
Die Wasserwacht Würzburg sowie das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) in Schweinfurt schlagen Alarm. Sie sorgen sich um die Sicherheit beim Baden im Main. Grund sind Fälle wie am vergangenen Freitag: Auf einem Partyboot bei Randersacker (Lkr. Würzburg) kollabierte eine feiernde Person und musste durch den Wasserrettungsdienst vom Boot gerettet werden.
Die Mieter solcher Boote steuern sie in der Regel selbst. Dazu braucht es oft nicht einmal einen Bootsführerschein, nur Alkohol darf der Steuermann nicht trinken. Im Fall vom Freitag hatte der Bootsführer zwar nichts getrunken, war aber mit der Situation offenbar gleichwohl überfordert, als eine feiernde Person "plötzlich nicht mehr ansprechbar gewesen", teilte ein Sprecher des Roten Kreuzes mit. Über die medizinischen Gründe wurde nichts bekannt.
Zwölf stark alkoholisierte Personen
Der Bootführer sah sich daraufhin nicht mehr in der Lage, das Boot an Land zu steuern. Wasserwacht und DLRG rückten aus, holten die kollabierte Person von Bord und steuerten dieses und ein weiteres Partyboot, auf denen die Feiernden unterwegs waren, ans Ufer. "Als wir an der Einsatzstelle ankamen, befanden sich auf zwei Partybooten insgesamt zwölf stark alkoholisierte Personen", beschreibt Einsatzleiter Thomas Remling die Situation.
"Die Hitze der vergangenen Tage und übermäßiger Alkoholgenuss sind eine fatale Mischung", warnt in diesem Zusammenhang Björn Rausch, Vorsitzender der Wasserwacht in Stadt und Landkreis Würzburg. "Im Wasser kann so etwas böse enden, weil man dazu neigt, die eigenen Kräfte zu überschätzen." Die Strömung des Flusses, die selbst im Uferbereich zu spüren sei, lasse auch geübte Schwimmer schnell abtreiben.
Alkohol und Baden: Wasserwacht fordert mehr Vernunft
Erschwerend komme hinzu, dass der Main als Bundeswasserstraße vor allem dem Güterverkehr per Schiff dient. "Große Güter- oder Personenschiffe haben keine Chance, einzelnen Schwimmern auszuweichen", erklärt Rausch. "Dafür sind die Schiffe zu schwerfällig und der Fluss zu klein." Zudem seien Badende aus der Entfernung leicht zu übersehen, da meist nur ihr Kopf aus dem Wasser schaut.
Auch die WSA warnte am Mittwoch Badende vor Schiffen. Schnell könnten Menschen von deren Sog erfasst werden. Außerdem erinnert die Behörde daran, dass das Baden in bestimmten Bereichen des Mains nicht erlaubt ist, insbesondere in einer 100-Meter-Zone um Brücken, Wehr- und Schleusenanlagen, Kraftwerksanlagen und Hafeneinfahrten.
Und es sind nicht nur Schiffe und Badende auf dem Main unterwegs: Hinzu kommen Sportboote, Stand-up-Paddle-Boards, Grillboote, Ruderboote und viele mehr. "Da kommt es vor allem auf gegenseitige Rücksicht an", so Wasserwachtschef Björn Rausch. Insbesondere fordert er mehr Verantwortungsbewusstsein, "wenn Menschen am oder auf dem Wasser Alkohol trinken". Wasserwacht und DLRG patrouillierten zwar in den Sommermonaten verstärkt auf "besonders beliebten Flussabschnitten". Eine durchgehende Aufsicht an allen Badestellen des Mains könnten die Wasserrettungsorganisationen jedoch nicht stellen.
Hinweis: In einer früheren Version hatte es geheißen, der Bootführer sei kollabiert und das Boot daraufhin manövrierunfähig gewesen. Das ist nicht richtig. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.
Hier sind aus meiner Sicht völlig andere Maßstäbe anzusetzen, da es sich um gewerblich organisierte Veranstaltungen handelt. Vorbild sind die Holzflöße, die es traditionell in Bayern gibt und die seit Jahrzehnten als "Partyflöße" genutzt werden und das übrigens ohne jeglich Rücksicht auf Natur und Umwelt.
Es geht hier um Reibach und mich wundert, dass so was überhaupt genehmigt und sogar versichert wird. Wenn was passiert, ist das Geschrei wie immer sehr groß.
Wie kann man denn völlig Ahnungslose durch angemietete Boote so einer Gefahr aussetzen?
Bootsführerschein wäre Mindestvoraussetzung.
Der Führerschein gehört definitiv eingezogen, ein lebenslanges Fahrverbot auf Gewässern und eine hohe Anzahl Sozialstunden in einer Unfallchirurgie aufgebrummt, um die direkten Folgen seines Handels vor Augen geführt zu bekommen.
Wenn da ein großer Kahn gekommen wäre, gute Nacht! Mal kurz bremsen oder umfahren ist nicht! Der geht drauf und das bisschen Holzbötchen auseinander. Von der Schiffsschraube ganz abgesehen, welche vor ein bisschen Menschenkörper kein Halt macht. Aber gibt ja Leute, die werden es richten. Danke den zahlreichen Einsatzkräften!
Gelacht wird, wenn überhaupt, dann im Keller.
Von euch war keiner jung....
Diese Zeitung sollte mal ihre Reporter durch die Innenstadt schicken, und die Leute fragen, was sie denn denken, wie tief der Main im Bereich Würzburg ist.
Die meisten Befragten werden wohl utopische Werte angeben, und hinterher total überrascht sein, dass der Main, je nach Pegelstand nicht mal so tief ist wie das Schwimmerbecken im Dallenberg-Bad!
Was das alles für unerfahrene Badende, und Freizeitkapitäne bedeutet, könnte und sollte man hier mal aufarbeiten...
Der Main ist eine Binnenschifffahrts-Straße, und definitiv kein Bade-See!
Leider ist es immer noch so, dass man ein "Boot" mit einer Länge von höchstens 20 Metern, und einem Motor von höchstens 15 PS immer noch Führerscheinfrei fahren darf.
Doch in meinen Augen sind diese Partyboote sogar eine Personenbeförderung, an die noch höhere Maßstäbe angelegt werden müssten...
Ich weiß nicht wie alt Sie sind, aber wenn ich an die Zeit von 1975 bis 1990 zurückdenke,
wird es mir heute noch grauslich.
Da bist du alle 2 Jahre auf dem Friedhof gestanden weil sich ein Schulkollege oder Kumpel mit dem Motorrad oder Auto derrennt hat. Über solche Peanuts wie dieses hat man doch nur gelacht. In meiner Ortschaft wo ich wohne haben wir seit 1985 keinen Unfalltoten mehr, aber dafür 4 Suzide. Nur mal so gegenübergestellt.
Vorneweg, ich heiße das im Artikel beschrieben Verhalten nicht gut. Aber hier im Forum ist es mittlerweile leider Gang und Gäbe permanent über "die Jugend" oder Studenten zu schimpfen. Die eigenen Verfehlungen aus Jugendjahre werden dabei (zum Teil auch unbewusst, da gibt es diverse psychologische Erklärungen) geschönt oder verdrängt. Letztlich wird die vorherige Generation nicht anders über die Grantler von heute gesprochen haben.
Dazu noch ein schönes Zitat: "Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer." - Sokrates (470-399 v.Chr.)
Dieser Spruch wird immer vorgeholt wenn keine Argumente mehr vorhanden sind.
Nicht jeder hatte eigene Verfehlungen in Jugendjahren. Mögen Sie davon halten was Ihnen beliebt aber es gab durchaus anständige Jugendliche die weder gekifft noch geraucht noch gesoffen haben. Und schon gar nicht kamen die auf dämliche Gedanken die sich und andere Leute in Gefahr gebracht hätten. Es gab tatsächlich Jugendliche die durch NICHTS aufgefallen sind. Sie würden wahrscheinlich Langweiler dazu sagen - ich nenne sie einfach gut erzogen und verantwortungsbewusst. Verantwortung = etwas das heute nur noch sehr selten vermittelt wird.
Die Zahlen sprechen hier eine ziemlich eindeutige Sprache. Die Zahl der Jugendlichen, die regelmäßig Alkohol konsumieren fällt. Das Durchschnittsalter beim ersten Rausch steigt. Rauchen ist so unpopulär wie nie zuvor. Die Jugendkriminalität geht zurück. Ebenso sinken - wie von Dominator erwähnt - die Zahlen der Verkehrstoten. Um Ihnen das Haar in der Suppe zu gönnen: Beim Cannabiskonsum steigen die Zahlen tatsächlich.
Es gibt nunmal belegbare Zahlen und Fakten und dann gibt es gefühlte Wahrheiten. Ihre eigene Jugend ohne Fehl und Tadel möchte ich gar nicht in Frage stellen, sie ist aber letztlich ein anekdotischer Sonderfall, die Zahlen sagen etwas anderes.
Der Unterschied zwischen der Jugend von früher und heute besteht darin,daß man früher zwischen“Mein und Dein“ unterschied,während heute alles als„Unser“ betrachtet wird.Fremdes Eigentum wird rücksichtslos mißbraucht und zerstört.Die Gesundheit anderer wird in egoistischer Manier mißachtet.Vielen Jugendliche und Studenten wird es zu leicht gemacht,sie sind von zu Hause verwöhnt,haben wenig Erziehung und Bildung genossen und sind als„Parasiten der heutigen Gesellschaft“unterwegs.Das Schreien nach dem Staat,ohne je Eigeninitiative ergriffen zu haben,ist selbstverständlich und wird leider all zu oft widerstandslos erhört. Wir haben hier in Deutschland „ Römisches Reich“, welches an der eigenen Dekadenz untergegangen ist.