zurück
Würzburg
OB-Wahl: Ein Kandidat steht fest, andere überlegen noch
Wer will 2020 Oberbürgermeister oder -meisterin in Würzburg werden? Über mögliche Kandidaten wird viel spekuliert. Der amtierende OB Schuchardt hat sich jetzt festgelegt.
Oberbürgermeister Christian Schuchardt beim Neujahrsempfang der Stadt im Ratssaal.
Foto: Daniel Peter | Oberbürgermeister Christian Schuchardt beim Neujahrsempfang der Stadt im Ratssaal.
Manuela Göbel
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:27 Uhr

In einem Jahr, am 15. März 2020, ist Kommunalwahl und die heiße Phase bei Parteien und Wählergemeinschaften hat begonnen. Wer kommt auf die Liste für den Stadtrat und vor allem: Wer tritt an, um Oberbürgermeister oder Oberbürgermeisterin zu werden? Fest steht bislang nur eines: OB Christian Schuchardt will für eine zweite Amtsperiode antreten. "Ja", antwortete der 50-Jährige kurz und bündig auf die Frage dieser Redaktion, ob er sich zur Wiederwahl stellt.   

"Wir unterstützen Christian Schuchardt. Da gibt es keine Zweifel."
CSU-Kreisvorsitzender Oliver Jörg

Während noch vor einem Jahr zu hören war, dass nicht alle in der Würzburger CSU mit CDU-OB Schuchardt glücklich sind und die Frage diskutiert wurde, ob die Christsozialen vielleicht 2020 mit einem anderen Kandidaten ins Rennen gehen, sind diese Stimmen mittlerweile verstummt. Kreisvorsitzender Oliver Jörg erklärt auf Anfrage: "Wir unterstützen Christian Schuchardt. Da gibt es keine Zweifel." In der kommenden Woche würden sich Kreisvorstand, Stadtratsfraktion und Schuchardt zusammensetzen, um thematische Schwerpunkte des Wahlkampfs auszuarbeiten.

Die Wahl 2014 hatte Schuchardt als gemeinsamer Kandidat von CSU, FDP und  Würzburger Liste (WL) gewonnen. Ob ihn diese drei auch nächstes Jahr wieder gemeinsam nominieren, steht noch nicht fest. "Ich persönlich finde, dass Christian Schuchardt einen guten Job gemacht hat", sagt FDP-Kreisvorsitzender und Bundestagsabgeordneter Andrew Ullmann. "Aber nominiert wird unser Kandidat natürlich von unseren Mitgliedern." Auch die Würzburger Liste hat sich in dieser Frage noch nicht entschieden. "Bei uns ist noch alles offen", sagt Vorsitzender Thomas Ort. "Eventuell stellen wir auch einen eigenen Kandidaten auf."         

Noch nicht festgelegt in der K-Frage haben sich auch die Freien Wähler. Die FWG hatte 2014 keinen eigenen OB-Kandidaten aufgestellt und auch keine Empfehlung für einen der fünf Bewerber abgegeben. "Wie das beim nächsten Mal sein wird, werden wir noch klären", sagt FWG-Fraktionsvorsitzender Josef Hofmann.    

Spannend ist die Frage, wen SPD und Grüne gegen den Amtsinhaber ins Rennen schicken. Vor fünf Jahren haben sie den Wahlkampf erstmals mit einem gemeinsamen OB-Kandidaten , Muchtar Al Ghusain, bestritten. Der damalige Kultur- und Sportreferent verlor dann in der Stichwahl gegen den damaligen Kämmerer Schuchardt. Werden sich SPD und Grüne auch bei der nächsten Wahl wieder zusammentun? Die beiden Parteien wollen sich momentan dazu nicht äußern. Gespräche über diese Frage soll es aber geben. 

Drei mögliche Kandidaten bei den Grünen

"In nicht allzu ferner Zukunft kann ich mehr sagen", erklärt Grünen-Kreisvorsitzender Martin Heilig - der selbst von einigen Beobachtern als möglicher OB-Kandidat gehandelt wird. Eine Alternative wäre Patrick Friedl. Dem Sensationssieger der Landtagswahl 2018 trauen nicht wenige gute Chancen zu, auch den OB-Stuhl zu erobern. Stadtrat und Landtagsabgeordneter Friedl hat diese Spekulationen bislang weder bestätigt noch dementiert.  Oder wird wieder Matthias Pilz für die Grünen antreten? Der Fraktionsvorsitzende hat jedenfalls Erfahrung. Bereits dreimal war er OB-Kandidat gewesen.     

Ähnlich dicht halten die Sozialdemokraten. In der Stadt werden als mögliche Kandidaten Alexander Kolbow und Katharina Räth gehandelt. Der Vorsitzende der Stadtratsfraktion und die Vorsitzende der Würzburg SPD wollen sich zu diesen Spekulationen nicht äußern. "Wir sind noch in der Findungsphase", sagt Räth. Erst im Sommer will man die Entscheidung öffentlich machen.     

Vielleicht gibt es noch eine Überraschung

Vielleicht zaubern Grüne und/oder SPD dann ja auch einen Überraschungskandidaten oder  eine -kandidatin aus dem Hut? Das könnte ein Mitglied des Stadtrats, der Stadtverwaltung oder jemand aus einer ganz anderen Ecke sein. Namen sind auch hier einige im Umlauf. Aber wer von dieser Redaktion bislang darauf angesprochen wurde, dementierte jegliche OB-Ambitionen und bat darum, nicht namentlich genannt zu werden.              

Neben Schuchardt und Al Ghusain waren 2014 noch drei weitere Kandidaten am Start: Wolfgang Baumann (Zukunft für Würzburg), Raimund Binder (ÖDP) und Charlotte Schloßareck (Bürgerforum). Baumann und Schloßareck werden nicht wieder antreten. Ob die ZfW einen eigenen Kandidaten aufstellt, steht noch nicht fest. Das Bürgerforum wird darauf verzichten und stattdessen OB Schuchardt unterstützen. Die ÖDP will dagegen auf jeden Fall mit einem eigenen OB-Kandidaten in den Wahlkampf ziehen. Ob das wieder Raimund Binder sein wird, lässt dieser noch offen.          

Wer will in Würzburg Oberbürgermeister werden? Als mögliche Kandidaten sind einige Männer und bislang eine Frau im Gespräch.

Anzeige für den Anbieter Playbuzz über den Consent-Anbieter verweigert
 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Manuela Göbel
Alexander Kolbow
CSU
Charlotte Schloßareck
Christian Schuchardt
FDP
Freie Wähler
Josef Hofmann
Matthias Pilz
Muchtar Al Ghusain
Oliver Jörg
Patrick Friedl
Politische Kandidaten
Raimund Binder
SPD
Wolfgang Baumann
Würzburger Liste
Ökologisch-Demokratische Partei
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • Doedi.wue
    Kann auf die Ratschläge eines @arcus gut verzichten.Werde sicher keinen grünen Stümper,der in München und Würzburg bisher nichts auf die Beine gestellt hat einem OB Schuchard,der durch überlegtes,sachliches Handeln sein Können bewiesen hat,vorziehen.CSU-Paranoia soll behandelbar sein,“@arcus“!!!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Mainheini
    Jörg: wäre ein prima Mann, ist gut vernetzt, vor allem in München.
    Räth: Wer bitte ist das? Die SPD hat nicht viel Auswahl, aber Jugendliche als OB?
    Kolbow: fängt langsam an sich freizuschwimmen, braucht aber noch einige Jahre zur Reife
    Pilz: bisher dreimal erfolglos, es reicht
    Friedl: Soll erstmal in München zeigen was er kann. Nur mit Klimaschutz ist kein Blumentopf zu gewinnen. Aber in BaWü haben Kuhn und Kretzmann ja gezeigt, wie man sich wandeln kann.
    Schuchardt: keine Experimente, er ist gut, allgemein beliebt, hat sich durchgesetzt, findet Mehrheiten
    Binder: ?
    Aber wer seinen Kopf zu früh rausstreckt ...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Arcus
    Wenn Würzburg jetzt an der Spitze grün wird, wäre das eine feine Sache. Friedl ist sicher ein Kandidat der auch für viele (Ex) CSU Wähler attraktiv wäre.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Hery.Mennig@web.de
    Ich finde, dass der OB Schuchardt keinen schlechten Job macht. Übrigens: Obwohl ihm auf Dienstreisen mit der Bahn eine Fahrt in der ersten Klasse zustehen würde, fährt der OB immer "nur" in der zweiten Klasse! Das mag auf den ersten Blick zwar nicht so wesentlich sein, spiegelt aber dennoch sein Kostenbewusstsein wider. Und merke: Einem jeden recht getan ist eine Kunst die niemand kann.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Laeufer61
    Na, da soll er mal aufpassen...

    ...Zitat: "Matthias Pilz für die Grünen...hat jedenfalls Erfahrung. Bereits dreimal war er OB-Kandidat gewesen"... das er nicht zum "Prinz Philip" der WÜ-Grünen wird zwinkern

    MfG
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten