Anfang April lösten sich großflächig Fliesen von der Wand im Würzburger Nautiland, ein Riesen-Bauschaden zeichnete sich im erst drei Jahre jungen städtischen Hallenbad ab: Fast alle Fliesen an den Wänden der Schwimmhalle seien locker, so das vernichtende Urteil eines Gutachters.
Insgesamt betroffen sind laut WVV 260 Quadratmeter Fliesen, wobei die Ursache im Aufbau des Untergrunds gefunden wurde. Die verantwortliche Fliesenlegerfirma zeigte sich bereit, den Schaden während einer vorübergehenden Schließung des Bades zu beheben. Doch nun hat der Fliesenleger am Mittwoch kurzfristig eine Absage geschickt, teilt die WVV in einer Pressemitteilung mit.
Fliesenleger sagt auf Grund "ungeklärter technischer Punkte" kurzfristig ab
Am 13. September sollte das Bad seine Türen schließen, um der Firma zwei bis drei Wochen Zeit für die Ausbesserung der Wände zu geben. Am 11. August sei der Termin als Schließung des Bades und Beginn der Arbeiten durch die Würzburger Bäder GmbH (WBG) an alle Beteiligten (Gutachter, Architekt, Gewährleistungsüberwachung, Planungsbüro, Fliesenfirma) bekannt gegeben worden. Im Vorfeld des anvisierten Datums habe die Firma sogar noch Musterfliesen geschickt, doch am Mittwoch erhielt die WVV die kurzfristige Absage auf Grund "ungeklärter technischer Punkte".
Robert Konrad, Geschäftsführer der Würzburger Bäder GmbH (WBG), zeigt sich entsetzt. "Gemeinsam mit Gutachter und Fliesenleger wurde zugesagt, dass der Schaden im Herbst behoben wird. Darauf haben wir uns verlassen. Uns bleibt nichts anderes übrig, als den Fall an unsere Rechtsabteilung zu übergeben", wird er in der Pressemitteilung zitiert.
Wann und ob der Schaden durch die Firma behoben werden kann, sei zum jetzigen Zeitpunkt völlig offen. Da der vorgesehene Zeitraum für die Reparaturarbeiten bereits an die Gäste, Vereine und Schulen übermittelt wurde, sei auch das Personal auf andere Öffnungszeiten eingestellt gewesen, so die WVV.
So sei auch die saisonbedingte Schließung des Dallenbergbades betroffen. Das Personal aus dem Nautiland wäre bei schönem Wetter für eine verlängerte Öffnung des Dallenbergbades zur Verfügung gestanden, daraus wird nun nichts. Das Dallenbergbad verabschiedet sich damit definitiv am 13. September in die Winterpause. Das Nautiland bleibt bis auf Weiteres geöffnet.
Ein Armutszeugnis für die Stadt Würzburg. Das Nautiland hat ebenso wie das Stadttheater die Kostenplanung enorm überschritten. Aber das interessiert niemanden. Dass Kinder nicht mehr schwimmen lernen können oder Senioren nicht mehr mehrmals in der Woche zum Schwimmen gehen dürfen, interessiert auch niemanden. Schade Stadt Würzburg dass Schwimmbäder keine Gewichtung haben.
Und die vertragsbrechende Firma ginge dann in die Insolvenz. Darauf würde es wohl hinauslaufen falls es die WVV so machen würde und dann wäre das Geschrei wieder gross.
Am billigsten wäre es ohne Gutachter, Anwälte und Ausschreibung einen guten Handwerker zu beauftragen,