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Würzburg
Neue Entwicklung im Würzburger Alten Hafen: Stadträte stimmen Abriss und Neubauplänen zu
Das gut 20 Jahre alte Parkdeck "Alter Hafen" soll abgerissen und durch vier Neubauten mit fünf Geschossen ersetzt werden. Gibt es dann noch genug Parkplätze?
So könnte die Bebauung auf dem Gelände des Parkhauses am Alten Hafen einmal aussehen. Allerdings ist diese Visualisierung des geplanten Dienstleitungszentrums nur eine mögliche Idee und kein konkreter Architekturentwurf.
Foto: hsp.architekten/Levin Dolgner | www.levindolgner | So könnte die Bebauung auf dem Gelände des Parkhauses am Alten Hafen einmal aussehen. Allerdings ist diese Visualisierung des geplanten Dienstleitungszentrums nur eine mögliche Idee und kein konkreter Architekturentwurf.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:25 Uhr

Lieber mehr Stellplätze als weniger: Der Ausschuss für Planung, Umwelt und Mobilität (Puma) des Stadtrats hat den Plänen für eine Bebauung auf dem Gelände des Parkhauses "Alter Hafen" an der Veitshöchheimer Straße mit großer Mehrheit zugestimmt, aber auch einige Wünsche geäußert.

Die städtische Tochtergesellschaft Würzburger Hafen plant neben der Brücke der Deutschen Einheit ein Dienstleistungszentrum mit Büroflächen und Gastronomie und wird dafür einen Architektenwettbewerb mit Einladungen an zehn Büros aus ganz Deutschland ausloben.

Parkdeck ist nur zu 30 Prozent ausgelastet

Rund 350 Stellplätze gibt es derzeit direkt neben dem Diskoschiff "Boot", das von den Plänen auf dem Grundstück zwischen Mainufer und Veitshöchheimer Straße nicht betroffen ist. "Das Boot bleibt erhalten", erläuterte Stadtbaurat Benjamin Schneider im Puma.

Die Diskothek und das Großkino Cinemaxx sorgen dafür, dass das tagsüber nur schwach frequentierte Parkhaus "Alter Hafen" zumindest am Abend besser ausgelastet ist, trotzdem sind durchschnittlich nur etwa 30 Prozent der Stellplätze belegt. Während Veranstaltungen auf der Talavera und den Mainwiesen ist die Auslastung allerdings deutlich höher.

Neubau mit bis bis zu fünf Geschossen vor dem Hintergrund der Weinberge geplant  

Aufgrund der Lärmbelastung zwischen der Diskothek und der viel befahrenen Veitshöchheimer Straße wäre eine Wohnbebauung an dieser Stelle schwierig bis unmöglich: "Der Umgebungslärm ist extrem und kommt von allen Seiten", sagte Schneider. Deswegen will die WHG als Grundstückseigentümer das gut 20 Jahre alte Parkhaus abreißen, zwei neue Parkdecks an gleicher Stelle bauen und auf diesem Sockel auf bis zu fünf Geschossen Büro- und Gewerbeflächen und den einen oder anderen gastronomischen Betrieb ansiedeln.

In einer Machbarkeitsstudie der hsp Architekten aus Bad Homburg wurden verschiedene Bebauungskonzepte untersucht. Als Ergebnis sind auf den Entwürfen auf einem zweigeschossigen neuen Parkdeck vier große würfelförmige Gebäude vor dem Hintergrund der Weinberge zu sehen. Die Studie bildet die Grundlage für den Architektenwettbewerb, den der Ausschuss mit großer Mehrheit auf den Weg gebracht hat. "Es ist die Idee einer möglichen Anordnung", betonte Schneider. Soll heißen: Wie die Bebauung an dieser Stelle irgendwann einmal konkret aussehen wird, ist noch völlig offen.

Geplant ist außerdem eine zusätzliche Anlegestelle für Hotel- und Kreuzfahrtschiffe und ein Busterminal. Derzeit warten teilweise mehrere Busse vor dem Kulturspeicher auf die Schiffstouristen von den Anlegestellen im Alten Hafen. Größere Gruppen beim Ein- und Aussteigen sorgten regelmäßig für Behinderungen auf dem Rad- und Fußweg. Auf dem Parkhaus-Grundstück soll es auch künftig wieder bis zu 350 Stellplätze geben, von denen allerdings ein erheblicher Teil zumindest tagsüber für die Mieter des Dienstleistungszentrums benötigt wird.

Grünen sind erschrocken über "die Klötze"

Im Ausschuss wurden die Pläne mehrheitlich begrüßt, allerdings wurden von CSU, Freien Wählern und FDP/Bürgerforum mehr Stellplätze gefordert. "Ein Stellplatz-Minus trotz zusätzlicher Nutzungen wäre für mich eine Fehlentwicklung", meinte der CSU-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Roth.

Auch die Grünen stimmten der erforderlichen Änderung des Flächennutzungsplans und der Aufstellung eines Bebauungsplans zu, über die in der kommenden Woche noch der Stadtrat entscheiden muss. Allerdings sei sie "erschrocken über die Klötze", sagte die Fraktionsvorsitzende Sandra Vorlová: "Man sollte vielleicht nicht so hoch gehen."

Stadtrat Wolfgang Baumann fehlt die städtebauliche Konzeption im Würzburger Alten Hafen

Abgelehnt wurde das Projekt von Christiane Kerner (parteilos/ÖDP-Fraktion) und Wolfgang Baumann (ZfW). Die ÖDP wünscht sich auf dem Grundstück anstelle der geplanten Nutzung eine große Quartiersgarage für die Äußere Pleich. Baumann sprach sich für eine Erweiterung der "Kulturmeile Alter Hafen" aus und kritisierte die fehlende städtebauliche Konzeption für das Gesamtareal rund um den Kulturspeicher.

 
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  • J. N.
    Das Gelände zwischen Parkdeck / Boot und Heizkraftwerk mit dem Kulturspeicher als Herzstück heißt künftig "Kulturhafen Würzburg". Das wäre ein Konzept, in den auch die Bebauung passen könnte.
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  • F. E.
    Grundsätzlich finde ich es gut, dass dort gebaut wird. Der Platz als Stadteingang und am Fluss ist heute vergeudet. Vielleicht sieht man dann das Ibes-Hotel weniger von einigen Stellen. Einer der größten Schandflecken ist das für mich...so eine Billigarchitektur als Stadteingang zu setzen. Hier wäre die Chance, es besser zu machen und den Stadteingang zu verbessern. Der Entwurf gefällt mir von der Idee her. Allerdings sind die Fassaden derart häßlich, dass mir die Wort fehlen. Vielleicht kann man sich doch noch auf wertigere und nachhaltigere Materialien einlassen? Außerdem sind die Entwürfe für mich zu hoch. Drei statt fünf Stockwerke Büroflächen würden hier reichen, so dass die Weinberge nicht zu sehr verschwinden. Die Stärken einer Stadt (und dazu gehören die Weinberge) sollte man versuchen zu pflegen. Ich hoffe auf gute Lösungen im Architektenwettbewerb.
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  • P. W.
    Wie aus dem Text des Artikels und aus der Bildunterschrift klar hervorgeht, handelt es sich bei der verwendeten Grafik nicht um "Entwürfe", sondern nur um eine erste Idee, wie die Raumverteilung einmal aussehen könnte. Die konkreten Gestaltungsideen sollen das Ergebnis eines Architektenwettbewerbs sein.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Patrick Wötzel
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  • G. K.
    @PatrickWoetzel

    Stimmt zwar, ändert aber leider nichts daran, dass diese sogenannte "erste Idee" gnadenlos aussieht...
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  • M. K.
    Bisher ein seelenloser Entwurf.
    Wo ist in Zeiten der Hitzewellen eine innovative Planung mit Begrünung oder ….
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  • A. S.
    Das ist an der Stelle viel zu groß und zu hoch und verschandelt den bisher schönen Blick zum Steinberg. Man sollte wirklich erstmal das Faulenberg-Areal fertig entwickeln und bebauen. Außerdem gibt es noch eine große Fläche nördlich des Bahnhofs jenseits der Gleise. Da wäre mehr Platz.
    Und was ist mit den entfallenden Parkplätzen, die bisher für Kinobesucher und das Hotel genutzt werden. Außerdem gab es noch Stellplätze für Wohnmobile. Die neuen Parkplätze sind ja dann sicher nur für die Mieter und dortigen Gewerbeflächen. Außerdem sind Konflikte vorprogrammiert, weil auf den Mainwiesen sämtliche Festivals stattfinden und auf der Talavera das Kilianifest. Oder wird man das in Zukunft ins Gewerbegebiet auslagern? Die ganze Planung passt nicht an diese schmale Stelle. Und falls das Parkdeck damals mit Zuschüssen gefördert wurde, wären diese jetzt zurückzuzahlen, wenn man es nach 20 Jahren ohne Grund schon wieder abreißt. Ist alles nicht durchdacht. Wer verdient daran…?
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  • K. K.
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • I. E.
    Ich frage mich, was da nochmal neue Gastronomie soll? Und vor allem, wo das Personal dafür herkommen soll?!
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  • J. L.
    Wie wäre es mit Wohn- statt Arbeitsraum? Denn ich meine mal gehört zu haben der würde hier in Würzburg fehlen. Ich kann mich aber auch irren. Und wir haben aktuell vielleicht doch zu viele Arbeitslose die alle einen Job suchen … die bekommen wir dann gut in dem Dientsleistungszentrum untergebracht.

    Das die Grünen sich mal wieder erschrocken "über die Klötze" zeigen, passt ja. Alles was kein von Ihnen selbst erlassenes Verbot darstellt wird selbstverständlich abgelehnt. Diese Partei ist ein fantastisches Beispiel wie Politik nicht sein sollte: nicht kompromissfähig, ideologieverbrämt, von oben herab – sogar auf Kommunalebene – und tatsächlich noch mehr der Vetternwirtschaft verpflichtet als die Union (und das will bekanntlich was heißen)!

    Mir persönlich gefällt die Vorstellung solcher Gebäude an der Stelle gut. Allerdings bezweifle ich extrem, dass diese scheinbare Weitläufigkeit auf dem Areal nur annähernd zu realisieren ist. Das wird deutlich gequetschter werden …
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  • T. F.
    Lustig...welch ein ausschweifender Kommentar zwinkern am Ende haben Sie genauso Zweifel, wie die "Grünen".
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  • B. S.
    An dieser Stelle Wohnraum? Außer, dass im Artikel das schon als schwierig eingestuft wird, man wäre umgeben von Lärm und Abgasen. Das einzig schöne wäre ggf. der Blick
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  • I. R.
    Da es hier Überschwemmungsgebiet des Maines ist muss alles bis über 3 m offen sein (wie jetzt im Parkhaus).
    Daher muss nach oben gebaut werden.

    Das Parkhaus ist wenig näher zur Stadt wie die kostenlose Talavera.
    Wieso sollte man hier teuer parken?
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  • G. K.
    Finde ich gar nicht gut.

    Die Bürger sollen weniger ihr Auto benutzen, dafür auf ÖPNV, Rad oder Pedelec umsteigen oder zu Fuß gehen. Wenn der PKW aber stehen bleiben soll braucht er: Einen Parkplatz...

    Schon jetzt sind, trotz Anwohnerausweis, in vielen Bereichen viel zu wenig Abstellmöglichkeiten vorhanden. Die Stadt kassiert hier leider dreimal, einmal für die Stellplatzablöse, einmal für den Anwohnerausweis und schlußendlich, ein drittes mal für den Strafzettel, wenn man sich gezwungenermaßen im Parkverbot abstellen muß.

    Also nochmal: wenn das Fahrzeug stehen bleiben soll muß auch der Platz dafür vorhanden sein.
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  • N. K.
    Die Kommentare hier sind Mal wieder der Wahnsinn. Die Leute hätten wohl am liebsten eine Reihe Einfamilienhäuser und alle anderen Gebäude über 5m Höhe werden abgerissen.

    Das Konzept das hier vorgestellt wird ist doch stimmig und bessere Verkehrs und Infrastruktur Anbindung kann man sich auch kaum wünschen.
    Der Platz um die Pleich ist begrenzt und jede Fläche muss bestmöglich genutzt werden.
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  • S. S.
    Geplant sind Büro- und Gewerbeflächen, Gastronomie, zusätzliche Anlegestelle für Kreuzfahrtschiffe, Busterminal etc. Sollte nicht die Veitshöchheimer Straße zurückgebaut werden auf jeweils eine Fahrspur mit breiten Radwegen?

    Noch mehr Verkehrschaos vorprogrammiert.
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  • S. B.
    Sehr gut, dass die Stadt sich diesem bislang blinden Fleck annimmt. Da kann was tolles entstehen.
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  • A. N.
    Vor einiger Zeit wurde eine "Studie" mit begrünten Terassenhäusern in der Pleich vorgestellt. Ist daraus eigentlich etwas geworden? Bevor die nächste Baustelle angefangen wird, sollte erstmal das Bismarksquartier, das Faulenberg-Areal, das Bahnhofsparkhaus und die Mehrzweckhalle abgeschlossen werden.
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  • K. S.
    Es sieht nicht schön aus, die Planung ! Ich frage mich so wie so warum man Büros am Hafen errichten muß. In der Bismarckstrasse ist das Gebäude der ehem. ÜWU als Bürogebäude ja noch zu haben. Außerdem ist die Planung nicht schön für die Aussicht zum Weinberg, anderst rum für die Züge die aus dem Tunnel kommen !
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  • K. K.
    Na das ist mal nachhaltig. Ein erst 20 Jahre altes Bauwerk wieder abreisen. Bravo Stadt WÜ.
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  • A. F.
    Die Stadt soll in Sachen Gewerbeflächen erst einmal mit dem Areal der ehemaligen Faulenbergkaserne in der Nürnberger Strasse in die Puschen kommen, bevor sie dort an der Veitshöchheimer Strasse neue Bauten für Büros und anderen Dingen errichtet.

    5 geschossige Neubauten könnten dort nämlichlich u. U. einen (erheblichen) Eingriff auf den Blick zu den Weinbergen bedeuten.

    Oder anders ausgedrückt:

    Der nächste Bürgerentscheid steht schon in den Startlöchern ...
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