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Würzburg
Neuverpachtung vom Tisch: Der Pavillon am Sternplatz in Würzburg wird im kommenden Jahr abgerissen
"Grünes Karree am Sternplatz" ist der Arbeitstitel des Projekts, das das Baureferat 2024 in Angriff nehmen möchte. Was genau geplant ist.
Nach dem Auszug vom Blumenladen 'Holländer' aus dem Pavillon am Sternplatz, steht dieser nun länger leer. 2024 soll der Pavillon dann verschwinden. 
Foto: Thomas Obermeier | Nach dem Auszug vom Blumenladen "Holländer" aus dem Pavillon am Sternplatz, steht dieser nun länger leer. 2024 soll der Pavillon dann verschwinden. 
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 27.10.2023 02:57 Uhr

Im Frühjahr stand noch eine Neuverpachtung des sanierungsbedürftigen Pavillons am Sternplatz durch die Stadt zur Debatte. Diese Variante ist jetzt vom Tisch: Der Ausschuss für Planung, Umwelt und Mobilität (Puma) des Stadtrats hat am Dienstag mit Mehrheit von elf zu fünf Stimmen beschlossen, den Kiosk abzureißen und durch einen Baum mit konsumfreien Sitzgelegenheiten und zusätzlichen Grünflächen zu ersetzen.

"Grünes Karree am Sternplatz" ist der Arbeitstitel des Projekts, das das Baureferat in der ersten Jahreshälfte 2024 in Angriff nehmen möchte. "Wir wollen diesen Teil des Sternplatzes neu ordnen und die Aufenthaltsqualität verbessern", erläuterte Stadtbaurat Benjamin Schneider. Bis Ende des vergangenen Jahres wurde der in die Jahre gekommene Pavillon vom Blumenhändler "Der Holländer" als Verkaufskiosk genutzt, der aus wirtschaftlichen Gründen den Pachtvertrag mit der Stadt nicht verlängert hat. Das kleine Gebäude ist Ende der 1980er Jahre entstanden und wurde bereits 1997 bei einer Stadtbildanalyse als Fremdkörper zwischen Domstraße und Sternplatz eingestuft.

Fahrräder und Pedelecs sollen vom Sternplatz verschwinden

Durch den aktuellen Leerstand "wird der Zustand nicht schöner. Es ist eine unschöne Ansammlung mit Müll und vielen Fahrrädern", sagt Schneider. Damit soll bald Schluss sein: Fahrräder und Pedelecs sollen vom Sternplatz verschwinden, da in den vergangenen Jahren nur wenige Meter weiter an der Ecke Sterngasse/Franziskanergasse zahlreiche neue Abstellmöglichkeiten geschaffen wurden. Die Briefkästen wurden bereits in die Rückermainstraße verlegt, die abgeschaltete Telefonzelle wird ebenfalls verschwinden, der Zugang zur unterirdischen WC-Anlage bleibt unverändert erhalten. Der Mietvertrag für Mobilfunk-Antennen auf dem Kiosk-Dach endet spätestens am 31. März 2024.

So soll der Sternplatz in Würzburg künftig aussehen.
Foto: Stadt Würzburg, Michael Weber | So soll der Sternplatz in Würzburg künftig aussehen.

An Stelle des Pavillons wird es eine erhöhte Pflanzgrube für einen großen Baum mit Sitzbänken auf zwei Seiten geben. Vorbild sind die Gestaltungselemente und Sitzgelegenheiten in der Eichhornstraße, die von Passantinnen und Passanten laut Stadt sehr gut angenommen werden. Auf der Sternplatz-Seite soll eine zusätzliche kleine Grünfläche als Hochbeet angelegt werden. Damit soll laut Schneider verhindert werden, dass am Geländer vor dem WC-Abgang weiterhin Fahrräder angekettet werden.

Befürwortet wurde die geplante Umgestaltung von fast allen Fraktionen

Durch das "grüne Karree" soll der Sternplatz besser einsehbar und außerdem ein kleiner und kostengünstiger Beitrag zur Klimaanpassung der Innenstadt geleistet werden. Die Maßnahme wird durch den städtischen Bauhof in Eigenregie umgesetzt: "Dadurch können wir trotz begrenzter Haushaltsmittel einiges bewegen. Mehr ist in der aktuellen wirtschaftlichen Lage nicht angebracht."

Begrüßt und befürwortet wurde die geplante Umgestaltung von fast allen Fraktionen. "Es ist im Moment ein ziemlicher Schandfleck, ich finde es gut, dass dort nicht saniert, sondern begrünt wird", betonte Charlotte Schloßareck (FDP/Bürgerforum). Raimund Binder (ödp) schlug an Stelle des Hochbeets zusätzliche Sitzgelegenheiten vor.

Widerspruch kam lediglich von der CSU, die geschlossen gegen das Projekt stimmte. Der Vorschlag sei grundsätzlich zwar "durchaus ansprechend", sagte der Fraktionsvorsitzende Wolfgang Roth. Angesichts zunehmend leerer Kassen sei es nicht der richtige Zeitpunkt, "an funktionierende Plätze heranzugehen." Roth kritisierte neben der Verschwendung von Steuergeldern auch das Vorgehen der Verwaltung, die die Maßnahme ohne Zustimmung des Stadtrats Maßnahmen geplant habe und "Interessenten am Pavillon keine Chance mehr gibt".

 
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Kommentare
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  • Barbara Fersch
    da immer mehr Menschen ein Fahrrad benutzen, sollte es auch dem entsprechend ordentlich Stellplätze für die Zweiräder geben, die im Artikel als störend beschrieben werden. Fahrradwege werden in Würzburg genug ausgewiesen!
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  • Guenther Rinke
    Ein barrierefreies Toilettenhäuschen wäre notwendig!
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  • Roland Rösch
    Wo ist da Klimaanpassung am Steinplatz wenn die erneuerte Verschönerung rückermainstrasse vorm Rathaus große Flächen mit Pflasterstein bebaut und versiegelt werden? Man will Verbesserung und heizt weiter mit versiegelten Steinen die Innenstadt auf. Ein hoch auf unseren überflüssigen Herrn Heilig.
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  • Michael Zink
    Bin mal gespannt, ob es wirklich so grün/bunt wird, wie auf dem Bild. Denn "Vorbild sind die Gestaltungselemente und Sitzgelegenheiten in der Eichhornstraße". Die sind ja so konstruiert, daß neben dem Baum möglichst kein Grashalm wächst.
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  • Jens Lattke
    Liebe Mainpost, wo die CSU die Verschwendung von Steuergeldern genau dieses Ausschusses anspricht: seit geraumer Zeit gibt es in unserer Stadt mehrere, sehr teure Vermietanlagen von Lastenbikes. Allein: ich habe noch NIE ein angemietetes Bike gesehen. Auch keinen leeren Stellplatz an einer der Anlagen. Deshalb meine Bitte: könntet Ihr dieser Sache einer m.E. veritablen Verschwendung mal auf den Grund gehen? Die Anschaffung war ideologisch motiviert. Mich würde interessieren: was hat der Spaß gekostet, wie lange gibt es das jetzt schon, was kosten Wartung und Unterhalt und wie viel Geld wurde schon in den Stadtsäckel gespült …
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  • Patrick Wötzel
    Sehr geehrter Herr Lattke,

    die 45 Miet-Lastenräder an 14 Standorten im Stadtgebiet gibt es seit einem guten Jahr. Betrieben wird das Verleih-System von der Firma sigo GmbH, die Einnahmen fließen nicht in die Stadtkasse.

    Würzburg nimmt damit nach einer erfolgreichen Bewerbung als größte von insgesamt acht bayerischen Kommunen an einem Pilotprojekt des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bauen und Verkehr teil, das die Anschaffung der Lastenräder finanziell gefördert hat. Das Pilotprojekt endet Ende dieses Jahres und wird danach evaluiert.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Patrick Wötzel
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  • Roland Rösch
    Evakuieren is gut und dabei noch die e- Roller raus aus Würzburg
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  • Christian Baier
    Welche interessanten Interessenten hätte es denn gegeben? Ich kann mir im Gegensatz zur CSU nicht vorstellen, dass diese Schlange stehen
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  • Michael Zink
    Briefkästen in die Rückermainstraße?
    Stehen die nicht am Besten da, wo sie auch gesehen werden? Soviel Platz verbrauchen die doch nicht.
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  • Herbert Stapff
    Vielleicht kauft ihn jemand als Gartenpavillon.
    Ansonsten die Fläche nur pflastern, Stellplätze für Fahrräder schaffen und den Zugang zur Toilette aufwerten. Das ist teuer genug als Investition. Sitzflächen gibt es dort genug. Ein Baum muss gegossen werden, die Wurzeln verursachen Folgeschäden an unterirdischen Leitungen.
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  • Michael Zink
    Nicht noch mehr zupflastern. Die Fußgängerzonen und -zönchen sind schon grau genug.
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  • Christine Gerhardt
    Offenbar scheint es doch über den Standplatz Franziskanergasse für Fahrräder hinaus Bedarf an Abstellmöglichkeiten zu geben. Wie wär's dann mit mehreren Ständern vor dem Geländer statt einem Hochbeet?
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  • Wolfgang Keller
    Wie gut, dass die Konservativen keine Mehrheit im Stadtrat haben. Sonst würde es wohl heißen: Vorwärts nimmer, rückwärts immer.
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  • Michael Fries
    Sehr gute Entscheidung, dem Kabuff wird keiner nachtrauern ...
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  • Gunder Kluge
    Die Blumenkäufer schon
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  • Helmut Neuland
    aber dort gab es doch keine Blumen mehr, wie im Artikel steht ist der Pavillon leer
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