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Würzburg/München
Neuer Corona-Impfstoff: Novavax ab sofort für alle Erwachsenen freigegeben
Auch in Unterfranken wollten sich in der ersten Woche nur wenige mit Nuvaxovid impfen lassen. Jetzt wurde die Beschränkung auf Gesundheitsberufe aufgehoben.
Droht zum Ladenhüter zu werden: Der neue Protein-Impfstoff Nuvaxovid des US-amerikanischen Pharmaunternehmens Novavax.
Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa | Droht zum Ladenhüter zu werden: Der neue Protein-Impfstoff Nuvaxovid des US-amerikanischen Pharmaunternehmens Novavax.
Andreas Jungbauer
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:59 Uhr

Der neue Impfstoff Nuvaxovid des US-Herstellers Novavax stößt in Bayern auf deutlich geringeres Interesse als erwartet. Seit Beginn vor einer Woche wurden laut Gesundheitsministerium erst 2300 Dosen verimpft. Deshalb hat Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) den Impfstoff an diesem Mittwoch mit sofortiger Wirkung für alle Erwachsenen freigeben.

Bisher war der Protein-Impfstoff Beschäftigten vorbehalten, die unter die einrichtungsbezogene Impfpflicht ab dem 15. März fallen. Dazu zählt Personal in Krankenhäusern, Pflegeheimen, Arztpraxen, bei Rettungsdiensten und in weiteren Einrichtungen.

Die bisherige Nachfrage sei leider nur gering und eine Priorisierung daher nicht mehr notwendig, wird Holetschek in einer Mitteilung zitiert. "Ich appelliere an alle, die noch zögern: Geben Sie sich einen Ruck, lassen Sie sich impfen. Wir haben genug Impfstoff!"

Impfung ab sofort für alle in Impfzentren möglich

Termine für eine Impfung mit Novavax können ab sofort in allen Impfzentren vereinbart werden – oder es wird dort ohne Termin geimpft. Holetschek zufolge soll der Impfstoff demnächst auch in den Arztpraxen ankommen. Dies habe die Gesundheitsministerkonferenz am Montag in Berlin entschieden.

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (rechts) vergangene Woche beim Besuch im Impfzentrum Freising mit einem Mann, der gerade mit Nuvaxovid geimpft wurde.
Foto: Matthias Balk, dpa | Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (rechts) vergangene Woche beim Besuch im Impfzentrum Freising mit einem Mann, der gerade mit Nuvaxovid geimpft wurde.

"Ich hoffe, dass wir mit dem Impfstoff klassischerer Bauweise noch zahlreiche Menschen überzeugen können, die gegenüber den bisherigen Impfstoffen skeptisch waren", so der Minister. Sein Ministerium wolle in den Sozialen Netzwerken verstärkt für die Impfangebote mit Novavax werben.

Geringes Interesse bisher auch in Unterfranken

Auch in Unterfranken wurde der Impfstoff in der ersten Woche nur sehr schwach angenommen. Wie eine Umfrage unter den zehn Impfzentrum ergab, hatten sich bis Dienstagmittag keine 200 Menschen damit impfen lassen. Allein in der vergangenen Woche sollten laut Regierung von Unterfranken 23 000 Dosen in den Bezirk geliefert werden.

Laut Gesundheitsministerium können Novavax-Impftermine nun telefonisch in Impfzentren vereinbart werden, etwa unter der bundesweit einheitlichen Telefonnummer 116 117. Die Terminbuchung über das Portal BayIMCO werde "in den nächsten Tagen" umgestellt und an das Entfallen der Priorisierung angepasst. Den Angaben zufolge hat Bayern bisher 225 000 Impfdosen Novavax erhalten. Für einen vollständigen Impfschutz werden zwei Dosen im Abstand von drei Wochen verabreicht.

Der Novavax-Impfstoff galt als Hoffnungsträger, um noch Skeptiker gegenüber den mRNA-Impfstoffen zu überzeugen. Im Gegensatz zu diesen enthält Nuvaxovid bereits das fertige Spike-Protein von Sars-CoV-2. Dagegen ist in den mRNA-Impfstoffen nur ein Bauplan dafür enthalten (mRNA), bei den Vektorimpfstoffen eine Vorlage für den Bauplan (DNA) – die menschlichen Zellen bilden daraus dann selbstständig das für die Immunreaktion so entscheidende Spike-Protein.

 
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  • D. M.
    Es war leider zu erwarten, dass Impfgegner auch diesen Impfstoff verschmähen.
    Aber Rehamaßnahmen verschmähen sie nicht.
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  • P. S.
    Quellenangaben fehlen.
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  • S. K.
    Quellenangaben fehlen.
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  • C. L.
    Ist das eine bedingte Zulassung ähnlich wie bei den anderen Covid-Impfstoffen?
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  • S. K.
    Ja, es handelt sich um eine bedingte Zulassung. Ebenfalls ist das Medikament Paxlovid bedingt zugelassen.
    Das Virus hingegen hat bisher noch keinen Antrag auf Zulassung bei der EMA gestellt, weder für den Urtyp noch für eine der Varianten, kommt aber bereits weltweit erfolgreich zum Einsatz und hat einen letalen Erfolg in mehr als 6 Mio Fällen.
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