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Würzburg
Umweltfreundlicher ÖPNV: Wann die neuen E-Busse durch Würzburg rollen
Bisher waren für die Würzburger Versorgungs- und Verkehrs GmbH (WVV) nur Dieselbusse im Einsatz. Das wird sich nun ändern, wenn auch zunächst im Pilotprojekt.
Einer von vorerst zwei Exemplaren: Ab Montag will die Stadt den Betrieb von E-Bussen im Linienbetrieb testen.
Foto: Johannes Kiefer | Einer von vorerst zwei Exemplaren: Ab Montag will die Stadt den Betrieb von E-Bussen im Linienbetrieb testen.
Anna-Lena Behnke
 |  aktualisiert: 11.02.2024 16:37 Uhr

Ein dezentes Brummen – mehr ist nicht zu hören, als sich der E-Bus in Bewegung setzt. Am Mittwochnachmittag rollte in Würzburg zum ersten Mal einer der beiden neuen vollelektrisch betriebenen Busse durch die Straßen. Mit an Bord: Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt sowie einige Vertreter der Stadt und der Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV).

Eine neue Ära im ÖPNV: Am Mittwoch haben der WVV-Geschäftsführer Thomas Schäfer (Mitte) und Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt (Zweiter von rechts) gemeinsam einen der neuen E-Busse enthüllt.
Foto: Johannes Kiefer | Eine neue Ära im ÖPNV: Am Mittwoch haben der WVV-Geschäftsführer Thomas Schäfer (Mitte) und Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt (Zweiter von rechts) gemeinsam einen der neuen E-Busse enthüllt.

Ab 13. Juli setzt die WVV die beiden neuen Busse dann im regulären Linienbetrieb ein – vorerst vornehmlich auf den Linien 6 und 16 sowie im Nachtbusverkehr. Es handele sich dabei um ein Pilotprojekt, das zeigen soll, wie alltagstauglich die Elektrobusse für das Stadtgebiet sind, erklärte Thomas Schäfer, Geschäftsführer der WVV.

Verläuft die Phase erfolgreich, wolle die WVV bis zum Jahr 2024 insgesamt 18 vollelektrische Fahrzeuge in Betrieb nehmen. Das entspräche einem Fünftel des gesamten Fuhrparks. Die Kosten für die beiden Busse mit jeweils 69 Sitz- und Stehplätzen liegen bei 1,2 Millionen Euro – etwa dem Dreifachen zweier Dieselbusse. 40 Prozent der anfallenden Mehrkosten werden durch eine Bundesförderung gedeckt.

Leise und umweltfreundlich

Von den neuen E-Bussen verspricht sich Schäfer eine ganze Reihe von Vorteilen gegenüber den Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. So seien nicht nur die Fahrgeräusche der Busse deutlich leiser, sondern auch der Schadstoffausstoß sehr viel geringer. "Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag in Sachen Nachhaltigkeit", sagte Schäfer. Oberbürgermeister Schuchardt spricht gar vom Anbruch einer neuen Ära: "Die Elektrifizierung des Busverkehrs ist ein Meilenstein für mehr Lebensqualität in Würzburg".

Fotoserie

Doch warum kommen die E-Busse erst jetzt? Es sei wichtig gewesen, den richtigen Zeitpunkt abzupassen, so Schäfer: "Fahrzeuge zu kaufen, die noch in Einzelserie sind und zu denen es noch keine Erfahrungswerte gibt, hätte keinen Sinn ergeben." Außerdem seien die Lieferzeiten aktuell lang und die europaweite Ausschreibung habe ebenfalls Zeit gekostet.

200 Kilometer mit einer Akkuladung

Ihre Akkus laden die Busse, die im Innenraum mit USB-Anschlüssen und Klimaanlage ausgestattet sind, über Nacht am Busbetriebshof am Heuchelhof. Mit einer Ladung können sie dann in der Theorie bis zu 200 Kilometer zurücklegen. Zum Vergleich: Ein Dieselbus schafft rund 400 Kilometer pro Tankfüllung.

Allerdings lasse sich dieser Laborwert nicht ohne Weiteres auf den Einsatz im Würzburger Linienverkehr übertragen, betont Schäfer: "Allein die Linie 6 von der Juliuspromenade bis zur Keesburg hat fast 100 Höhenmeter. Das wirkt sich natürlich auf die Reichweite aus." Auch die Geschwindigkeit und die Anzahl an Fahrgästen nehme Einfluss. Angst davor liegen zu bleiben, müsse trotzdem keiner haben, sagt der WVV-Geschäftsführer: "Für die normale Strecke, die ein Bus täglich im Stadtverkehr fährt, müsste es auf jeden Fall reichen."

Etwa vier bis sechs Stunden dauert es, bis der Akku wieder vollgeladen ist.
Foto: Johannes Kiefer | Etwa vier bis sechs Stunden dauert es, bis der Akku wieder vollgeladen ist.
 
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  • rolandroesch@web.de
    Wasserstoff ist die Zukunft
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  • Inspirator
    Warum mit ausschließlich batteriebetrieben Bussen fahren, deren Lithium ja auch nicht klimaneutral gewonnen und mit viel primärer Energie verarbeitet wird?
    In Fernost setzt man cleverer Weise schon gleich auf Wasserstoff. Die Fahrzeuge werden mit der Kraft des Wasserstoffs und Brennstoffzellen betrieben. Sie sind klimaneutral (sofern Wasserstoff (H) nachhaltig produziert wird) und haben einen größere Reichweite. Gerade in großen Fahrzeugen nachgewiesen rentabel und nicht teurer als Elektrobusse. Im Gegenteil, die notwendigen Infrastrukturen, wie teure Elektrotankstellen, der teure Batterieaustausch und die lange Ladezeit fallen weg. Mit dieser Technik könnten Busse länger eingesetzt werden und die Ruhezeiten sind kürzer, somit höhere Auslastung, bessere Amortisierung, weniger Investition in der Zukunft. Denn um die bisherigen Fahrtzeiten und den Takt einzuhalten, werden auch mehr E-Busse als Dieselfahrzeuge benötigt.
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  • info@softrie.de
    Umweltfreundlich? Die Busse mussten erst einmal gebaut werden und sie werden zum Teil via Braunkohle geladen.
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  • schneiderassa
    Straßenbahnen müssen auch gebaut werden und Strom braucht man auch
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  • roswitha.oehrlein@aol.com
    Warten wir mal die kalte Jahreszeit ab, dann wird man sehen wie weit der Bus kommt oder ob er zum Zwischenladen einrücken muss! Die letzten Jahre hatten wir ja keinen strengen Winter, doch lassen wir es mal so 14 Tage um die -15 Grad sein, dann macht der Akku schnell die Grätsche! Und wenn der Akku mal einige Jahre auf dem Buckel hat und muss ausgetauscht werden, wird´s teuer! Aber das ist unseren grünen Gesellen ja wurscht, Hauptsache der Diesel wird getötet! 🤦‍♂️
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  • holle4es
    Ich weiß ja nicht, wo Sie die letzten Winter verbracht haben, aber 14 Tage lang bei -15 Grad?? In Würzburg war das in den letzen 5 Jahren aber nicht... mag sein, dass Akku E-Mobilität nicht der Weisheit letzter Schluss ist, aber gerade auf der 6 und 16 machen diese Busse absolut Sinn, da sie durch die Fußgängerzone fahren und dort eben keinen Dieselqualm ausstoßen. Vor hundert Jahren hätten Sie sicher auch gegen Diesel und Benzinbusse angeschrieben, die die Pferdewagen verdrängen...
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  • roswitha.oehrlein@aol.com
    Also geben Sie mir ja in allen Punkten recht!
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  • Helmut_Faul_HF2017
    Teurer Unfug.
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  • Amokd0c
    Jedem seine Meinung! Der Markt wird´s zeigen, die Zeit wird´s richten! Hauptsache der Kreis wird mal aufgebrochen, und schafft Platz und Raum für neue Ideen. Muss ja nicht, die Batterie sein. Aber man kann es auch mal als Zwischenschritt betrachten.
    Was mich an Frau Wagenknechts Video etwas irritiert ist, dass nur geredet, bemängelt, wiederlegt wird, und das sie sich hauptsächlich im Konjunktiv aufhält.
    Ich check jetzt erstmal meinen Standbyverbrauch von meinem Haus, und schau was sich da noch machen lässt....
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  • lapporten
    Umweltfreundlich ist an diesen Batteriebussen gar nichts.
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  • d.temming@gmx.de
    Hauptsache die strecken ihre grinsenden Fratzen und Daumen hoch in die Kamera und suggerieren den Menschen, sie hätten was gutes für uns getan. Was aber mit den Akkus nach ihrer Lebensdauer passiert verraten die nicht. Diese Doppelmoral geht mir schon lange auf den Senkel...
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  • chrihand
    Elektroantrieb per Akku ist NICHT die Zukunft.
    Will keiner hören, wird aber jeder lernen.
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  • Auf eigenen Wunsch entfernt.
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