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Netzausbau in Unterfranken: Ist nach SuedLink und P43 Schluss?
Egal ob SuedLink oder P43 - der Ausbau der Stromtrassen ist in der Region seit Jahren umstritten. Seit Ende Januar nun steht der Fahrplan bis 2030 fest. Und danach?
Die Übertragungsnetzbetreiber haben einen ersten Entwurf für den langfristigen Netzausbau (Symbolbild) vorgelegt. Was heißt das für Unterfranken?
Foto: Archivbild: Jürgen Lösel, dpa | Die Übertragungsnetzbetreiber haben einen ersten Entwurf für den langfristigen Netzausbau (Symbolbild) vorgelegt. Was heißt das für Unterfranken?
Susanne Schmitt
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:20 Uhr

Ende Januar hat die Politik das neue Bundesbedarfsplan-Gesetz beschlossen und damit den Fahrplan für den Ausbau der Stromnetze bis 2030 festgelegt. Und danach? Wie geht die Netzentwicklung weiter? Einen ersten Entwurfdafür haben die Übertragungsnetzbetreiber bereits vorgelegt – er blickt bis ins Jahr 2040. Was heißt das für die Region?

"SuedLink und die Fulda-Main-Leitung P43 kommen – danach ist aber Schluss", sagt der CSU-Bundestagsabgeordnete Alexander Hoffmann aus Retzbach (Lkr. Main-Spessart). Weitere Gleichstromleitungen seien in Unterfranken "mindestens bis 2040" nicht erforderlich. Für Hoffmann ist das eine gute Nachricht. In den vergangenen Jahren seien durchaus noch weitere Nord-Süd-Trassen im Gespräch gewesen, erklärt der Abgeordnete.

Der vorgestellte Entwurf für den Netzentwicklungsplan (NEP 2035) zeige die Perspektive für die Zukunft, so Hoffmann. Offen sei dabei noch, ob angesichts der verschärften Ausbauziele für Strom aus erneuerbaren Energien bundesweit weitere Gleichstromtrassen nötig würden. "Aber nicht in Unterfranken", sagt Hoffmann.

Das bestätigen die Übertragungsnetzbetreiber Tennet und TransnetBW auf Anfrage. Neben SuedLink und P43 seien bis 2040 "derzeit keine weiteren Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung-Maßnahmen in Unterfranken vorgesehen".

Streit um Verantwortung für P43 geht in Unterfranken weiter

Zufrieden ist Hoffmann dennoch nicht. Der Grund: P43. Der kürzlich beschlossene Bau der Wechselstromleitung von Mecklar in Hessen nach Bergrheinfeld (Lkr. Schweinfurt) bleibt für ihn ein Ärgernis: "Ich verstehe noch immer nicht, warum eine Stromleitung, von der vornehmlich der Rhein-Main-Raum profitiert, nicht auch einfach in Hessen verlaufen kann, wie es bei den Überlegungen zur sogenannten modifizierten P43 ursprünglich der Fall war".

Die Schuld daran trägt aus Hoffmanns Sicht Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler). Er hatte mit Hessen und Thüringen eine Vereinbarung geschlossen, wonach die Leitung P44 von Thüringen nach Bergrheinfeld weg fällt – dafür aber eben P43 durch Unterfranken läuft. 

Und genau das sorgt derzeit für Kontroversen. So kritisierten unterfränkische SPD-Abgeordnete jüngst, nicht nur der Freie-Wähler-Chef Aiwanger trage die Verantwortung für den P43-Verlauf durch die Region, sondern auch die CSU und Ministerpräsident Markus Söder.

Welchen Weg die umstrittene Trasse P43 nimmt, steht konkret allerdings noch gar nicht fest. "Man weiß, dass sie Unterfranken treffen wird – aber nicht, wo genau", sagt Hoffmann. Tennet plant nach eigenen Angaben, im Frühjahr den Antrag auf Bundesfachplanung zu stellen. Dann wird der Korridor bestimmt. 2031 soll die Leitung in Betrieb gehen.

 
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