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Würzburg/Schweinfurt
Naturbaden in der Region: So bleibt die Erfrischung an Unterfrankens Badeplätzen sicher
Immer wieder lassen Nachrichten über Badeunfälle aufschrecken. Mit Blick auf das sonnige Wochenende geben Experten Tipps, was zum Beispiel im Main zu beachten ist.
So wie hier in Eibelstadt bei Würzburg sieht es in diesen heißen Tagen auch an anderen Badestellen entlang des Mains aus. Das Schwimmen im Fluss hat aber Tücken.
Foto: Patty Varasano | So wie hier in Eibelstadt bei Würzburg sieht es in diesen heißen Tagen auch an anderen Badestellen entlang des Mains aus. Das Schwimmen im Fluss hat aber Tücken.
Jürgen Haug-Peichl
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:49 Uhr

Sonne, Hitze - ab ins Wasser: Dieses Wochenende wird mit tollem Sommerwetter glänzen. Also werden viele Menschen an Flüssen und Seen Abkühlung suchen. Gerade der Main ist dafür ein begehrtes Ziel.

Doch Vorsicht. In den vergangenen Tagen haben einige, zum Teil tödliche Badeunfälle im Rhein bundesweit für Schlagzeilen gesorgt und den Blick darauf gelenkt, dass Badende in Flüssen besonders achtsam sein sollten. Das gilt für den wesentlich kleineren Main ebenso wie für Seen. Experten geben Tipps.

Wie stark ist die Strömung im Main? Was sollten Badende deswegen beachten?

Der Main hat im Vergleich zum Rhein eine wesentlich geringere Strömung. Dennoch werde sie vom Ufer aus gerne unterschätzt, warnt Daniel Ostertag. Der Vize-Vorsitzende der Kreiswasserwacht Würzburg rät deshalb Schwimmern davon ab, den Main zu durchqueren. In Ufernähe zu baden oder zu schwimmen, sei hingegen kaum gefährlich. Doch auch dabei sei zu beachten: Wer wieder an seinem Startpunkt ankommen möchte, sollte mit Blick auf den Kraftaufwand erst gegen die Strömung schwimmen, um dann einen leichteren Rückweg zu haben. "Im Zweifel geht man raus und läuft eben zurück."

Wie reagiere ich, wenn ich als Schwimmer in die Strömung geraten bin und damit nicht mehr klarkomme?

Auf jeden Fall Ruhe bewahren und um Hilfe rufen, ist der einhellige Tipp von Experten. Ostertag rät zudem: "Nicht versuchen, gegen die Strömung anzukommen." Vielmehr sollte sich der Schwimmer quer aus der Strömung Richtung Ufer treiben lassen.

Den Schiffen rechtzeitig ausweichen, die Strömung in der Flussmitte meiden: Das sind einige der Tipps von Experten rund ums Baden in Flüssen.
Foto: Patty Varasano (Symbolbild) | Den Schiffen rechtzeitig ausweichen, die Strömung in der Flussmitte meiden: Das sind einige der Tipps von Experten rund ums Baden in Flüssen.
Was ist wichtig für Stand-up-Paddler und Schlauchbootfahrer?

Wer sich auf dieser Weise auf dem Fluss bewegt, muss wissen: Der Main ist eine Bundeswasserstraße, also so etwas wie eine Autobahn für die großen Güter- und Personenschiffe. Deswegen haben sie Vorfahrt. Generell gilt laut Ostertag auf Flüssen: "Die Kleinen müssen auf die Großen achten." Schon deshalb, weil Schiffe Schwimmern oder Paddlern oft nicht rechtzeitig ausweichen können. Denn der Platz dafür ist begrenzt: "Der Main ist ein relativ schmales Gewässer." Für Schwimmer, Paddler und Schlauchbootfahrer gilt deshalb gleichermaßen: Den Schiffen weiträumig ausweichen und den Schleusen nicht zu nahe kommen.

Wie lauten die Grundregeln für das Vergnügen im Wasser?

Zusammengefasst gilt: Nicht betrunken sein, nicht mit vollem Magen sowie nur mit guten Schwimmkenntnissen ins Wasser gehen, vorher abkühlen und niemals an Stellen reinspringen, wo der Untergrund unklar ist. Kinder sollten auf jeden Fall intensiv beaufsichtigt und beim Schwimmen begleitet werden, sind sich Experten einig. Das Prekäre: "Kinder ertrinken lautlos" - und das innerhalb von nur 30 bis 90 Sekunden, warnte jüngst eine Sprecherin der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) vor dem Hintergrund der Badeunfälle im Rhein.

Wie reagiere ich, wenn ich Zeuge eines Notfalls bin?

Sofort die Notrufnummer 112 (ohne Vorwahl) wählen, rät Wasserwachtler Ostertag. Zu Beginn sollte der Anrufer mit Stichworten wie "Wasser" oder dem Namen des Gewässers darauf hinweisen, dass es sich um einen Badeunfall handelt. Das beschleunige in der Notrufzentrale die Alarmierung spezieller Rettungskräfte.

Woher weiß ich, wie sauber die Badegewässer in der Region sind?

Das bayerische Landesamt für Gesundheit bietet auf seinen Internetseiten (Menüpunkt "Gesundheit") eine Übersicht über die Qualität von Badegewässern in Unterfranken und den anderen Regierungsbezirken an.

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Kommentare
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  • H. M.
    Noch ein Tipp von mir als ehemaliger Rettungsschwimmer: Jede/r muss sich bewusst sein, das er/sie als Schimmer/in im Main ganz schlecht zu erkennen ist!!! Das ist in Schwimmbädern mit ihren klaren Wassern und hellen Untergründen ganz anders. Die Großschifffahrt, die Sportbootfahrer und auch Ruderer (besonders die ohne Steuermann) können Schwimmende nicht oder erst viel zu spät erkennen. Helfen kann eine neonfarbene Badekappe, die aber die wenigsten haben. Man muss sich also immer wieder in alle Richtungen durch Beobachtung absichern! Auf jeden Fall ist Leichtsinn völlig unangebracht. Wer glaubt "mir passiert schon nichts", kann ganz schnell eines besseren belehrt werden!
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  • J. H.
    Vielen Dank. Das sind zweifellos sehr wichtige Hinweise.

    Jürgen Haug-Peichl
    Regionalredaktion
    Main-Post
    97084 Würzburg
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