
Lieber mehr Stellplätze als weniger: Der Ausschuss für Planung, Umwelt und Mobilität (Puma) des Stadtrats hat den Plänen für eine Bebauung auf dem Gelände des Parkhauses "Alter Hafen" an der Veitshöchheimer Straße mit großer Mehrheit zugestimmt, aber auch einige Wünsche geäußert.
Die städtische Tochtergesellschaft Würzburger Hafen plant neben der Brücke der Deutschen Einheit ein Dienstleistungszentrum mit Büroflächen und Gastronomie und wird dafür einen Architektenwettbewerb mit Einladungen an zehn Büros aus ganz Deutschland ausloben.
Parkdeck ist nur zu 30 Prozent ausgelastet
Rund 350 Stellplätze gibt es derzeit direkt neben dem Diskoschiff "Boot", das von den Plänen auf dem Grundstück zwischen Mainufer und Veitshöchheimer Straße nicht betroffen ist. "Das Boot bleibt erhalten", erläuterte Stadtbaurat Benjamin Schneider im Puma.
Die Diskothek und das Großkino Cinemaxx sorgen dafür, dass das tagsüber nur schwach frequentierte Parkhaus "Alter Hafen" zumindest am Abend besser ausgelastet ist, trotzdem sind durchschnittlich nur etwa 30 Prozent der Stellplätze belegt. Während Veranstaltungen auf der Talavera und den Mainwiesen ist die Auslastung allerdings deutlich höher.
Neubau mit bis bis zu fünf Geschossen vor dem Hintergrund der Weinberge geplant
Aufgrund der Lärmbelastung zwischen der Diskothek und der viel befahrenen Veitshöchheimer Straße wäre eine Wohnbebauung an dieser Stelle schwierig bis unmöglich: "Der Umgebungslärm ist extrem und kommt von allen Seiten", sagte Schneider. Deswegen will die WHG als Grundstückseigentümer das gut 20 Jahre alte Parkhaus abreißen, zwei neue Parkdecks an gleicher Stelle bauen und auf diesem Sockel auf bis zu fünf Geschossen Büro- und Gewerbeflächen und den einen oder anderen gastronomischen Betrieb ansiedeln.
In einer Machbarkeitsstudie der hsp Architekten aus Bad Homburg wurden verschiedene Bebauungskonzepte untersucht. Als Ergebnis sind auf den Entwürfen auf einem zweigeschossigen neuen Parkdeck vier große würfelförmige Gebäude vor dem Hintergrund der Weinberge zu sehen. Die Studie bildet die Grundlage für den Architektenwettbewerb, den der Ausschuss mit großer Mehrheit auf den Weg gebracht hat. "Es ist die Idee einer möglichen Anordnung", betonte Schneider. Soll heißen: Wie die Bebauung an dieser Stelle irgendwann einmal konkret aussehen wird, ist noch völlig offen.
Geplant ist außerdem eine zusätzliche Anlegestelle für Hotel- und Kreuzfahrtschiffe und ein Busterminal. Derzeit warten teilweise mehrere Busse vor dem Kulturspeicher auf die Schiffstouristen von den Anlegestellen im Alten Hafen. Größere Gruppen beim Ein- und Aussteigen sorgten regelmäßig für Behinderungen auf dem Rad- und Fußweg. Auf dem Parkhaus-Grundstück soll es auch künftig wieder bis zu 350 Stellplätze geben, von denen allerdings ein erheblicher Teil zumindest tagsüber für die Mieter des Dienstleistungszentrums benötigt wird.
Grünen sind erschrocken über "die Klötze"
Im Ausschuss wurden die Pläne mehrheitlich begrüßt, allerdings wurden von CSU, Freien Wählern und FDP/Bürgerforum mehr Stellplätze gefordert. "Ein Stellplatz-Minus trotz zusätzlicher Nutzungen wäre für mich eine Fehlentwicklung", meinte der CSU-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Roth.
Auch die Grünen stimmten der erforderlichen Änderung des Flächennutzungsplans und der Aufstellung eines Bebauungsplans zu, über die in der kommenden Woche noch der Stadtrat entscheiden muss. Allerdings sei sie "erschrocken über die Klötze", sagte die Fraktionsvorsitzende Sandra Vorlová: "Man sollte vielleicht nicht so hoch gehen."
Stadtrat Wolfgang Baumann fehlt die städtebauliche Konzeption im Würzburger Alten Hafen
Abgelehnt wurde das Projekt von Christiane Kerner (parteilos/ÖDP-Fraktion) und Wolfgang Baumann (ZfW). Die ÖDP wünscht sich auf dem Grundstück anstelle der geplanten Nutzung eine große Quartiersgarage für die Äußere Pleich. Baumann sprach sich für eine Erweiterung der "Kulturmeile Alter Hafen" aus und kritisierte die fehlende städtebauliche Konzeption für das Gesamtareal rund um den Kulturspeicher.
Mit freundlichen Grüßen,
Patrick Wötzel
Stimmt zwar, ändert aber leider nichts daran, dass diese sogenannte "erste Idee" gnadenlos aussieht...
Wo ist in Zeiten der Hitzewellen eine innovative Planung mit Begrünung oder ….
Und was ist mit den entfallenden Parkplätzen, die bisher für Kinobesucher und das Hotel genutzt werden. Außerdem gab es noch Stellplätze für Wohnmobile. Die neuen Parkplätze sind ja dann sicher nur für die Mieter und dortigen Gewerbeflächen. Außerdem sind Konflikte vorprogrammiert, weil auf den Mainwiesen sämtliche Festivals stattfinden und auf der Talavera das Kilianifest. Oder wird man das in Zukunft ins Gewerbegebiet auslagern? Die ganze Planung passt nicht an diese schmale Stelle. Und falls das Parkdeck damals mit Zuschüssen gefördert wurde, wären diese jetzt zurückzuzahlen, wenn man es nach 20 Jahren ohne Grund schon wieder abreißt. Ist alles nicht durchdacht. Wer verdient daran…?
Das die Grünen sich mal wieder erschrocken "über die Klötze" zeigen, passt ja. Alles was kein von Ihnen selbst erlassenes Verbot darstellt wird selbstverständlich abgelehnt. Diese Partei ist ein fantastisches Beispiel wie Politik nicht sein sollte: nicht kompromissfähig, ideologieverbrämt, von oben herab – sogar auf Kommunalebene – und tatsächlich noch mehr der Vetternwirtschaft verpflichtet als die Union (und das will bekanntlich was heißen)!
Mir persönlich gefällt die Vorstellung solcher Gebäude an der Stelle gut. Allerdings bezweifle ich extrem, dass diese scheinbare Weitläufigkeit auf dem Areal nur annähernd zu realisieren ist. Das wird deutlich gequetschter werden …
Daher muss nach oben gebaut werden.
Das Parkhaus ist wenig näher zur Stadt wie die kostenlose Talavera.
Wieso sollte man hier teuer parken?
Die Bürger sollen weniger ihr Auto benutzen, dafür auf ÖPNV, Rad oder Pedelec umsteigen oder zu Fuß gehen. Wenn der PKW aber stehen bleiben soll braucht er: Einen Parkplatz...
Schon jetzt sind, trotz Anwohnerausweis, in vielen Bereichen viel zu wenig Abstellmöglichkeiten vorhanden. Die Stadt kassiert hier leider dreimal, einmal für die Stellplatzablöse, einmal für den Anwohnerausweis und schlußendlich, ein drittes mal für den Strafzettel, wenn man sich gezwungenermaßen im Parkverbot abstellen muß.
Also nochmal: wenn das Fahrzeug stehen bleiben soll muß auch der Platz dafür vorhanden sein.
Das Konzept das hier vorgestellt wird ist doch stimmig und bessere Verkehrs und Infrastruktur Anbindung kann man sich auch kaum wünschen.
Der Platz um die Pleich ist begrenzt und jede Fläche muss bestmöglich genutzt werden.
Noch mehr Verkehrschaos vorprogrammiert.
5 geschossige Neubauten könnten dort nämlichlich u. U. einen (erheblichen) Eingriff auf den Blick zu den Weinbergen bedeuten.
Oder anders ausgedrückt:
Der nächste Bürgerentscheid steht schon in den Startlöchern ...