Noch vor zwei Jahren war ein komplett neues Schul-, Sport- und Freizeitbad Nautiland eigentlich vom Tisch, weil zu teuer. Die dafür geschätzten 24,1 Millionen Euro standen im Vergleich zu einer durchgerechneten Generalsanierung mit 21,6 Millionen Euro Kosten. Eine erneute Kalkulation brachte jetzt ein überraschendes Ergebnis: ein Neubau könnte demnach um 3,8 Millionen günstiger kommen als ursprünglich gedacht und koste „nur“ noch etwa 20,3 Millionen Euro. Ein Neubau des Bades in der Zellerau rückt damit wieder in den Blickpunkt.
Die aktuelle Information ist einem Sachstandsbericht zu entnehmen, den Oberbürgermeister Christian Schuchardt, gleichzeitig Aufsichtsratsvorsitzender der Würzburger Bäder-Gesellschaft (WBG), an diesem Donnerstag im Stadtrat vortragen wird. Demnach finden derzeit Gespräche von Experten und WBG-Geschäftsführer Jürgen Athmer statt, um die Kosten von Neubau und Generalsanierung noch konkreter zu berechnen und die beiden Alternativen vor allem vergleichbar zu machen.
Entscheidung soll Ende Juli fallen
Noch vor der Sommerpause, Ende Juni, sollen dann die Aufsichtsräte der WBG, eine Tochter der städtischen Versorgungs- und Verkehrs GmbH (WVV), entscheiden, ob das Nautiland neu gebaut oder generalsaniert wird. Laut Sachstandsbericht ist mit einem Baubeginn „frühestens im April 2017“ zu rechnen. Dem WBG-Aufsichtsrat gehören neben dem OB die Stadträte Aron Schuster, Sonja Buchberger (beide CSU), Gisela Pfannes (SPD), Silke Trost (Grüne) und Joachim Spatz (FDP) sowie Stadtkämmerer Robert Scheller und WVV-Chef Thomas Schäfer an. Die WBG ist Bauherr und Betreiber des Bades.
Bei beiden Varianten entsteht ein großzügiger Saunabereich, der als neue Attraktion und Geldbringer gedacht ist, damit die Eintrittspreise fürs Familienbad sozial verträglich bleiben können. WBG-Geschäftsführer Athmer hofft auf jährlich 40 000 bis 50 000 Saunagäste. Auch wegen der Sauna wird jeweils der Außenbereich umgekrempelt, fallen die Becken kleiner aus. Geplant sind ein Sportbecken mit drei Bahnen, ein Plansch- sowie ein beheiztes Spaß- und Nichtschwimmerbecken.
Bei beiden Varianten kommt eine neue energiesparende Technik zum Einsatz, die die Kosten um 30 bis 40 Prozent senken soll. Derzeit verursacht das Nautiland jährlich rund 1,3 Millionen Unterhaltskosten.
Nicht zuletzt die veraltete Technik und Einrichtung des Bades veranlasste schon vor Jahren die Stadträte zu dem Entschluss, das Bad grundlegend zu sanieren oder neu zu bauen. Auch eine Verlagerung des Standorts, ein Neubau am städtischen Freibad am Dallenberg, stand zur Diskussion. Das Zellerauer Bad wurde 1973 errichtet und 1990 zum Nautiland ausgebaut.
Zu dessen geplanter Erneuerung gab's etliche Gutachten und Untersuchungen, bis im Sommer 2014 eine vom WBG-Aufsichtsrat favorisierte Sanierungsvariante spruchreif schien. Doch diese fand bei den Stadträten keinen Konsens und stieß vor allem bei der CSU auf Kritik. Als bei einer Bürgerwerkstatt Badbesucher und Vereinsmitglieder eher zu einem Neubau tendierten, fiel der Entscheid, diese Möglichkeit ebenso konkret zu planen und durchzurechnen wie eine Generalsanierung.
Das kostete rund 200 000 Euro und vor allem viel Zeit, denn das Projekt musste – wie schon die Generalsanierung – europaweit ausgeschrieben werden. Danach erhielt wie schon bei der Sanierungsplanung das Bad Uracher Büro Fritz-Planung GmbH den Zuschlag für die Generalplanung. Das Unternehmen hat bundesweit bereits 130 Schwimmbäder geplant.
Ob Neubau oder Runderneuerung – für Stadt und Bädergesellschaft steht fest, dass sie – auch angesichts der Konkurrenz im Umkreis – ein attraktiveres Bad braucht – zumal die Besucherzahlen rückläufig sind. 2013 zählte man 250 000 Badegäste, 2014 waren es 230 000 und im vergangenen Jahr 227 000.
Als "Stadtführung" haben Sie die verdammte Pflicht, zu unterscheiden nach notwendig - sinnvoll - wünschenswert. Umso mehr fällt das ins Gewicht, wenn sowieso "kein Geld" in der Kasse ist. In ganz klammen Städten wird dann alles was nicht (absolut!) notwendig ist dichtgemacht (betrifft dann auch Theater, Museum, Schwimmbad, etc.!).
Oder fliegen Sie für 3000 Euro in den Urlaub, wenn Ihr Auto, das Sie für den täglichen Weg zur Arbeit brauchen, für ummidummi dieses Geld repariert werden muss und Sie eh schon am Ende Ihrer Kreditlinie sind? Da ist wohl eher Balkonien angesagt, oder?
Das Ganze fängt doch schon damit an, dass es an dieser Stelle nicht einmal ansatzweise genug Parkplätze für die zum Erreichen der Rentabilität erforderlichen Besucher/innen gibt, geschweige denn ein Konzept(!), wie man solche von auswärts mit dem ÖPNV dahinbringen könnte. Was also soll dieser Humbug?! Das Ding gehört auf das notwendige Maß zurückgebaut und fertig!!!
Für die zwecks Ausbau des Leighton-Areals zum neuen Stadtteil notwendige(!) Straba ins Hubland hat man die Knete nicht gehabt(??!!) - aber ich wusste es: irgendein hirnrissiger ### fällt den Würzburgern bestimmt noch/ wieder ein, um so einen Riesenhaufen Geld möglichst sinnfrei zum Fenster rauszuschmeißen.
Da reicht der Platz nicht aus für die 's die einem dazu einfallen...