Seit Ende November ist die neue Lasertag-Halle "Paraplex" in Zell am Main bei Würzburg offiziell eröffnet. Die Trendsportart aus den USA, bei der es um strategische Positionierung und Zielgenauigkeit geht, ist insbesondere bei jüngerem Publikum sehr populär. Es gibt jedoch auch Kritik an der Sportart. Die wichtigsten Punkte rund um die Eröffnung des 1500 Quadratmeter großen Areal im Überblick.
So funktioniert Lasertag in Zell am Main bei Würzburg
In der Lasertag-Halle "Paraplex" verfolgen sich zwei oder mehr Spielerinnen und Spieler und versuchen, sich oder bestimmte Sonderziele mit einer Infrarotpistole an Signalpunkten zu treffen. Werden Teilnehmende mit dem Lichtstrahl an einer speziell ausgerüsteten Weste mit Sensoren getroffen, wird das Spiel für sie kurzzeitig pausiert. Vor allem unter Jugendlichen wird der Trend aus den USA immer beliebter. Auch in Deutschland entstehen immer wieder neue Hallen, was Verwaltungsaufwand für Städte und Gemeinden bedeutet. Bau- und gewerberechtlich werden die Anlagen als Sportstätten gesehen. Über die Altersfreigabe entscheiden die örtlichen Jugendämter.
Diese Bedingungen gelten im "Paraplex" in Zell am Main
"Unser Angebot richtet sich an alle Menschen die zwölf Jahre oder älter sind", erklärt Mario Berndt, Betreiber des "Paraplex", in dem neben Lasertag noch weitere Freizeitaktivitäten angeboten werden. Außerdem werde es Snacks und alkoholfreie Getränke geben. Geöffnet hat die Halle unter der Woche von 16 bis 23 Uhr und am Wochenende sowie an Feiertagen von 12 bis 23 Uhr. Die Halle in der Margetshöchheimer 76 ist sowohl mit dem Bus, als auch mit dem Auto erreichbar. Aktuell gilt dort 2G+. Die Preise variieren je nach gebuchter Aktivität.
Darum wurde Zell am Main als Standort ausgewählt
"Würzburg und die Menschen in der Umgebung brauchen mehr Freizeitmöglichkeiten" meint Jessica Sieber, die das "Paraplex" zusammen mit ihrem Freund Mario Berndt betreibt. Insbesondere unter Studierenden gebe es eine große Nachfrage nach vielfältigem und modernen Freizeitangebot. Zell am Main habe sich da als Standort im Landkreis und mit der Nähe zu Würzburg angeboten, so die 20-Jährige, die selber begeistert von dem Sport ist. Der Zeller Gemeinderat hatte nach einer Diskussion dem Vorhaben zugestimmt.
Welche Kritik es gibt und was die Betreiber antworten
Lasertag wird häufig mit dem Kinderspiel Räuber und Gendarm verglichen. Stephan Junghans, kommunaler Jugendpfleger des Landkreis Würzburgs, sieht den Vergleich kritisch: "Bei diesen herkömmlichen Spielen können körperliche Schmerzen erlebt und das Spiel jederzeit abgebrochen werden". Bei virtuellen Spielen fehlten diese unmittelbaren körperlichen Erfahrungen: "Spielabläufe sind vorgegeben, höhere Level sollen erreicht werden und Mitgefühl mit dem Gegner oder andere Konfliktlösemöglichkeiten wie Frieden schließen sind nicht vorgesehen."
Betreiber Mario Berndt ist von der Kritik irritiert. "Frieden schließen geht am Ziel eines kompetitiven Spiels vorbei", sagt er und zieht einen Vergleich zu Fußball, wo es ebenfalls ums Gewinnen ginge. Lasertag ähnele eher dem Fangenspiel als Räuber und Gendarm. Aus Gründen des Jugendschutzes habe man zudem beschlossen, die Halle erst für Kinder ab 12 Jahren zu öffnen – in diesem Alter sind Kinder Gutachten zufolge in der Lage, den fiktionalen Charakter des Spiels zu erkennen.
Diese Chancen bietet die "Paraplex"-Halle für Jugendliche
Neben seiner Kritik sieht der Würzburger Landkreis-Jugendpfleger Stephan Junghans auch Chancen für Jugendliche in der "Paraplex"-Halle: "Mit pädagogischer Begleitung kann bei regelmäßig spielenden, festen Gruppen, für die der sportliche Charakter zählt, ein Zugehörigkeitsgefühl entstehen." Dieses könne aber auch mit anderen Aktivitäten erreicht werden. Dazu "Paraplex"-Betreiber Berndt: "Zu uns kommen für gewöhnlich ganze Gruppen, die sich schon kennen." Lasertag trage dann förderlich zu dem Gruppengefühl bei.