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Hubland
Neuer Bauherr für Ärztezentrum am Hubland gefunden: Wie der Zeitplan für das Prestige-Objekt aussieht
Lange lag das Vorhaben auf Eis, nun soll es bald losgehen: Am Hubland soll bis 2026 ein neues Ärztezentrum entstehen. Warum der neue Bauherr erst Bedenken hatte, das Projekt zu übernehmen.
So oder ähnlich soll das neue Ärztezentrum am Hubland aussehen, das bis 2026 entstehen soll. Der Entwurf zeigt das Objekt aus der Park-Perspektive, im Hintergrund verläuft die Rottendorfer Straße.
Foto: baum - kappler architekten gmbh | So oder ähnlich soll das neue Ärztezentrum am Hubland aussehen, das bis 2026 entstehen soll. Der Entwurf zeigt das Objekt aus der Park-Perspektive, im Hintergrund verläuft die Rottendorfer Straße.
Catharina Hettiger
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:22 Uhr

Am Hubland soll ein Ärztezentrum zur medizinischen Versorgung des neuen Stadtteils entstehen: In der Rottendorfer Straße, auf der Wiese zwischen dem Gründerlabor "Cube" des Zentrums für Digitale Innovationen (ZDI) Mainfranken und den Wohnblöcken der Stadtbau ist das Projekt geplant, das nun einige Jahre auf Eis lag. Erst sah es so aus, als würde die Stiftung Juliusspital als Bauherr auftreten, doch nachdem Corona und seine Folgen auch die Stiftung getroffen hatten, zog sich diese aus dem Vorhaben zurück.

Nun gibt es einen neuen Bauherren, der das Projekt in trockene Tücher gebracht hat: die Sparkasse Mainfranken Würzburg, die das 5060 Quadratmeter große Baugrundstück erworben hat.

Firma Riedel Bau als Bauträger an Bord

"Nach der Absage der Stiftung Juliusspital hat man von Seiten der Stadt gefragt, ob wir Interesse hätten, das Projekt zu realisieren", sagt Rainer Ankenbrand, einer der Projektverantwortlichen und stellvertretendes Vorstandsmitglied bei der Sparkasse Mainfranken Würzburg, auf Nachfrage dieser Redaktion. Anfang 2021 hätte man die Gespräche mit der Stadt aufgenommen, doch die Corona-Zeit sei von vielen Unsicherheiten geprägt gewesen.

Die Lieferkettenproblematik, steigende Baukosten und ein "chaotisches staatliches Förderverhalten" hätten die Sparkasse Mainfranken Würzburg zwischenzeitlich zögern lassen, das Projekt zu übernehmen. Allein der plötzliche Wegfall der Fördermittel für den KfW 40-Standard ab April 2022 etwa hätte die Kalkulation der Projektkosten deutlich durcheinandergebracht und sie um einen niedrigen einstelligen Millionenbetrag erhöht, so Ankenbrand. "Die Planung war nicht immer einfach – wir wollten ein zu hohes Risiko vermeiden", erklärt der Projektverantwortliche.

"Im ersten Halbjahr 2026 wollen wir das Objekt übergeben können."
Niclas Geissler, Sparkasse Mainfranken Würzburg, über den Zeitplan des Baus des Ärztezentrums

Da sich die Lage inzwischen aber entspannt habe, es in Bezug auf Baukosten, Lieferketten und Kapazitäten bei Bauträgern wieder eine gewisse Sicherheit gäbe, habe man sich dafür entschieden, das Projekt zu übernehmen. Nachdem im Vorfeld bereits ein Architekturwettbewerb mit Siegerentwurf zum Ärztezentrum stattgefunden hatte, hat die Sparkasse Mainfranken Würzburg dessen Ergebnisse gekauft. "Wir können einen der damaligen drei Entwürfe und das dazugehörige Planungsbüro übernehmen", sagt Ankenbrand. Welche der Optionen es wird, soll sich in zirka zwei Wochen entscheiden; was den Bauträger angeht, will die Sparkasse mit der Firma Riedel Bau zusammenarbeiten.

2026 soll das Ärztezentrum fertig gestellt sein

Auch ein grober Zeitplan steht schon fest: "Im ersten Halbjahr 2026 wollen wir das Objekt übergeben können", erklärt Niclas Geissler von der Sparkasse Mainfranken Würzburg, ebenfalls Projektverantwortlicher beim Ärztezentrum am Hubland. Der Start der Bauarbeiten hänge davon ab, wann man eine Baugenehmigung erteilt bekomme; den Antrag dazu wolle man "baldmöglichst"
stellen. "Wir hoffen, im Frühjahr 2024 starten zu können", ergänzt Ankenbrand.

Geplant sind ein Wohn- und Geschäftshaus mit Fokus auf Arztpraxen und weiterer medizinischer Versorgung für die Menschen des Stadtteils. Abgerundet werden soll das Nutzungskonzept durch Gastronomie und ausgewählte Ladenflächen. "Der Schwerpunkt liegt ganz klar auf der medizinischen Versorgung", betont Geissler. In diesem Bereich will man sich breit aufstellen – etwa mit einem Mix aus verschiedenen Arztpraxen, Zahnarzt und Physiotherapie. Auch ein Orthopädiegeschäft sei denkbar. Für die Flächen gäbe es bereits Interessenten, so zum Beispiel von Betreibern einer Apotheke.

Insgesamt sind 7000 Quadratmeter Fläche zu vermieten. Auch wenn der Nutzungsanteil noch nicht ganz festgelegt ist, gehen Ankenbrand und Geissler davon aus, dass rund 4000 Quadratmeter davon gewerblich genutzt werden sollen. Auf dieser Fläche sollen die Praxen, die Apotheke und zum Beispiel ein Café unterkommen. Für Letzteres gäbe es auch bereits Interessenten. Andere Läden, wie etwa Bekleidungsgeschäfte, seien nicht vorgesehen. Auf der restlichen Fläche sollen Mietwohnungen entstehen.

"Das Ärztezentrum befindet sich an sehr exponierter Stelle –unsere Absicht ist es, dort etwas Schönes und Wertiges zu schaffen."
Rainer Ankenbrand, Sparkasse Mainfranken Würzburg

Mit den gewerblichen Mietern wolle man möglichst schnell in Verhandlungen treten: "Wir befinden uns jetzt in der Projektierungsphase, wo wir auch noch Flächen verschieben können", betont Geissler.

Bei der Sparkasse Mainfranken Würzburg sieht man das geplante Ärztezentrum am Hubland als "Prestige-Objekt". "Es befindet sich an sehr exponierter Stelle", erklärt Ankenbrand, "unsere Absicht ist es, dort etwas Schönes und Wertiges zu schaffen." Bisher hätte der Schwerpunkt der Sparkasse Mainfranken Würzburg auf dem Bau und der Vermietung von Wohnungen gelegen. Dass nun der Infrastrukturgedanke der medizinischen Versorgung eines Stadtteils im Vordergrund liege, mache das Vorhaben, das man als langfristige Investition betrachtet, zu einem ganz besonderen.

 
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Kommentare
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  • holle4es
    Wo ist eigentlich hier diese Stadtbildkommission? Da oben schaut ein Gebäude wie das andere aus.
    Und ich hoffe, dass jemand an eine Tiefgarage denkt. Kann doch nicht sein, dass da oben die ganzen Flächen versiegelt werden für Autostellplätze wie im benachbarten Bürogebäude-Gebiet (John-Skilton-Str. und co.)
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  • sepele
    Das sind sehr gute Nachrichten für unseren Stadtteil!
    Die Nachfrage wird groß sein, bislang fährt jeder dafür extra runter in die Stadt. Auch ein kleines (Steh-)Café oder ähnliches fehlt hier noch.
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