
Erst im vergangenen September 2024 hatte Generalmajor Jörg See bei einem feierlichen Appell in der Balthasar-Neumann-Kaserne (BNK) in Veitshöchheim das Kommando über die 22.000 Zugehörigen der 10. Panzerdivision von Generalmajor Ruprecht von Butler übernommen.
Erstmals lud der neue Divisionskommandeur nun 230 Gäste zum traditionellen Neujahrsempfang in die BNK ein, die voller Spannung seinen Lagebericht und Ausblick auf das Jahr 2025 verfolgten. Darunter weilten neben den militärischen und zivilen Führungskräften der Division auch zahlreiche Repräsentanten aus Politik, Kirche, Justiz, Polizei und dem sonstigen öffentlichen Leben.

In seiner Rede ging der Kommandeur ausführlich auf die Strukturveränderungen der "Zehnten" ein. Angesichts der veränderten sicherheitspolitischen Situation seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hat die Bundesregierung der Nato eine einsatzbereite gepanzerte Division ab dem Jahr 2025 zugesagt. Die Speerspitze Deutschlands für die Landes- und Bündnisverteidigung der Nato werde die 10. Panzerdivision sein.
Mit der Großübung Grand Quadriga 24 wurde Professionalität der Truppe gesteigert
Auf dem Weg zur Division 2025 mit 30.000 Soldaten sei ihre Struktur durch die Unterstellung weiterer Truppenteile im April 2024 ergänzt worden, erläuterte der Generalmajor. Ziel sei es, die Divisionstruppen in die Lage zu versetzen, die vier Brigaden der "Zehnten" jederzeit mit bestimmten Fähigkeiten im Bereich Aufklärung, Versorgung, Artillerie sowie Pionier- und Fernmeldewesen in ein hochintensives Gefecht zu führen.

Bei der Großübung "Grand Quadriga 24" im vergangenen Sommer habe die Division ihre Einsatzbereitschaft bereits hochgefahren und aus jeder ihrer vier Brigaden ein Bataillon mit insgesamt 5000 Soldaten über See, Luft, Eisenbahn und Straße nach Litauen verlegt – über eine Strecke von 1500 Kilometern. Damit habe man gezeigt, so der Divisionskommandeur, dass man zusammen mit den Nato-Partnern "kampfstark und einsatzbereit" einen sichtbaren Beitrag zur Abschreckung leisten könne.
Mit der Großübung sei nicht nur die Professionalität der Truppe gesteigert worden, "es wurden auch das Selbstbewusstsein und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten gestärkt", sagte See. Die Militärseelsorge werde, so versicherte der evangelische Militärpfarrer Jochen Fiedler, die Angehörigen der Bundeswehr bei den Vorbereitungen auf einen möglichen Krieg und die "persönliche Baustelle des Friedenhaltens im eigenen Land" begleiten.

Es gelte nun, so Generalmajor See, den weiteren Um- und Ausbau der 10. Panzerdivision zur Division 2025 konsequent und langfristig weiter voranzutreiben, komplexes Großgerät wie den Schützenpanzer Puma S1 oder das Rüstungsprogramm "Digitalisierung landbasierter Operationen" zu integrieren. Dazu gehörten Maßnahmen zur Personalgewinnung ebenso wie "die gute Führung auf allen Ebenen vorzuleben".
Ausblick auf November 2025: Große Jubiläumsfeier
Auf die "Zehnte", erklärte der Generalmajor weiter, sei auch hier in Veitshöchheim in Krisenfällen Verlass – beispielsweise bei Hochwasser. Die Soldatinnen und Soldaten fühlten sich hier eingebettet. "Die hier erfahrene Wertschätzung gibt uns in Uniform jeden Tag Kraft, Vertrauen und Zuversicht."

Er freue sich schon auf die große Jubiläumsfeier Mitte November 2025, blickte der Generalmajor weiter auf das Jahr 2025. Bei einem Festakt in den Mainfrankensälen gemeinsam mit der Gemeinde Veitshöchheim würde das 80-jährige Ende des Zweiten Weltkriegs gefeiert sowie das 70-jährige Bestehen der Bundeswehr. Zudem würden 60 Jahre Bundeswehr am Standort Veitshöchheim sowie das zehnjährige Bestehen der Panzerdivision begangen.
An Oberstleutnant Wolfgang Schwörer überreichte der Kommandeur 1800 Euro, die die 350 Gäste beim Adventskonzert des Heeresmusikkorps in der Kuratiekirche im Dezember für die Aktion "Sorgenkinder in Bundeswehr-Familien" gespendet hatten. Den Neujahrsempfang umrahmte musikalisch ein Bläserensemble des Heeresmusikkorps Veitshöchheim unter der Leitung von Stabsfeldwebel Sebastian Walter.
