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Ochsenfurt
Ochsenfurt: Zuckerstube statt Leerstand
Aus einem ehemaligen Obstladen soll in der Ochsenfurter Innenstadt ein Treffpunkt für Kinder entstehen. Dort dreht sich vieles um Zucker. Ist das das richtige Signal?
In Ochsenfurt eröffnet im Mai die sogenannte Zuckerstube. In den Gewölberaum in der Brückenstraße soll damit nach langem Leerstand wieder Leben kommen.
Foto: Lucas Kesselhut | In Ochsenfurt eröffnet im Mai die sogenannte Zuckerstube. In den Gewölberaum in der Brückenstraße soll damit nach langem Leerstand wieder Leben kommen.
Lucas Kesselhut
Lucas Kesselhut
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:37 Uhr

In der Ochsenfurter Innenstadt tut sich etwas. Und das merken auch die Bürger. Immer wieder bleiben Passanten in der Brückenstraße stehen und fragen laut, was dort im kleinen Gewölberaum entsteht. Lange Zeit stand die Immobilie leer. Hat dort einst ein Obsthändler seine Ware verkauft, gab es lange Zeit danach nicht mehr, das sich rentierte. "Seit drei Jahren hatten wir keinen Erfolg damit", sagt Bürgermeister Peter Juks (UWG-FW). 

Deswegen musste eine Lösung her – eine Idee, um wieder Leben in den kleinen Raum zu bringen. Den Einfall für ein Konzept hatte Julia Moutschka, seit diesem Jahr Geschäftsführerin des Ochsenfurter Stadtmarketingvereins. "Die Frage war, was fehlt und wie man Ochsenfurt auch für Tagestouristen bekannter machen kann", sagt sie. 

Schnell kam die Idee auf, einen Treffpunkt zu schaffen, um Kinder und Familien, aber auch Touristen zusammenzubringen. Angelehnt an die Zuckerstadt Ochsenfurt mit der Zuckerfee, wurde die "Zuckerstube" gegründet. Von Planung bis Gründung seien nur etwa zwei Monate vergangen.

Trotz der rosa Farbe ist die Stube nicht nur etwas für Mädchen: Die Zielgruppe des Konzepts sind Kinder und Familien, aber auch Touristen.
Foto: Lucas Kesselhut | Trotz der rosa Farbe ist die Stube nicht nur etwas für Mädchen: Die Zielgruppe des Konzepts sind Kinder und Familien, aber auch Touristen.

Dort sollen zukünftig Kindergeburtstage und beispielsweise auch Bastelaktionen stattfinden. Der Stadt ist es laut Bürgermeister Juks wichtig, dass auch der lokale Einzelhandel eingebunden wird. Kuchen für die Geburtstage könne es zum Beispiel von der Bäckerei nebenan geben. Geplant sind auch Stadtführungen für die Kleinen, die von der Zuckerstube aus starten können. Bis es soweit ist, fehlt der Stube nur noch der letzte Schliff.

Farbige Girlanden und Vorratsgläser mit Süßigkeiten stehen schon bereit, eine Ahnengalerie mit Ochsenfurts Zuckerfeen wird es zum Beispiel noch geben. Eingerichtet ist der Raum unter anderem mit Spenden und Leihgaben von Bürgern, die ihre Einrichtungsgegenstände vorbeibringen können.

Freuen sich über den neuen Treffpunkt (von links): Anne Derday (Leiterin Tourist-Info), Bürgermeister Peter Juks, Zuckerfee Luisa Zips und Julia Moutschka, Geschäftsführerin des Ochsenfurter Stadtmarketingvereins.
Foto: Lucas Kesselhut | Freuen sich über den neuen Treffpunkt (von links): Anne Derday (Leiterin Tourist-Info), Bürgermeister Peter Juks, Zuckerfee Luisa Zips und Julia Moutschka, Geschäftsführerin des Ochsenfurter Stadtmarketingvereins.

Zusätzlich sollen Kinder bei der Eröffnung "von der Zuckerfee mit Süßigkeiten verwöhnt" werden, wie es im Konzept heißt. Das Wort "Zucker" kommt dort fast 30 Mal vor. Doch ist das hinsichtlich der aktuellen Diskussionen um Zucker als Krankmacher das richtige Signal?

"Vom Ambiente soll es sehr süß sein, wir wollen keine Kinder verführen. Alles muss natürlich in Maßen sein", sagt Julia Moutschka. Betrieben wird die Zuckerstube vom Stadtmarketingverein, über diesen laufen auch die Anfragen für Veranstaltungen. Dort möchten die Verantwortlichen schauen, wie das Konzept angenommen wird und dann weiter planen, für welche Veranstaltung die Zuckerstube auch noch genutzt werden kann.

Eröffnung am 1. Mai
Am Mittwoch, 1. Mai, wird die Zuckerstube eröffnet. Dazu übergibt Bürgermeister Juks den Schlüssel an die Zuckerfee. Danach können Kinder Maikränze und Schlüsselanhänger herstellen, parallel findet eine Kinderführung durch Ochsenfurt statt. Von 11 bis 17 Uhr feiert Ochsenfurt zusätzlich die Saisoneröffnung der Nixe. Nach der Stadtführung ist gegen 15 Uhr eine Fahrt auf dem Schiff geplant.
 
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  • Unbestechlich
    Schade, dass ein Einzelhändler sich mehrmals beworben hatte und das Räumchen nicht bekommen hat. somit wäre Geld in die Stadtkasse gekommen. Bestimmt hätte sich auch ein anderes Plätzchen für das Zimmerchen finden lassen.
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  • Harald.Zierhut@t-online.de
    zucker schadet! schade ochsenfurt.
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  • Arcus
    Einen Treffpunkt für Kinder, Familien- und Touristen zu schaffen ist ja eine gute Idee. Dieser Einrichtung aber den Stempel des Lebensmittelgifts „Zucker“ aufzudrücken halte ich für vollkommen deplatziert. Genau so gut hätte die Stadt daraus eine Kifferstube machen können um Süchtige vom noch gefährlicheren Alkohol wegzubringen. (Aber das geht ja auch nicht, gibt es doch zwei Brauereien und unzählige Weinstuben in der Stadt. Man könnte auch Drogenlabore und Drogenhöhlen sagen)
    Wann endlich begreift auch die Stadtführung in Ochsenfurt, dass eine „Zuckerstadt“ kontraproduktiv für das Image ist.
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