In der Ochsenfurter Innenstadt tut sich etwas. Und das merken auch die Bürger. Immer wieder bleiben Passanten in der Brückenstraße stehen und fragen laut, was dort im kleinen Gewölberaum entsteht. Lange Zeit stand die Immobilie leer. Hat dort einst ein Obsthändler seine Ware verkauft, gab es lange Zeit danach nicht mehr, das sich rentierte. "Seit drei Jahren hatten wir keinen Erfolg damit", sagt Bürgermeister Peter Juks (UWG-FW).
Deswegen musste eine Lösung her – eine Idee, um wieder Leben in den kleinen Raum zu bringen. Den Einfall für ein Konzept hatte Julia Moutschka, seit diesem Jahr Geschäftsführerin des Ochsenfurter Stadtmarketingvereins. "Die Frage war, was fehlt und wie man Ochsenfurt auch für Tagestouristen bekannter machen kann", sagt sie.
Schnell kam die Idee auf, einen Treffpunkt zu schaffen, um Kinder und Familien, aber auch Touristen zusammenzubringen. Angelehnt an die Zuckerstadt Ochsenfurt mit der Zuckerfee, wurde die "Zuckerstube" gegründet. Von Planung bis Gründung seien nur etwa zwei Monate vergangen.
Dort sollen zukünftig Kindergeburtstage und beispielsweise auch Bastelaktionen stattfinden. Der Stadt ist es laut Bürgermeister Juks wichtig, dass auch der lokale Einzelhandel eingebunden wird. Kuchen für die Geburtstage könne es zum Beispiel von der Bäckerei nebenan geben. Geplant sind auch Stadtführungen für die Kleinen, die von der Zuckerstube aus starten können. Bis es soweit ist, fehlt der Stube nur noch der letzte Schliff.
Farbige Girlanden und Vorratsgläser mit Süßigkeiten stehen schon bereit, eine Ahnengalerie mit Ochsenfurts Zuckerfeen wird es zum Beispiel noch geben. Eingerichtet ist der Raum unter anderem mit Spenden und Leihgaben von Bürgern, die ihre Einrichtungsgegenstände vorbeibringen können.
Zusätzlich sollen Kinder bei der Eröffnung "von der Zuckerfee mit Süßigkeiten verwöhnt" werden, wie es im Konzept heißt. Das Wort "Zucker" kommt dort fast 30 Mal vor. Doch ist das hinsichtlich der aktuellen Diskussionen um Zucker als Krankmacher das richtige Signal?
"Vom Ambiente soll es sehr süß sein, wir wollen keine Kinder verführen. Alles muss natürlich in Maßen sein", sagt Julia Moutschka. Betrieben wird die Zuckerstube vom Stadtmarketingverein, über diesen laufen auch die Anfragen für Veranstaltungen. Dort möchten die Verantwortlichen schauen, wie das Konzept angenommen wird und dann weiter planen, für welche Veranstaltung die Zuckerstube auch noch genutzt werden kann.
Wann endlich begreift auch die Stadtführung in Ochsenfurt, dass eine „Zuckerstadt“ kontraproduktiv für das Image ist.