Sie sind umweltschonend, leise, und seit einem halben Jahr auch in Würzburg unterwegs. Im Juli vergangenen Jahres startete die Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV) das Pilotprojekt mit den beiden Elektro-Bussen im öffentlichen Nahverkehr in Würzburg.
Zwar ist das Pilotprojekt noch nicht beendet, doch bereits jetzt ist laut WVV klar: Nach der erfolgreichen Testphase auf den Buslinien 6 und 16 sollen in den nächsten Jahren weitere Elektro-Busse durch die Stadt rollen.
20 Prozent des Fuhrparks soll elektrisch werden
"Bis 2024 sollen insgesamt 18 vollelektrische Fahrzeuge als öffentliche Verkehrsmittel der WVV im Einsatz sein", sagt Jürgen Dornberger, Pressesprecher der WVV. Dies entspreche 20 Prozent des Fuhrparks. "Damit verwirklichen wir die Zukunft der Elektromobilität im Alltag hier vor Ort". Die WVV sei vor allem von der geringen Geräuschentwicklung und dem emissionsfreien Betrieb der Fahrzeuge überzeugt, erklärt er. "Das sind aus unserer Sicht die positivsten Merkmale der beiden Elektrobusse."
Zu Testzwecken wurden die beiden Elektro-Busse nicht nur auf den Linien 6 und 16, sondern auch auf den anderen Linien, auf denen sonst Solo-Omnibusse fahren, eingesetzt. Seit Juli vergangenen Jahres hätten die beiden umweltschonenden Verkehrsmittel zusammengerechnet 26 247 Kilometer zurück gelegt, so der Pressesprecher. Wie viele Fahrgäste in den letzten sechs Monaten bereits mit den beiden Bussen gefahren sind, lasse sich aber nicht sagen, sagt Dornberger, da entsprechende Zählungen nicht fahrzeugbezogen gemacht würden.
WVV von Akkuleistung der Busse überzeugt
Anders als beim Betrieb der normalen Busse im Stadtverkehr, die Diesel benötigen, fahren die Elektro-Busse mit Strom. Probleme wegen der Akkuleistung habe es bisher aber keine gegegeben, ganz im Gegenteil, wie Dornberger berichtet. "Unsere Erwartungen wurden erfüllt. Im Winter setzen wir die Fahrzeuge bis zu einer täglichen Laufleistung von rund 150 Kilometern ein."
Auch technische Probleme, die sich auf die umweltschonende Antriebstechnik zurückführen ließen, habe es bei den beiden Elektrobussen bisher kaum gegeben. Doch ganz davor seien auch die Busse des Pilotprojekts nicht gefeit: "Wie bei den mit Dieselmotoren angetriebenen Bussen gibt es immer wieder einmal Probleme mit technischen Komponenten, wie zum Beispiel bei den Türen", erklärt Dornberger.
Abschließendes Fazit im Juli
Da sich die beiden Fahrzeuge noch in der Testphase befänden, sei es für ein abschließendes Fazit noch zu früh. Mehr über den Einsatz und die Leistung der beiden Elektro-Busse könne die WVV erst im Juli sagen. Auch ob sich die Elektro-Busse wegen der höheren Anschaffungskosten, aber niedrigeren Antriebs- und Wartungskosten im Vergleich zu den üblichen Dieselbussen profilieren würden, könne die WVV noch nicht sagen. "Das wird erst eine etwas längerfristige Betrachtung ergeben", so Dornberger. Klar sei allerdings: "Die beiden Fahrzeuge werden ihrem Einsatzzweck gerecht. Sie können problemlos im Linienverkehr eingesetzt werden."
Die WVV hofft darauf, dass der Kauf von E-Bussen in der Zukunft besser finanziell unterstützt wird. "Das letzte Förderprogramm wies eine relativ geringe Quote aus, da nur 40 Prozent der Mehrkosten im Vergleich zu einem konventionell angetriebenen Omnibus gefördert wurden", erklärt Dornberger.
Wann kommen die neuen E-Busse?
2022: Ein Elektro-Solobus
2023: Ein Elektro-Gelenkbus und drei Elektro-Solobusse
2024: Drei Elektro-Gelenkbusse und drei Elektro-Solobusse