
Als die Pläne im vergangenen Mai im Ausschuss für Planung, Umwelt und Mobilität (Puma) zum ersten Mal vorgestellt wurden, waren als Ergebnis einer Machbarkeitsstudie vier einzelne Baukörper vor der Kulisse der Weinberge zu sehen. Inzwischen hat die Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV) für ihr geplantes Dienstleistungszentrum auf dem Parkdeck in der Veitshöchheimer Straße einen Realisierungswettbewerb durchgeführt, und der Sieger hatte eine andere Idee: Ein einziger Baukörper auf der nordwestlichen Seite der Brücke der Deutschen Einheit soll es werden.
60 Millionen Euro sollen in das Projekt am Alten Hafen investiert werden
Es ist ein Gemeinschaftsprojekt der beiden WVV-Tochtergesellschaften Würzburg Hafen GmbH (WHG) und Immobilien Management GmbH (IMG), in das nach aktuellem Stand um die 60 Millionen Euro investiert werden sollen. Der von der Jury des Wettbewerbs Mitte Dezember einstimmig zum Sieger gekürte Entwurf stammt vom Büro H2M Architekten und Stadtplaner aus Kulmbach zusammen mit De Buhr LA Landschaftsarchitektur aus Sommerhausen, die bereits mit der Detailplanung des Projekts beauftragt wurden. Die erforderliche Änderung des Flächennutzungsplans und die Aufstellung eines Bebauungsplans hat der Stadtrat bereits beschlossen.

Zwischen Mainufer und Würzburger Stein soll am Alten Hafen in den kommenden Jahren "ein größerer massiver Kubus" mit sieben Geschossen für Büros und Gastronomie entstehen, der dieselbe Höhe wie das Ibis-Hotel auf der anderen Seite der Brücke haben wird. Beide Gebäude werden die Brückenauffahrt "wie ein Tor einrahmen", sagte Sandra Schmitt, die Geschäftsführerin von WHG und IMG, als sie das Ergebnis des Realisierungswettbewerbs kürzlich im Puma präsentierte.
"Wir wollten mit eine hochmoderne und zeitgemäße Architektur. (…) Vor allem die Sicht- und Blickbeziehungen waren uns wichtig", betonte Schmitt. Das Gebäude wird von begrünten Freiflächen umgeben sein und auf das bestehende Parkhaus "Alter Hafen" aufgesetzt. Die dort vorhandenen 253 PKW-Stellplätze bleiben komplett erhalten, auch an der Zu- und Ausfahrt wird sich nichts ändern. In der Planung des Dienstleistungszentrums sind auch 25 Motorrad- und mehr als 260 Fahrrad-Stellplätze vorgesehen.
Das Diskoschiff "Das Boot" kann seine bekannte Anlegestelle behalten.
Im Entwurf ist auf dem Rest des rund 8000 Quadratmeter großen Grundstücks viel Grün zu sehen, das es dort bisher noch nicht gibt. Das Diskoschiff "Das Boot" kann seine bekannte Anlegestelle behalten. Dahinter werden künftig die Passagiere am Alten Hafen aus den großen Kabinenschiffen aus- und in Busse einsteigen. Auf dem Gelände des Dienstleistungszentrums wird es daher auch vier Bus-Stellplätze geben. Bisher legen die Flussschiffe im Hafenbecken hinter dem Kulturspeicher an, und die Busse müssen auf der Veitshöchheimer Straße auf ihre Fahrgäste warten.

Im Erdgeschoss ist eine Gastronomienutzung mit Außenbereich vorgesehen
Hinter einer modernen Fassade in Holzbauweise wird es im neuen würfelförmigen Dienstleistungszentrum flexibel zugehen: "Es wird Platz für Büros in allen Größen geben", sagte Schmitt. Im Erdgeschoss ist eine Gastronomienutzung mit Außenbereich vorgesehen.
In Sachen Nachhaltigkeit soll der neue Bau einen beispielhaften Charakter für die Stadt haben: "Alles was möglich ist wird bedacht oder geprüft", so die WHG-Geschäftsführerin. Unter anderem nannte sie ökologische Baumaterialien, Dachbegrünung, Photovoltaikanlage und einen Fernwärmeanschluss an das benachbarte Heizkraftwerk. Direkt am Mainufer haben die Planer außerdem den Hochwasserschutz im Blick.