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Würzburg
Kein Weiterkommen im Nautiland: Auch nach zwei Monaten gibt es noch viele Unklarheiten um Riesen-Bauschaden
Ein ausgefallener Gewährleistungsüberwacher, ein fehlendes Gutachten, Bauzäune am Beckenrand: Warum sich die Schadensbehebung im Würzburger Nautiland hinzieht.
Die Absperrungen werden den Badegästen wohl noch einige Zeit erhalten bleiben. Darunter sind die Fliesen locker und zum Teil schon abgefallen. 
Foto: WVV | Die Absperrungen werden den Badegästen wohl noch einige Zeit erhalten bleiben. Darunter sind die Fliesen locker und zum Teil schon abgefallen. 
Lara Meißner
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:40 Uhr

Es geht nichts voran im Würzburger Nautiland: Noch immer sind die Wände der drei Jahre alten Schwimmhalle mit Bauzäunen und -planen abgesperrt, die Fliesen darunter sind locker oder gar schon abgefallen. Wie lange dieser Zustand noch anhalten wird? Unklar. 

Anfang April kamen an der Stirnseite der Schwimmhalle großflächig die Fliesen von der Wand, verletzt wurde glücklicherweise niemand. Mittlerweile liegt dem Schwimmbadbetreiber, der WVV, seit fast zwei Monaten ein Gutachten vor, das erklären soll, wie es so weit kommen konnte. Es bezieht sich nur auf die Stirnseite der Schwimmhalle, von der die Fliesen fielen. Über den Inhalt des Gutachtens schweigt die WVV auch auf mehrmalige Nachfrage der Redaktion. 

Ein zweites Gutachten, das wichtig ist, um die Baumängel überhaupt beheben zu können, ist indes noch gar nicht beauftragt: Auch an der Längswand der Halle sind fast alle Fliesen locker, die Fläche ist sogar um einiges größer als die an der Stirnseite. Auf die Frage, ob hier bereits ein Gutachter bestellt wurde, antwortet die WVV mit Nein. 

Ohne Gutachten ist nicht klar, wer für die Reparaturen zahlen muss

Die Krux: Ohne ein solches Gutachten kann nicht geklärt werden, wer für die Sanierung der lockeren Fliesen aufkommen muss. Bereits Ende Mai sagte WVV-Bäder-Chef Robert Konrad im Pressegespräch: "Erst muss jetzt auch noch ein Gutachten für die Längswand erstellt werden." Auf die Frage, warum dies zwei Monate später noch immer nicht passiert sei, gibt es ebenfalls nach mehrmaliger Nachfrage keine Antwort seitens der WVV. 

Zumindest der externe Gewährleistungsüberwacher ist mittlerweile wieder im Dienst. Dessen Aufgabe ist es, sich um Abwicklungen rund um Schäden am Bau zu kümmern, die in der fünfjährigen Gewährleistungsfrist auftreten. Über Wochen ging unter anderem auch aus diesem Grund nichts voran, dass besagter Experte im Krankenstand war, so die WVV. Ende der Woche soll nun ein Gespräch mit dem Gewährleistungsüberwacher stattfinden.

Wie es dann weiter geht, wird sich zeigen. Fest steht: Die Gäste des 34 Millionen teuren städtischen Schwimmbad-Neubaus müssen noch einige Zeit in einer Baustelle schwimmen. Zu stören schien das in den Pfingstferien nur Wenige: "An den Ferienwochenenden konnten wir sehr hohe Besucherzahlen verzeichnen", schreibt die WVV. 

 
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  • G. R.
    Warum wettern alle gegen die Stadt? Hier liegt die Schwachstelle offensichtlich bei der Bäder GmbH und da beim Geschäftsführer! Aber der hat eine Vermögensschaden-Haftpflicht. Also ist es ihm offensichtlich egal!!! Eine Blamage, die Konsequenzen bei der GmbH erfordert! Wo bleibt der Aufsichtsrat bzw. der WVV-Chef und greift durch???
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  • H. C.
    Ehre wem Ehre gebührt. Vielleicht lässt es sich doch noch zu einem Museum of Modern Art umrüsten, die Optik geht zumindest schon eimal grob in die Richtung.
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  • K. K.
    Dazu noch ein halbes Theater. Vielleicht kurbelt das auch den Tourismus in Wü an. Baustellenbesichtigungen.
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  • R. L.
    Die übliche Schlamperei der Stadt Würzburg.
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  • E. v.
    In Würzburg fällt wenigstens was Gebautes runter.
    Das kann in Gerolzhofe nicht passieren, denn da ist seit vielen Monaten nur eine riesige Baugrube, bei der sich trotz Auflagen nichts tut.
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  • H. M.
    Es ist ein Drama! Wahrscheinlich muss für jede einzelne Fliese ein Gutachten erstellt werden. Das Gutachten für eine Wand reicht nicht aus. Mir fehlen echt die Worte.
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  • C. K.
    Hätte mich auch gewundert, wenn bei der öffentlichen Hand mal etwas in einer überschaubaren Zeit funktionieren würde.
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  • U. A.
    Da will man sich gar nicht vorstellen, was wäre, wenn in den Würzburger Amtsstuben (oder gar im großen Rat der Stadt) weniger kompetente Leute säßen.
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  • K. K.
    Altes Sprichwort: Wer billig einkauft, zahlt zwei mal.
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  • R. R.
    Wir bezahlen das Unvermögen der Verantwortlichen der Stadt . Wir kaufen auch im Discounter ein und das Essen ist genießbar.. es ist Versagen ohne Haftung und das wird immer öfter passieren mit Leuten die von der Praxis nix am Hut haben.
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  • F. K.
    Warum ist das jetzt die Schuld der Stadt? Es kann genauso gut der Pfusch des Werkunternehmers oder des Fliesenherstellers oder des Fliesenkleberherstellers oder oder oder gewesen sein - das muss ja erst ermittelt werden. Erst wenn feststeht, wer gepfuscht hat, kann man die entsprechenden Konsequenzen ziehen.

    Falls es allerdings so ist, dass der Fliesenleger gepfuscht hat und er der billigste der Bewerber war, muss man in der Tat hinterfragen, warum gerade dieser den Auftrag bekommen hat. Das „wirtschaftlichste“ Angebot ist nicht immer gleichbedeutend mit dem „billigsten“.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    @1958: Und woher wissen Sie, dass bilig "eingekauft" wurde? Himmlische Eingebung?
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  • H. C.
    Ich glaube billig geht anderes. x) Wenn es denn wenigsten so gewesen wäre.
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  • K. K.
    @gard...

    weil bei öffentlichen Ausschreibungen zu 99% immer der billigste genommen wird, und nicht wie es sein soll der preisgünstigste.

    30jährige Erfahrung mit öffentlichen Ausschreibungen.
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  • F. K.
    Und woher wissen Sie, dass es hier ebenfalls so war?
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  • W. S.
    Wieder mal eine Posse in der Stadt Würzburg.
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  • D. H.
    Da kann man den Bauherren nur die Daumen drücken, dass es gelingt die Ansprüche so organisiert und fristig zusammen zu bekommen, dass hier nicht allzu viele EUR Schaden hängen bleiben.
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