Die Coronakrise trifft alle. Doch nicht alle reagieren gleich: Die meisten versuchen, mit den Beschränkungen so gut wie möglich zurecht zu kommen, andere werden aktiv und überlegen sich, wie sie in dieser Situation helfen können. Auch das junge Unternehmen "Creightivist" aus Hohestadt. Dort gibt es ein T-Shirt zu kaufen, das deutlich darauf aufmerksam macht, dass der Träger auf einen gewissen Abstand zu seinen Mitmenschen Wert legt - um das Infektionsrisiko möglichst gering zu halten. Den Nettogewinn aus dem T-Shirt-Verkauf möchte das Team von Creightivist zur Gänze dem Deutschen Roten Kreuz spenden.
Dominic Fritz ist in der seit rund einem Jahr existierenden Firma fürs Marketing zuständig. "Wir wollten in dieser Situation etwas Gutes tun", sagt er. Das aber stellte sich als gar nicht so einfach heraus, denn die Suche nach Organisationen, die sich über eine solche Hilfe auch in etwas bescheidenerem Rahmen freuen würden, gestaltete sich schwieriger als erwartet. "Manche nehmen Spenden überhaupt erst ab einem höheren Betrag an", wundert sich Dominic Fritz.
Unterstützung für das DRK
Nicht so das Deutsche Rote Kreuz (DRK). "Die waren super nett und freundlich", sagt Fritz. Also beschloss das Team aus Hohestadt, die Erlöse aus dem Verkauf der T-Shirts dorthin zu schicken. Denn das DRK stehe bei der Bewältigung der Coronakrise mit an vorderster Front. Viele Freiwillige und Ehrenamtliche setzen sich hier ein. Diese wertvolle Arbeit möchten die Hohestadter mit ihrer Aktion unterstützen. Aber wie sollten die T-Shirts überhaupt aussehen? Dass es ein T-Shirt werden würde, lag nahe. Denn damit verdient die Firma ihr Geld. Sie ist im Bereich Customizing von Kleidung und Sportschuhen tätig, also der individuellen Gestaltung und Bedruckung von Kleidungsstücken nach Kundenwunsch.
Das Geschäft läuft komplett über den Online-Shop. Inhaber Michael Novak arbeitet gemeinsam mit Dominic Fritz und einer weiteren Mitarbeiterin von Hohestadt aus, dazu kommt ein Team von Programmierern. Eine Partnerdruckerei bedruckt am Ende des gesamten Prozesses die Textilien - auch das Corona-Shirt.
Warn-Funktion für die Mitmenschen
Auf der Suche nach einer zur Problematik passenden Idee für ihr T-Shirt schauten die Hohestadter in die Zeitung und entdeckten ein Foto aus einem Supermarkt, wo Menschen in Warnwesten unterwegs waren. Diese Warn-Funktion soll auch das T-Shirt haben: Abstand halten, lautet die darauf formulierte Bitte, verdeutlicht durch eine rote Hand über der Aufschrift "Stop". Auch auf der Rückseite des T-Shirts ist das zu lesen.
Dominic Fritz findet es wichtig, in Alltagssituationen seine Mitmenschen immer wieder auf die Notwendigkeit eines Sicherheitsabstandes von mindestens 1,5 Metern hinzuweisen, denn oftmals siege einfach die Macht der Gewohnheit über das Abstandsgebot. "Man kennt es halt nicht anders." Das T-Shirt, hofft das Team von Creightivist, soll unter anderem in Geschäften beim Einkauf für mehr Sicherheit sorgen - sowohl für den Träger, als auch für die Menschen in seiner Umgebung.
Dass das T-Shirt eine nur kurzfristig nutzbare Erwerbung sein könnte, hält Dominic Fritz für eher unwahrscheinlich. "Das Thema wird wohl noch länger anhalten", glaubt er. Mindestens so lange, bis ein zuverlässiger Impfstoff gegen das Coronavirus verfügbar ist. Danach werde das Shirt sicher eine Erinnerung an diese Zeit sein. Und: "Wir sind davon überzeugt, dass ,Abstand halten' Leben rettet, vor allem beim Einkaufen", meint Dominic Fritz.