
Es schien eine gute Idee, als im Sommer vergangenen Jahres Pläne offenkundig wurden, das neue Parkhaus am Bahnhof mit einem Grafitto des Würzburger Basketballstars Dirk Nowitzki zu "verzieren". Zwei Würzburger initiierten eine Petition im sozialen Netzwerkt "change.org", die zwischen Mai und September gut 1500 Befürworterinnen und Befürworter fand.
Ihr Beweggrund: In Dallas gebe es bereits eine Dirk-Nowitzki-Straße und in seiner Heimatstadt Würzburg gebe es aber bisher nichts, woran man erkennen könnte, dass Dirk Nowitzki von hier kommt, hatten sie erklärt. Da habe es sich mit der Kontroverse um das Parkhaus, das nicht jeder schön fände, geradezu angeboten, dass man ihm dort ein Denkmal setzen könnte und damit zugleich das Parkhaus verschönere. Bezahlen sollten das Ganze Sponsoren, die die beiden nach eigener Aussage bereits gefunden hatten.
Ost- und Westfassade des Parkhauses müssen laut Baugenehmigung begrünt werden
Mit diesen 1500 Unterschriften im Gepäck klopften sie beim Parkhaus-Bauherren Gerold Bader an, der unter anderem auch für das benachbarte Studentenwohnheim sowie zahlreiche Bauten entlang der Schweinfurter Straße verantwortlich zeichnet. Der sagte, er sei zwar ein großer Fan des Dirk Nowitzki, blieb aber diplomatisch. "Bevor ich mich zu diesen Plänen äußere, möchte ich mich erst mit der Stadt als Miteigentümerin absprechen", sagt er im September.
Das sei mittlerweile schon im Herbst geschehen, sagt er nun auf Anfrage. "Aber wir haben als Auflage in der Baugenehmigung, dass wir die Fassaden auf der Ost- und Westseite begrünen müssen", so Gerold Bader. Bliebe die Seite nach Grombühl. Dort aber besteht die Außenwand aus gelochten Blechen, um die Durchlüftung des Parkhauses zu gewährleisten., was eine "Verzierung" weitaus aufwändiger machen würde.
Mittlerweile hat die Petition 1729 Unterschriften erreicht. Max, einer der beiden Initiatoren, hat die Hoffnung aber noch nicht aufgegeben. Er möchte noch einmal mit Bader sprechen. "Wir bleiben dran", sagt er.
Würzburg hat viele Persönlichkeiten, vor allem nicht nur Sportler. Außerdem gibt es weitere erfolgreiche, die nur weniger bekannt sind, weniger Aufsehen erregen, weniger gepuscht wurden.
Was würde diese Malaktion kosten? Was kostet sie, wenn nach einigen Jahren die Farbe zwangsläufig wieder abblättert? Mit dem Geld kann man Besseres leisten.
Warum zwei Jungs, die nach einem Dreivierteljahr knapp eineinhalb Prozent der Würzburger zur Unterschrift überreden konnten, so viel Raum in der Mainpost kriegen, verstehe ich auch nicht.