren zu kommen. "Heute kommt eine Lieferung mit sechs Paletten. Darin sind circa 1800 Päckchen", sagt Fieder. Bevor er sie einräumen könne, müsse er immer die Anschriften schwärzen.
Woher kommt das Konzept und wie geht es weiter?
Das erste Mal gesehen habe er das Konzept "Secret-Pack-Automat" im Allgäu. Die Idee, selbst einen Automaten zu eröffnen, habe sich aus einem Hobby zum Schuhe-Sammeln ergeben. 2020, im Alter von 15 Jahren, "habe ich einen Online-Schuhhandel gegründet. Über ihn läuft der Automat", sagt der junge Gründer. Und der laufe so gut, dass bereits weitere Standorte geplant seien. "In der Oberpfalz wird es ab Pfingsten einen Automaten geben und auch mit Franchise-Partnern in Wertheim und in Schweinfurt bin ich im Gespräch", sagt Fieder.