
2022 stand die Zellerau drei Tage lang ganz im Zeichen der Fairness, Nachhaltigkeit und Kunst. Auf dem ersten "Fair liebt Kunst Festival" konnten Besucherinnen und Besucher den Skatepark am Main verschönern, über Hofflohmärkte bummeln und auf dem abschließenden Kreativ- und Designmarkt Handarbeiten erwerben oder bei Workshops zum Thema Re- und Upcycling selbst aktiv werden.
Das Festival sei ein voller Erfolg gewesen, erzählt Julia Heinrich, eine der Veranstalterinnen. "Wir konnten uns vor Besuchern kaum retten". Die selbstständige Illustratorin ist Inhaberin von "Iloveyoulaugh" und hat bereits mehrere Designmärkte sowie die "Art Brew" am Bürgerbräu organisiert. Mit knapp 4000 Besuchern habe sie nicht gerechnet und so haben einige der Workshops auf dem Kreativmarkt bereits nach zwei Stunden kein Material mehr gehabt. Nun organisieren sie das Festival zum zweiten Mal und haben das Programm sogar erweitert. Vom 16. bis 21. Mai wird es stattfinden.
Auch in diesem Jahr soll es Variation in den angebotenen Handwerken geben: Neben Keramik und Illustration werden unter anderem Schmuck, Papeterie und Handgenähtes angeboten. Die Auswahl sei so groß, dass es kaum Stände gebe, die das Gleiche anbieten, beschreibt Heinrich.
Ein ganzes Wochenende lang gibt es jeden Tag andere Aktivitäten
Wie im vergangenen Jahr organisiert das "Künstler:innenkollektiv MoNaden" das Programm am Freitag. Unter dem Motto "Skate & Shake" sollen im Skatepark Streetartists, unter anderem mit Graffiti und Live-Paintings, die Anwesenden begeistern. Auch Skaterinnen und Skater zeigen ihr Können. Anschließend haben die Besucherinnen und Besucher bei verschiedenen Stationen und Aktionen die Möglichkeit, selbst aktiv zu werden. Unter professioneller Anleitung kann bei der Skate Safari das eigene Glück probiert werden, gerne auch von den "ganz Kleinen", sagt Katha Schmidt, Vorständin der "MoNaden". Begleitet wird der Tag von Livemusik und DJs.
Am Samstag kann man wieder aussortierte Schätze auf Flohmarktständen im gesamten Stadtteil bestaunen. Ralf Duggen, Leiter des alljährlichen Straßenmusikfestivals in Würzburg und diesmal Teil des Veranstaltungsteams, habe dieses Mal zusätzlich Straßenmusik organisiert, so Heinrich.
Den Abschluss mache am Sonntag der Kreativ- und Designmarkt unterhalb des Zeller Tors. Hier präsentieren und verkaufen junge Designerinnen und Designer sowie Kreative ihre handgefertigten Arbeiten. Unter den Bewerbungen seien unterschiedliche Anfragen gewesen, teilweise sogar aus ganz Deutschland. Zusätzlich würden kostenfreie Workshops zu den Themen Re- und Upcycling sowie die Verarbeitung von Naturmaterialien angeboten.

"Dort können die Besucherinnen und Besucher selber Trockenblumenkränze binden, Kerzen aus Wachsresten färben, Magnete aus Kronkorken basteln, Blumen aus Eierkartons herstellen oder sich am Holzschnitzen probieren", erklärt die 38-Jährige. "Für Kinder werden verschiedene Materialien wie Holz, Wolle oder Pappe zur Verfügung gestellt, sodass sie ihrer Fantasie freien Lauf lassen können". Dieses Mal sei das Team besser auf den Besucherandrang vorbereitet: Material für die Workshops sei ausreichend vorhanden und die ursprünglichen fünf Stationen auf zehn erweitert.
Das Festival soll sozial, preislich und ökologisch fair sein
Nachhaltigkeit, Fairness und Kunst seien die wichtigsten Themen des Veranstaltungsteams, erklärt Heinrich. Mit dem Festival wollten sie diese Themen zusammenbringen und zeigen, dass sie modern, innovativ und jung sein können. "Das Festival soll sozial, preislich und ökologisch fair sein: Das Gelände des Festivals ist barrierefrei und somit für jeden zugänglich. Außerdem ist die Teilnahme kostenfrei und soll so alle Menschen ansprechen".
Hofflohmärkte und Workshops sollen dem Nachhaltigkeitsgedanken eine Plattform und Materialien ein zweites Leben geben. Zudem würden keine Einwegbecher bei der Verpflegung verkauft, um Müll zu reduzieren. Stattdessen seien die Gäste dazu aufgerufen, selbst einen Behälter mitzubringen oder auf dem Kreativmarkt einen zu erwerben.