Ermutigende Neuigkeiten zum Thema Main-Museum gibt es aus München. Die Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern habe die von der Stadt vorgelegte Machbarkeitsstudie für solch ein überregional bedeutsames Museum geprüft und sei zu dem Ergebnis gekommen, dass sich die Spitalanlage in Ochsenfurt für ein Vorhaben dieser Art bestens eigne, sagte Bürgermeister Peter Juks (UWG) in der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses. Der nächste Schritt hin zu diesem Museum ist die Erarbeitung einer Rahmenkonzeption, für die der Hauptausschuss sich nun aussprach.
Wie berichtet, muss die Spital-Anlage baulich saniert werden. Die anstehende Maßnahme hatte die Stadt zum Anlass genommen, sich Gedanken über ein Gesamtkonzept zur Nutzung des historischen Gebäudekomplexes zu machen. Klar war für die Stadträte von Anfang an gewesen, dass dabei nicht nur an ein Museum gedacht werden, sondern auch die Nutzung als Veranstaltungsort und für Vereine weiterhin möglich sein solle. Ob dieser "Dreiklang" in Verbindung mit einem städtischen Heimatmuseum oder mit einem überregionalen Museum verwirklicht werden soll, ist noch nicht entschieden. Das Würzburger Büro Frankonzept hatte für die Stadt eine Machbarkeitsstudie erstellt, die im Ergebnis ein großes Potenzial für ein überregional bedeutsames Museum zum Thema Main und Mensch erkennt.
Die Rahmenkonzeption kostet 30 000 Euro
Da die Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen diese Annahme bestätigt hat, ist nun als nächster Schritt die Erstellung der erwähnten Rahmenkonzeption nötig. Verzichtet wurde dabei auf die Einholung verschiedener Angebote. Es lag nämlich bereits eines von der Firma Frankonzept vor, das die Verwaltung für schlüssig und mit rund 30 000 Euro auch finanziell für realistisch hält. Juks sagte, dass solche Angebote nur schwer vergleichbar seien und der Auftrag auch so vergeben werden könne, zumal das Unternehmen in der Stadt ja auch bereits bekannt sei. Der Hauptausschuss stimmte diesem Vorgehen zu.
In der Rahmenkonzeption werden die inhaltlichen Schwerpunkte der Ausstellung entwickelt, die natürlich, so Juks, über das hinausgehen müsse, was zur Bestückung "des 2000. Heimatmuseums" ausreichen würde. Ausgestellt werden sollen die Exponate, die in Ochsenfurt bereits vorhanden sind, sagte Juks. Darüber hinaus müsse nach weiteren Ausstellungsstücken gesucht werden. Gedacht ist unter anderem auch an ein multimediales Konzept. Renate Lindner (UWG), die als Vorsitzende des Fördervereins Spital-Ehrenhof mit der Thematik bestens vertraut ist, hat sich schon bei Ochsenfurter Firmen umgehört und weiß, dass dort etliche potenzielle Ausstellungsstücke zu finden sind. So besitze etwa die Kauzen-Bräu noch eine alte Eissäge, sagte Lindner.
Mindestens eine halbe Stelle wäre nötig
Laut Verwaltungsleiter Wolfgang Duscher gibt es für die Rahmenkonzeption eine "gute Förderung". Dennoch beschäftigte die Finanzierung des ganzen Projekts die Ausschussmitglieder. Ein überregionales Museum bedeute natürlich schon bezüglich der Grundeinrichtung höhere Kosten als ein schlichtes städtisches Heimatmuseum, sagte Peter Juks. Dazu kämen Personalkosten für eine halbe Stelle, die für den Betrieb des überregionalen Museums unerlässlich wäre.
Wolfgang Karl (CSU) kann nicht glauben, dass es mit einer halben Stelle getan sein soll. Er fragte sich außerdem, ob angesichts der anderen in der Stadt anstehenden Projekte das Museum überhaupt finanzierbar sei. Auch Joachim Eck (SPD) glaubt, dass für das Museum eine Vollzeitstelle nötig wäre. In welcher Höhe Zuschüsse für den Betrieb des Museums fließen würden, sei noch nicht klar, so Juks. Dieser Antrag könne erst gestellt werden, wenn ein Grundsatzbeschluss für die Einrichtung eines überregionalen Museums gefasst worden sei. Und Voraussetzung für einen solchen Beschluss sei die nun zu erstellende Rahmenkonzeption. Für die Einrichtung des Museums gebe es jedenfalls auch Fördertöpfe, ergänzte Duscher.
Die Grundsatzentscheidung steht noch aus
Sobald die Rahmenkonzeption fertig ist, werden die Experten in der Münchener Landesstelle sie einer Prüfung unterziehen und entscheiden, ob das Museum in dieser Form entstehen kann. Dann erst kann die Grundsatzentscheidung für ein überregionales Museum oder das vielzitierte "2000. Heimatmuseum" herbeigeführt werden. Wolfgang Karl regte an, die Stadt möge sich in der Zwischenzeit bei den Betreibern ähnlicher Museen kundig machen, welche Erfahrungen dort gemacht worden seien.